Weitrager Kreuzweg & Auferstehungskapelle
Errichtung des Kreuzweges im Jahr 1877 |
Die Bewohner der Ortschaft Oberweitrag haben im Jahr 1877 neben dem alten Weg von Altenberg nach Oberweitrag östlich von Altenberg den Kreuzweg in Form von sieben Doppel- Kreuzwegstationen mit einer Kreuzwegkapelle errichtet und finanziert.
Der Grund für die Errichtung des Kreuzweges ist unbekannt. In den Nischen der Kreuzwegstationen waren neugotische Kreuzwegbilder aus gebranntem Ton angebracht, die durch einen Holzrahmen mit Glas geschützt waren. Eine Vergitterung der Nischen war nicht vorhanden.
Am westlichen Ende des Kreuzweges wurde die Kreuzwegkapelle errichtet, in deren steinernen Türgewände neben den Namen Maria Mayr (wahrscheinlich die Stifterin) auch die Jahreszahl 1877 eingemeißelt ist. In der Kapelle war ursprünglich ein schönes, barockes Holzkreuz angebracht, das im Jahr 1985 restauriert wurde und nunmehr in die Pfarrkirche Altenberg unter der Empore gebracht ist. Anstelle dieses Holzkreuzes wurde dann eine neugotische Marienstatue aufgestellt. |
Ende der 60er Jahre des vergangen Jahrhunderts |
Ende der 60er Jahre, nach der Gründung des Sportvereines DSG UNION Altenberg wurde die Errichtung eines Sportplatzes auf dem Grundstück östlich der Kreuzwegkapelle überlegt. Dort standen aber 2 Kreuzwegstationen im Wege, sie wurden bei der Errichtung der Sportanlage abgetragen und zwischen den ostwärts verbliebenen Kreuzwegstationen neu aufgebaut. Die Kreuzwegkapelle stand somit isoliert von den übrigen Stationen abseits, sie bekam dann den Namen „Sportplatzkapelle“. |
Restaurierung 1977 |
Im Jahr 1977 wurde bei allen Kreuzwegstationen, mit Ausnahme der beiden umgesetzten Objekte, von Franz Pichler der Verputz erneuert, eine neue Eindeckung aller Stationen mit Eternitschindeln angebracht und von Johann Keplinger Schmiedeeisengitter vor den Bildnischen zum Schutz der Bildtafeln angefertigt.
Etwa zur gleichen Zeit wurde die Kreuzwegkapelle saniert. Der Außenputz wurde abgeschlagen und durch eine Edelputz- Kratzputzfassade ersetzt. Auch wurde das desolate Ziegeldach erneuert und mit einer Eternit- Schindeleindeckung versehen. |
Verlegung des Kreuzweges im Jahr 2003 |
Nachdem durch die ständige Vergrößerung der Sportanlage und deren Nähe zum Kreuzweg eine religiöse Betrachtung sehr eingeschränkt und das Beten des Kreuzweges jeweils am 13. des Monats im Sommer durch den Sportbetrieb sehr gestört war, entschloss sich die Pfarre, den gesamten Kreuzweg mit Ausnahme der Kapelle auf einen neu zu errichtenden Weg südlich zu verlegen. Unter dem Vorsitzenden des Pfarrkirchenrates Josef Schatz wurde in mehreren Besprechungen das Einvernehmen mit den Bewohnern von Oberweitrag, vor allem aber mit den betroffenen Grundeigentümer, die den Grund für den neuen Weg abtreten und in das öffentliche Gut zu übertragen zustimmen mussten, hergestellt.
War ursprünglich an die Neuerrichtung der Kreuzwegstationen gedacht, hat dann Leopold Ramerstorfer mit seinem Team den Versuch gestartet, die Stationen mit seinen Maschinen als ganzes Bauwerk auszuheben, an den neuen Aufstellungsort zu transportieren und dort wieder zu versetzen. Diese vorerst angezweifelte Maßnahme ist voll gelungen. Ramerstorfer hat zudem hiefür keine Kosten in Rechnung gestellt.
Im Rahmen dieser Neuplatzierung der Kreuzwegstationen wurde dann noch die Eindeckung erneuert und die Eternitschindeln mit Ton-Biberschwanzziegel, welche ebenfalls von der Familie Ramerstorfer zur Verfügung gestellt wurden, ersetzt. Gottfried Riener hat mit seinem Team für die Dacherneuerung gesorgt, Johann Stumptner hat die Giebelkreuze neu angefertigt, die und Kurt Hofer hat die Bildtafel fachgerechte restauriert.
Viele freiwillige Helfer haben dann noch bei der Färbelung und diversen Kleinarbeiten dazu beigetragen, dass die gesamten Umsetzkosten nur rund 3500 Euro betragen haben. Die Kosten für die Herstellung des neuen Weges hat die Gemeinde übernommen. Alle Kreuzwegstationen mit Ausnahme der Kapelle stehen seit diesem Zeitpunkt nun auf „Öffentlichen Gut“.
Am 31. Mai 2003 wurde der neue Kreuzweg eröffnet und von Pfarrer Dr. Puchberger gesegnet.
Fotoimpressionen zur Verlegung
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Sanierung der Kapelle und des Kreuzweges im Jahr 2012/13 |
Im Jahr 2012 wurde die Generalsanierung der doch schon sehr desolaten Sportplatzkapelle in Angriff genommen und sie innen und außen zu verschönern. Franz Freund wagte sich an dieses, doch sehr aufwändige Projekt heran und es gemeinsam mit vielen freiwilligen Helfern zu realisieren. Er hat diese Maßnahmen geplant, sich um die Finanzierung gekümmert und viele Arbeitsstunden hiefür aufgewendet.
Im Inneren wurde der Verputz teilweise abgeschlagen, die Risse im Deckengewölbe ausgebessert und alles wieder neu verputzt. Auch wurde der Außenputz zur Gänze abgeschlagen und wieder neu verputzt, wobei dabei die schönen Granit- Ecksteine unverputzt blieben. Die Dacheindeckung wurde zur Gänze erneuert und dabei die Eternitschindeldeckung durch eine Ziegeldeckung ersetzt. Auch die beiden Fenster wurden erneuert und rund um das Gebäude ein Traufenpflaster samt Betonfundament hergestellt. Für die Entwässerung wurde ein Kanal errichtet und eine Stromversorgung installiert. Im Eingangsbereich wurde ein Vordach samt seitlichem Glaswindschutz errichtet und der Eingang behindertengerecht gestaltet. In der Kapelle wurde die Marienstatue restauriert und eine Sitzgelegenheit für etwa 12 Personen geschaffen. Über dem Eingang wurde ein aus Aluminium in Einbrenntechnik hergestelltes Bild des "AUFERSTANDENEN" angebracht.
Am Samstag, 13. April 2013 fand die Kreuzsteckung am kleinen Giebeltürmchen statt. Der Name der Kapelle hat sich nun zum zweiten Mal geändert. Von der ursprünglichen Weitrager Kreuzwegkapelle zur Sportplatzkapelle soll sie von nun an Auferstehungskapelle heißen. Im Zuge dieser Sanierungsarbeiten wurden auch alle Kreuzwegstationen neu gefärbelt und die Bildtafeln diebstahlsicher verankert.
Im Rahmen des Pfarrfestes am 23. Juni 2013 erfolgte in Anwesenheit von zahlreichen Ehrengästen, u.a. auch von Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer, die Segnung der sanierten Kreuzwegkapelle durch Pfarrer Dr. Puchberger.
Fotoimpressionen Kapellensanierung 2012/13
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