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„Klang in den Religionen“

Interreligiöse Begegnung zum Thema Klang und Spiritualität

Am 12. Oktober 2025 fand im Volkshaus Kandlheim Linz eine interreligiöse Veranstaltung unter dem Titel „Klang in den Religionen“ statt. Organisiert wurde der Abend vom Runden Tisch der Religionen Oberösterreich. Ziel der Begegnung war es, die spirituelle und rituelle Bedeutung von Klang in verschiedenen religiösen Traditionen zu entdecken und erfahrbar zu machen.

 

 

Vertreter aus vier Glaubensrichtungen – der katholischen (Mag. Johannes Sonnberger), der muslimischen (Gernot Galib-Stanfel), der buddhistischen (Gerhard Urban und Linzer Zen Praktizierenden) und der jüdischen Tradition (David Gov-Ari) – gaben den Teilnehmenden Einblicke in ihre jeweilige Klangpraxis und erläuterten deren theologische Hintergründe.

 

Den Auftakt machte David Gov-Ari, der eindrucksvoll die zentrale Rolle von Musik im Judentum erläuterte. Seine Präsentation kombinierte informative Erläuterungen mit musikalischen Beispielen, die das Publikum aktiv einbezogen und so die Verbindung von Theorie und Praxis erlebbar machten.

 

Anschließend sprach Mag. Johannes Sonnberger aus katholischer Perspektive über die Frage, was „Klang“ eigentlich bedeutet. Er erläuterte, wie verschiedene Komponisten die katholische Messe vertont und theologische Inhalte in musikalische Form gebracht haben. Anhand ausgewählter Beispiele wurde deutlich, wie tief Musik und Theologie miteinander verwoben sind.

 

Gerhard Urban führte das Publikum in die Welt des Zen-Buddhismus ein. Gemeinsam mit zwei weiteren Praktizierenden präsentierte er eine Rezitation, die durch ihren meditativen, rhythmischen Charakter faszinierte – eine Klangform, die man in westlichen Kontexten nur selten zu hören bekommt. Seine Darbietung vermittelte eindrucksvoll, wie sich Zen-Buddhismus im Klang ausdrückt.

 

Den Abschluss der Vorträge gestaltete Gernot Galib-Stanfel, der die Rolle von Musik im Islam erläuterte. Zwar spielt Musik im engeren Sinn im islamischen Kulturraum keine zentrale Rolle, doch die Rezitation des Korans erfüllt eine ähnliche Funktion: Sie spricht Herz und Gefühle direkt an, denn im islamischen Verständnis wohnt Gott im Herzen des Menschen – an derselben Stelle, an der auch Emotionen erlebt werden. Auf diese Weise wird das Rezitieren zu einer unmittelbaren Verbindung zwischen Mensch und Gott.

 

Im Anschluss an die Vorträge kam es zu einem lebendigen Dialog mit dem Publikum. Zahlreiche Fragen, Anmerkungen und persönliche Erfahrungen – darunter bewegende Berichte über die heilende Kraft von Musik – machten diese Gesprächsrunde zu einem besonderen Höhepunkt des Abends.

 

Zum Abschluss wurden die Referenten mit herzlichem Applaus und einer Linzer Torte – was sonst in Linz – geehrt. Die Gäste erhielten zudem ein Buchgeschenk von Mag. Sonnberger, dass sich als spannende und bereichernde Lektüre erwies.

 

Kristoffer Jonasson/Fachstelle Ökumene und Interreligiöser Dialog

 

 

 

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