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„Kirche ist und war für mich immer Heimat!“

Ingrid Neundlinger

Ingrid Neundlinger über Kirche als Heimat, Miteinander in schwierigen Zeiten, Gleichstellung „bewährter Frauen“ in der Kirche und die Sehnsucht nach Barmherzigkeit für Suchende.

Ingrid Neundlinger

 

Warum ich mich als Frau in der Katholischen Kirche in Oberösterreich engagiere und einbringe ...

 

Kirche ist und war für mich immer Heimat. In dieser Kirche bin ich vielen Menschen begegnet, mit denen ich bis heute gemeinsame Wege gehe, die Freundinnen und Freunde geworden sind, die mir das Gefühl geben, dass ich für sie wichtig bin.


Themen, die mir als Frau unter den Nägeln brennen ...

 

  • Ministrantinnen, Mesnerinnen, Lektorinnen, Kommunionspenderinnen, Pastoralassistentinnen, … aber dann?
    Die Kirche sollte sich im 21. Jahrhundert endlich entscheiden, Frauen als GLEICHWERTIG anzunehmen! 
    Ich kann mir schwer vorstellen, dass es neben den viel diskutierten „bewährten Männern“  nicht auch „bewährte Frauen“ gibt. 
    In vielen Pfarren fehlt der „Mittelbau“. Junge Erwachsene, die im Berufsleben stehen, die Familien gegründet haben, die Erziehungsarbeit leisten, sind eine wichtige Zielgruppe für das pfarrliche Miteinander. Sie für die Kirche zu begeistern, ist eine wichtige, aber auch eine schwierige Aufgabe.
  • Das Thema „Geschiedene Wiederverheiratete“ ist ein unendliches. Ich wünsche mir sehr, dass die Kirche nicht diejenigen, die nach einem Scheitern neu begonnen haben, von Sakramenten ausschließt, und ich möchte es so formulieren: Suchenden Menschen die Chance geben, die Kirche nicht durch die „Hintertür“ betreten zu müssen, sondern durch das große Tor der Barmherzigkeit gehen zu dürfen!

 

Diese gesellschaftspolitischen Themen stehen meiner Meinung nach jetzt an ...

 

Soziale Gerechtigkeit, die Menschen in ihrer Verschiedenheit und ohne Diskriminierung annehmen, Emanzipation ernst nehmen, Nachhaltigkeit und Bewahrung unserer Schöpfung – das sind nur einige Themen, die mir spontan einfallen – die Liste wäre lang!


Der gemeinsame gute Wille für ein Miteinander in schwierigen Zeiten, das Ansprechen der brennenden Themen unserer Zeit mit Herz und Hausverstand, keinesfalls aber mit Egoismus und Hetze die Menschen auseinander dividieren, sondern gemeinsam Lösungen finden.


Prälat Leopold Ungar (1912–1992), langjähriger Präsident der Caritas Wien, hat es einmal auf den Punkt gebracht: „Wir brauchen eine Koalition der Vernünftigen!“

 

Was oder wer mich beGEISTert und mir Kraft gibt, damit Kirche lebendig wird und in Bewegung bleibt ... 

 

Mich begeistert und es gibt mir Kraft, zu erleben, dass es immer wieder Menschen gibt, die sich unermüdlich für Frieden, Gerechtigkeit und die Schöpfung einsetzen.


Eine Frau, die ich persönlich schon lange kenne und sehr bewundere, ist die Theologin Viola Raheb, geboren und aufgewachsen in Bethlehem.
„Ich bin eine Tochter Palästinas. Mein Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit hat mich gelehrt, dort zu hoffen, wo andere resignieren, dort zu bauen, wo andere zerstören und dort das Leben zu bejahen, wo der Tod herrscht.“
Dieses Zitat stammt aus ihrem Buch „Geboren zu Bethlehem“.

 

Kraft gibt mir auch das regelmäßige Mitfeiern des Sonntagsgottesdienstes, das bewusste Hingehen, das Innehalten und besonders auch der Dienst als Lektorin und Kommunionspenderin in meiner Pfarrgemeinde.

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Zur Person:

Ingrid Neundlinger ist Lektorin und Kommunionspenderin in der Pfarrgemeinde Eferding sowie Mitverantwortliche für die Betreuung der Webseite der Pfarre EferdingerLand.

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