Hilfe für die UKRAINE
2001 traf die aus Attnang-Puchheim stammende Sr. Margret Obereder für sich die Entscheidung, in der Ukraine an der Neugründung einer Ordensgemeinschaft mitzuwirken. Zwölf Jahre ihres Lebens widmete sie fortan der Aufgabe, einer jungen Frauengemeinschaft zum Leben zu verhelfen, bevor sie 2013 zur Generaloberin der Missionsschwestern vom Heiligsten Erlöser gewählt wurde. Dieses Amt übt sie bis heute im Generalat in München aus.
Der Krieg in der Ukraine trifft somit auch Sr. Margret Obereder und ihre Gemeinschaft unmittelbar.
Schon Mitte Februar hatten die Schwestern, die unter anderem in Chernihiv ein Kloster haben, die nicht leichte Entscheidung getroffen, nach L´viv (Lemberg) in die Westukraine zu fahren. Sie haben dort eine Grundausbildung in "Erster Hilfe" gemacht, um im Ernstfall zum Helfen bereit zu sein.
Zuletzt informierten die Schwestern: „Chernihiv ist nach wie vor sehr umkämpft - gestern haben einige Bomben eingeschlagen im Zentrum.
In L´viv/ Lemberg, wo viele unserer Schwestern momentan sind, ist es schon seit Tagen eher ruhig - auch dort gibt es immer wieder Alarm und alle laufen in die Luftschutzkeller... aber es gibt viele Anzeichen, dass das nur die Ruhe vor dem Sturm ist.“
Neben Friedensgebeten, welche die Missionsschwestern im Garten ihres Klosters in München für die Menschen in der Ukraine abhalten, werden inzwischen professionell ganz konkrete Hilfsgüter in die Ukraine transportiert. Dafür sind auch Spenden sehr willkommen.
Sr. Margret schließt mit den Worten: „Immer wieder hören wir, dass für die Menschen in der Ukraine das Gebet und das Wissen um die Verbundenheit mit der ganzen Welt so wichtig ist zum Durchhalten, angefangen von den Soldaten bis zu unseren Mitschwestern und Mitbrüdern! Danke, dass wir zusammenstehen!“
Missionarische Streiflichter Juni 2022
11.03.2022
Danke, lieber Herr Reumayr,
wir sind dabei über eine Organisation, die eine tolle Logistik bis tief in die Ukraine hat - über die ukrainisch griech.- kath. Pfarrei in München - ganz gezielt Medikamente wie Antibiotika, Lösungen für Infusionen, Beutel für Blutspenden etc... und vieles mehr gleich im Großen zu besorgen und auf den Weg zu bringen.
Vorhin haben wir gerade erfahren, dass der Vater von einem uns gut bekannten jungen Redemptoristen gefallen ist und so viele Zivilisten angegriffen und einfach erschossen werden, gegen alle Regeln eines Krieges.
Wir sind gerade auch dabei, verschiedene Gruppen von Geflüchteten vor allem aus Chernihiv und Kiev in Privatunterkünften in unserer Nähe unterzubringen....
Lieben Gruß
Sr. Margret
08.03.2022
Liebe Mitschwestern und alle, denen wir uns verbunden wissen,
Tag 12 des Krieges und kein Ausgang in Sicht... wir alle stehen ohnmächtig vor dieser Situation und mir fehlen immer mehr die Worte angesichts der menschlichen Tragödien, die uns tagtäglich entgegenkommen in den Nachrichten, durch persönliche Kontakte unserer Schwestern und das, was wir hier erleben.
Nur ein paar konkrete Situationen:
Heute wurde in der Nähe von Kiev eine Brotfabrik bombardiert und 30 friedliche Menschen, die dort gearbeitet haben, wurden getötet. Gestern hat sich die Freundin von Sr. Oksana, unsere gute Bekannte Oksana mit ihrer Familie mit drei kleinen Kindern auf den Weg gemacht, um aus Chernihiv heraus zu kommen, nachdem in ihrem Haus eine Bombe eingeschlagen hat. Später haben wir gehört, dass sie auf dem Weg wieder umgedreht haben, weil sie beschossen wurden und es zu gefährlich wurde, wegzufahren - also sind sie wieder zurückgekehrt und harren weiter aus.
Eine Gruppe von 6 Personen aus Chernihiv - auch gute Bekannte von uns - hat es bis nach Polen geschafft. Eine der Frauen hat gerade eine Operation hinter sich und braucht eine Chemotherapie, ein junges Mädchen hat Diabetes, eine Mutter mit ihrem 3-jährigen Kind ist dabei. Heute haben wir eine eine tolle Wohnmöglichkeit in Heimstetten gefunden und gerade sind wir dabei, jemand zu suchen, der sie in Polen abholt.
Eine Familie, die in den letzten Tagen bei uns war, konnte ich heute in die Nähe von Schnaitsee umziehen - sie wurden von einer ganz lieben Familie, samt Omas und Opas herzlichst empfangen und aufgenommen.
Gestern haben wir die große Aktion mit den Sachspenden beendet - wir hätten nie für möglich gehalten, welches Ausmaß die Sache angenommen hat und mit welchen Engagement sich so viele freiwillige Helfer aus Stadl und weit darüber hinaus gefunden haben.
Unsere Zusammenarbeit mit der ukrainischen Pfarrei in München ist einfach toll - über diese Logistik kann man nur staunen.
Frau Weber aus Wolnzach hat innerhalb von einer Woche 2 Transporte direkt nach Lviv organisiert mit jeweils 12 Tonnen Gewicht , unter anderem mit lebenswichtigen Medikamenten für die Krankenhäuser.
Wir haben noch Wohnungsangebote von Wasserburg, Gstaad am Chiemsee bis Wien und hier in der Umgebung. Die Nichte von Sr. Antonia in der Schweiz hat sich gemeldet, dass auch sie Platz hätte.
So viele Zeichen der Verbundenheit, des Zusammenstehens und beherzten Zulangens, soviel Gebet.
Und all das kann den Irrsinn nicht stoppen, der sich in einem verrückten Kopf abspielt.
Unsere Schwestern in Kamjanetz-Podilskyj und in Lviv sind momentan jedenfalls nicht in großer Gefahr. Sie haben die Möglichkeit, sich möglichst schnell zu verteilen, wenn es gefährlicher wird. Bis jetzt hat sich noch niemand entscheiden können, nach Deutschland oder Österreich zu kommen.
...
Bleiben wir weiter im Gebet verbunden
Sr. Margret
Sonderausgabe UKRAINE Streiflichter März 2022
Missionsschwestern vom Heiligsten Erlöser
Facebookseite der Schwestern in der Ukraine
Spenden für die Ukraine leitet auch die Missionsstelle gerne über die Missionsschwestern weiter:
Missionsstelle der Diözese Linz
Kennwort: UKRAINE
IBAN: AT71 5400 0000 0038 3117