Hoffnungsträger
„Was haben wir uns da nur eingeschleppt?!“ Das fragen sich in diesen Tagen viele. Unheilvolles zieht oft schleichend bei den Menschen ein, mischt sich unter die Leute und bringt Leid, Not und Tod zu ihnen. So etwas erleben wir zurzeit weltweit. Das Unheil des Karfreitags hat sich auch bei Jesus damals lange vorher schon im Hintergrund zusammengebraut und ist mit ihm in Jerusalem eingezogen.
Die Christenheit feierte am Palmsonntag rückblickend einen ganz anderen Einzug. Wir feiern Jesus als Heilbringer und Erlöser, als unseren Hoffnungsträger, der uns durch den Karfreitag hindurch zum Osterfest führen wird. Damit verbinden wir heuer die große Hoffnung, dass sich das Bedrohliche und Lebensgefährdende wieder aus unserer Mitte verzieht und das Heilsame siegreich einziehen wird.
Darauf konzentrieren wir all unsere gläubige Hoffnung in der Karwoche. Dafür sind unsere politisch Verantwortlichen in ungewohnter Einmütigkeit von Anfang an eingetreten, dafür kämpfen so viele gute Leute in unseren Krankenhäusern und dafür beten wir mit jedem Vater Unser, zu dem die Katholische, Evangelische und Orthodoxe Kirche in Österreich gemeinsam aufgerufen haben. Nur wenn alle guten Kräfte zusammenwirken, wird die Morgensonne der Auferstehung nach Krisentagen wieder unter uns aufgehen.
Hans Padinger ist Pfarrer von Peuerbach