„Sein Lieblingsplatz ist bei den Leuten“
Sechs Begriffe fallen mir spontan ein, wenn ich an Maximilian Aichern denke.
Es ist seine Freundlichkeit. Mir ist, als hätte sich seine persönliche Grundhaltung in sein Gesicht gegraben. Es scheint fast nur lächeln zu können.
Es ist seine Leutseligkeit. Bischof Maximilian braucht lange, wenn er von A nach B geht. Überall trifft er auf Bekannte, mit denen er ein paar Worte wechseln möchte.
Es ist sein Namensgedächtnis. Wie macht er das nur, fragen viele und das frage auch ich mich oft und oft. Kein Name entfällt ihm. Es ist ein sehr sympathisches Zeichen der Wertschätzung.
Es ist seine Toleranz. Vielleicht war er nicht der große Reformer. Aber er hat vieles zugelassen. Manches auch ungern, weil er dafür römische Rügen einstecken musste. Aber er hat zugelassen.
Es ist seine Motivationsfähigkeit. „Corragio“, sagte er zu mir nach meiner Wahl zum KA-Präsidenten. Ich solle nur Mut haben. Oft und oft habe ich gespürt, dass er es goutiert, wenn Christen sagen, was nottut.
Es ist seine Bescheidenheit. Bischof Maximilian lebt wie ein Mönch, der er ja auch ist. Äußerlichkeiten sind ihm zweitrangig. Die erste Reihe meidet er, wenn möglich. Sein Lieblings-Platz ist bei den Leuten.
Dr. Bert Brandstetter
Präsident der Katholischen Aktion Oberösterreich