„Bischof Aichern war und ist immer ein Mutmacher“
Gerne erzählt Bischof Maximilian, dass er nach seiner Priesterweihe am 9. Juli 1959 Papst Johannes XXIII. vorgestellt wurde. Im Gespräch stellte sich heraus, dass beide am selben Altar im Petersdom ihre erste hl. Messe gefeiert hatten. Da klopfte Johannes XXIII. dem jungen Aichern auf die Schultern und wünschte ihm: „Coraggio – Mut“. Als ich zum Abt gewählt wurde, ist Bischof Maximilian zu mir gekommen, hat mir auf die Schultern geklopft und gesagt „Jetzt bin ich für dich Johannes XXIII. und sage dir auch: „Coraggio – Mut“.
Bischof Aichern war und ist immer ein Mutmacher. Er hat das in das seiner Amtszeit bewiesen, als er mutige Schritte gesetzt hat, etwa in der Einbeziehung der Laien oder als unermüdlicher sozialer Mahner. In moralischen Fragen hat er nie einem bequemen Weg das Wort geredet, für ihn stehen aber Barmherzigkeit und Menschlichkeit über dem Buchstaben des Gesetzes. Der Reformkurs von Papst Franziskus hat diesen Weg bestätigt.
Beim heurigen Ordenstag Ende November in der Konzilsgedächtniskirche in Wien-Lainz, wo jedes Jahr hunderte Ordensleute aus ganz Österreich zusammenkommen, wurde Bischof Maximilian Aichern wieder als treuer Gast begrüßt und es wurde hervorgehoben, dass Aichern seit 1964 (er begann damals als Abt-Koadjutor in St. Lambrecht) regelmäßig diese jährlichen Ordenstage besucht. Das allein zeigt schon seine Wertschätzung den Orden gegenüber, weit über seine benediktinischen Wurzeln und seine ehemalige Zuständigkeit als „Ordens-Bischof“ hinaus. Als Vorsitzender der Männerorden Oberösterreichs danke ich Bischof Aichern in besonderer Weise für seine Verbundenheit mit den Klöstern und Ordensgemeinschaften unseres Landes. Bei freudigen und traurigen Anlässen ist er ein gern gesehener Gast in unseren Häusern. Wir wünschen ihm Gottes Segen und alles Gute zu seinem 85. Geburtstag!
Dr. Reinhold Dessl
Abt von Stift Wilhering und Vorsitzender der Regionalkonferenz der Männerorden in Oberösterreich