„Berufen zum Helfen“: Elf neue ehrenamtliche NotfallseelsorgerInnen beauftragt
Die Verbindung zum Wirken des Landes- und Diözesanpatrons, des hl. Florian, herstellend, meinte Prälat Johann Holzinger, dass es in bestimmten Situationen gilt, Farbe zu bekennen, und für das, woran man glaubt, auch einzustehen. Er verglich den Dienst an den Nächsten in Krisen als Teil der Nachfolge Jesu.
„Der Mensch ist es, der dem Menschen beisteht“, sagte der stellvertretende Superintendent der Evangelischen Kirche A. B. Martin Eickhoff in seiner Predigt. Er bedankte sich bei allen NotfallseelsorgerInnen für ihr Dasein für die Menschen. „Katastrophe, Unglück, Krise, egal, wie wir es nennen, und auch wenn es millionenfach passiert wie gerade jetzt im Krieg in der Ukraine bei unseren Nachbarn: Es sind immer Einzelne, es ist immer die eine Katastrophe, die gerade einen Menschen getroffen hat. Und ihr seid da. Notfallseelsorge hat meistens mit dem Tod zu tun. Und ihr lauft nicht davon, sondern setzt euch dazu.“ SeelsorgerInnen gelte in besonderer Weise der Zuspruch: „Gott hat uns nicht den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit gegeben.“ Die NotfallseelsorgerInnen dürften darauf vertrauen, dass Gott ihnen seinen Geist an die Seite gestellt habe – den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit.
Zum Abschluss des offiziellen Teiles der Feier bedankte sich die Leiterin der Abteilung Krisenseelsorge, Mag.a Silvia Breitwieser, noch einmal bei allen NotfallseelsorgerInnen für deren Dienst an den Menschen, bei den Kooperationspartnern für die gute Zusammenarbeit sowie bei den Verantwortlichen für die Notfallseelsorge OÖ Dipl.-Päd.in Michaela Helletzgruber und dem evangelischen Beauftragten Dipl.-Päd. Wolfgang Pachernegg für deren Wirken und ihre Arbeit für die Notfallseelsorge OÖ und darüber hinaus und lud die rund 100 Gäste zur Agape ins Pfarrheim ein.
Mit freudigem „Tatütata“ versorgten die Cliniclowns Dr.in Wilma Wickel und Dr. Karl Krankenschein einen Notfall-Einsatz am Ende des Gottesdienstes und behandelten die Teilnehmenden mit Seelenbalsam und Lachinfusionen. Eine umfassende Nachbetreuung der beiden Cliniclowns fand während der Agape im Pfarrheim statt. Ein gelungenes, sicheres und – in Krisenzeiten wie diesen – wohltuendes Fest.
© Wolfgang Pachernegg
Notfallseelsorge OÖ
Die Notfallseelsorge wendet sich an Menschen, die durch elementare Ereignisse in ihrer Lebensgewissheit schwer erschüttert wurden. Insbesondere sieht sie ihre Aufgabe vorrangig in der Krisenintervention und unmittelbaren seelsorglichen Betreuung von Menschen, die unerwartet einen Angehörigen oder anderen nahe stehenden Menschen durch den Tod verloren haben. In Oberösterreich sind derzeit über 90 erfahrene Notfallseelsorger*innen in den Kriseninterventionsteams des Roten Kreuzes sowie in der Einsatznachsorge der Feuerwehr tätig. Sie sind zur richtigen Zeit am richtigen Ort, um Menschen in Not kompetent und professionell beizustehen. Der nächste Ausbildungslehrgang startet im März 2024.