Ostermontag
Das Tagesevangelium (Lukas 24,13–35) erzählt von der Erscheinung Jesu auf dem Weg nach Emmaus: Zwei Jünger Jesu sind von Jerusalem unterwegs nach Emmaus. Auf dem Weg begegnet ihnen ein unbekannter Mann, der nach dem Grund für ihre Trauer fragt – sie antworten fragend: „Bist du so fremd in Jerusalem, dass du als Einziger nicht weißt, was in diesen Tagen dort geschehen ist?“ (Lk 24,18) Auf seine Nachfrage schildern sie ihm die Geschehnisse: „Das mit Jesus aus Nazaret. Er war ein Prophet, mächtig in Tat und Wort vor Gott und dem ganzen Volk. Doch unsere Hohepriester und Führer haben ihn zum Tod verurteilen und ans Kreuz schlagen lassen. Wir aber hatten gehofft, dass er der sei, der Israel erlösen werde. Und dazu ist heute schon der dritte Tag, seitdem das alles geschehen ist.“ (Lk 24,19–21) Jesus erklärt ihnen, dass der Messias erleiden musste, was „ausgehend von Mose und allen Propheten [...] in der gesamten Schrift über ihn geschrieben steht" (Lk 24,27). In Emmaus angekommen tut Jesus so, als wolle er weitergehen, doch sie drängen ihn mit folgenden Worten zu bleiben: „Bleibe bei uns; denn es wird Abend, der Tag hat sich schon geneigt!“ (Lk 24,29) Und Jesus bleibt bei ihnen. Als er am Tisch schließlich das Brot bricht, erkennen sie ihn – er aber entschwindet in diesem Moment ihren Blicken. Zueinander sagen sie: „Brannte nicht unser Herz in uns, als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schriften eröffnete?“ (Lk 24,32) Die beiden Jünger kehren sofort nach Jerusalem zurück, um den dort versammelten Jüngern von ihrem Erlebnis zu erzählen.
In der Liturgie der römisch-katholischen Kirche hat der Ostermontag – wie jeder Tag der sogenannten Osteroktav – den Rang eines Hochfestes. Die Osteroktav umfasst die ersten acht Tage der Osterzeit, also die Tage zwischen Ostersonntag und Weißem Sonntag. In den Messfeiern dieser Osteroktav werden als Evangelien die Erscheinungsberichte des Auferstandenen gelesen.