Nachruf für Margareta Linsmaier

Nachruf des Vereins für Margareta Linsmaier
Ein Engel auf Erden ist in den Himmel geflogen!
Mit ihrem Mann Hans (+ 2012) gründete sie den Verein „Wasser für Rui Barbosa“!
Immer zur Hilfe bereit, für andere Menschen ist Margareta Linsmaier gewesen. Sie war Mutter von sechs Kindern, hatte 15 Enkel und 21 Urenkel. Als 13-Jährige musste sie mitansehen, wie die KZ-Häftlinge vom KZ Mauthausen auf ihren Todesmärschen bei ihrem Elternhaus vorbei gingen. Sie sagte öfters, sie hat den Anblick bis heute nicht vergessen können. Die Hilfsbereitschaft lernte sie als Kind bei ihren Eltern. Mit 16 Jahren kam sie nach Wels zu den Kreuzschwestern und wurde Krankenschwester. In der Katholischen Arbeiterjugend lernte sie ihren Mann kennen. Ihr Mann war Alleinverdiener, und sie musste viele Entbehren zu Gunsten der Familie hinnehmen. Als die Kinder erwachsen waren, und das Haus fertig gebaut war, gründeten Hans und Margareta Linsmaier den Verein „Wasser für Rui Barbosa“. Ziel des Vereines ist die Unterstützung von Landlosen und Kleinbauern in Nord-Ost Brasilien. Der Bundesstaat Bahia liegt in einem Halbtrocken-Gebiet, wo Wasser zum Leben nicht immer ausreichend vorhanden ist. Die erste Spende für dieses Projekt war ein Bausparvertrag von 50 000 Schilling von Hans und Margareta.
Den 30. Geburtstag feierte der Verein Wasser für Rui Barbosa im Herbst 2021. Es wurden bis jetzt 600 Trinkwasserzisternen vom Verein finanziert. Angeregt durch diese Aktivität baute der Staat weitere 17.000 in der Region. Dies kann man mit dem Wunder der Brotvermehrung vergleichen vom Neuen Testament. Weitere Vereinsaktivitäten sind heute: rechtliche Unterstützung von Landlosen, Versorgung von Straßenkindern, Betreibung einer Kindertagesheimstätte, Schuljause für Kinder.
Bis ins hohe Alter, solange es ihr möglich war, strickte sie viele Handschuhe, Socken und Hauben, die dann auf Weihnachtsmärkten und Benefizkonzerten verkauft wurden. Mit ihrem Mann war sie mehrere Male in Rui Barbosa. Sie lernte dort jungen Brasilianern das Weben von Teppichen. In verschieden Schulen hielt sie auch Vorträge über die Aktivitäten des Vereines. Die Menschen dort brauchen auch heute noch weitere Unterstützungen. Frieden kann es nur geben, wenn die Güter auf unserer Erde, gerecht verteilt sind, ist eines ihrer Vermächtnisse. Die letzten Jahre verbrachte sie im Altenheim Bruderliebe bei den Kreuzschwestern in Wels. Sie wurde dort sehr liebevoll von den Schwestern betreut, bis sie friedlich eingeschlafen ist.
Wer den Verein unterstützen möchte, kann spenden auf das Konto bei der Oberbank Wels
IBAN: AT35 1513 0002 7101 0720
Der Verein soll noch lange im Sinne der Gründer weitergeführt werden, sagt der heutige Obmann und Sohn Josef Linsmaier.
Margarete und Johann Linsmaier waren auch Solidaritätspreisträger des Jahres 1997