Donnerstag 28. März 2024
Pfarre Neufelden

Pfarrgeschichte

 

Kirche hl. Philipp und Jakob

Kirchenpatrozinium Hl. Philipp und Jakob (3. Mai)

 

Schon am Beginn des 13. Jahrhunderts war an der wichtigen Handelsstraße vom Donautal nach Böhmen, - der bekannten „Via Reggia“, ein blühender Marktflecken entstanden.

Die erste urkundliche Erwähnung spricht 1217 von einem Markt „Velden“.

 

1255 wird eine Kirche „auf der Alten“, so der Flurname des Höhenrückens zwischen dem Großen und Kleinen Mühltal – erwähnt, die spätere Mutterpfarre Altenfelden.

1337 wird die Einrichtung einer täglichen heiligen Messe in der Kirche zu „Velden“ erwähnt, die somit vermutlich Ende des 13. oder Anfang des 14. Jahrhunderts im gotischen Stil errichtet wurde.

Lange vorher aber bestand bereits der Turm der Kirche; seine 2,40 m dicken Mauern deuten hin, dass er bereits in die Wehranlage des Marktes Velden integriert war und auf Grund seiner strategischen Position über dem Mühltal die Straße, die aus dem Süden heraufführte, zu kontrollieren erlaubte.

 

1501 geschieht die Stiftung eines Frühmessbeneficiums.

Im Jahre 1667 wird ein eigenes Pfarrvikariat errichtet, das sich vorerst nur auf dem Markt beschränkte. Erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts kamen die Ortschaften Bairach, Blankenberg, Etzleinsberg, Langhalsen und Unternberg dazu.

1891 wird Neufelden selbstständig Pfarre.

Am 1.1.1967 wurden 34 Häuser der Ortschaft Pürnstein aus der Pfarre St. Peter am Wimberg nach Neufelden umgepfarrt, am 1.1.1969 kamen 3 Häuser von Apfelsbach aus der Pfarre Kleinzell zu Neufelden, weiterse wurde am 1.1.1969 die Ortschaft Unterfeuchtenbach aus der Pfarre Altenfelden nach Neufelden umgepfarrt.

Neufelden gehörte bis 1890 dem Dekanat Sarleinsbach an, ab 1890 zum Dekanat Altenfelden.

 

Das spätgotische Langhaus der Kirche ist also vor 1337 erbaut.

1728 stifteten einflussreiche Bürger des Marktes, der Leinwandhändler Andreas Campmiller und der Marktrichter Georg Weillnpöckh auf der Nordseite der Kirche die Totenkapelle, die 1731 vollendet wurde. Die Grabsteine der Bürger befinden sich in der Kirche bzw. in der Vorhalle.

Der Hochaltar um 1760, mit dem Altarbild Mariä Himmelfahrt stammt von einem Meister aus der näheren Umgebung, von M. Ruckerbauer aus Sarleinsbach (oder Schüler).

An den Säulen wird er flankiert von den großen Statuen der Kirchenpatrone Philipp und Jakob.

Die Kanzel wurde Mitte des 18. Jahrhunderts im Rokokostil gestaltet und trägt ein Relief vom wunderbaren Fischfang.

Auf der Westempore befinden sich 13 gotische Flachreliefs (Christus und Apostel) umgeben von Akanthusblatt- und Bandlwerkornamenten, die aus der Barockzeit stammen.

Die 6 Statuen – Halbrelief – auf der Nordempore wurden im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts denen der Westempore nachempfunden (Evangelisten und lokale Heilige).

Die erste Vergoldung geschah in der Restaurierungsphase 1854/57, die von Adalbert Stifter veranlasst wurde.

Die Seitenaltäre stammen aus der Zeit um 1760. Den linken Seitenaltar ziert ein Bild von Martin Johann Schmidt aus 1774 mit der Darstellung der hl. Anna, Maria das Lesen lehrend und dem Hl. Joachim.

In der Kirche befinden sich Epitaphe bedeutender Bürgerpersönlichkeiten des Ortes (Öder, Stölzl, Weillnpöckh und Campmiller) und ein gemischter Bilderzyklus aus dem Kreuzweg Christi und den Geheimnissen des schmerzhaften Rosenkranzes, um 1790.

Einige der im Kirchenraum aufgestellten Heiligenfiguren stammen aus der Schlosskapelle Langhalsen, die in den 20-er Jahren dem Stausee weichen musste (unter der Empore).

Bei der Renovierung 1962 wurde an den Gewölbebögen bei den Schlusssteinen die gotische Zwickelmalerei freigelegt und restauriert, die noch ein Überrest der ersten Ausmalung der Kirche (um 1510) gewesen ist.

Die Seitenkapelle bzw. Totenkapelle birgt einen Altar aus 1728/31:

Beweinung Christi mit Pieta, hl. Johannes und Maria Magdalena (von einem ortsansässigen Bildhauer).

 

Die Orgel wurde der Zeit von 1720 – 1730 zugeordnet und dem hervorragenden bayerischen Barockorgelbauer Johann Ignaz Egedacher zugeschrieben.

Nach mehreren Umbauten, der letzte geschah Mitte der 50-er Jahre, wurde nun das kostbare Erbe in den letzten Jahren 1996/97 von der Orgelbauerfirma EDSKES mit Verwendung des noch vorhandenen historischen Materials wieder rekonstruiert.

 

In der näheren Umgebung befinden sich noch die Filialkirche St. Anna – Steinbruch (gehört zur Pfarre St. Peter am Wimberg), eine gotische Kirche mit originaler Einrichtung und restaurierter historischer Orgel, und die Wallfahrtskirche Maria Pötsch, die ca. 4 km entfernt in nördlicher Richtung liegt und der Pfarre Altenfelden angehört.

 

Quellen: K. Haßleder – Geschichte des Marktes
               Pfarramt Neufelden Pf. Adalbert Hadum, o- praem.

 

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