Neueste Erkenntnisse aus der Hirnforschung -
Miteinander in Bewegung kommen
Über 150 Interessierte konnte Maria Hofstadler, Leiterin von „SelbA-Selbständig und Aktiv“ im Katholischen Bildungswerk OÖ am Freitag, 14. Juni 2019 im Bildungshaus Schloss Puchberg begrüßen. Die Leiterin des Pastoralamts, Gabriele Eder-Cakl, bedankte sich bei den SelbA-TrainerInnen, weil diese einen wichtigen Aspekt zur Lebendigkeit von Kirche beitragen, indem sie den Teilnehmenden durch „Treffen und Trainieren“ eine besondere Gemeinschaft spüren lassen.
Neue Erkenntnisse aus der Hirnforschung
Im ersten Teil der Tagung erläuterte Dr. Marcus Täuber, promovierter Neurobiologe und Leiter des Instituts für mentale Erfolgsstrategien die neuesten Erkenntnisse aus der Hirnforschung – auch in Bezug auf Demenzvorbeugung bzw. Demenzverzögerung.
Er wies dabei besonders auch auf die Wichtigkeit eines gesunden Lebensstils mit intensiven Sozialkontakten hin. Dazu gehöre auch geistige und körperliche Aktivität, eine erfüllende und abwechslungsreiche Arbeit, Spiritualität und sinn-volle Tätigkeiten, so Täuber.
Laut WHO stehen in den neuen Richtlinien für Demenzprävention die körperlichen Aktivitäten und eine gesunde, ausgewogene Ernährung sowie Nikotinverzicht an oberster Stelle. Achtsamkeit komme in allen Religionen als ein wichtiger Aspekt vor, spiele in der Demenzprävention eine große Rolle und sei eine „Universalmedizin“, so Täuber, der sich auch als Bestseller-Autor einen Namen gemacht hat. „Natur hat immer einen Effekt auf das Gehirn, wir sprechen vom so genannten ‚soft fascination effect‘. Unser Gehirn reagiert immer auf Natur, weshalb schon Pflanzen in einem Raum eine positive Wirkung hervorrufen – die besten Ideen kommen mir beim Wandern“, so Täuber. „In unserem Gehirn passiert die Wahrnehmung unserer Welt. Unsere Wahrnehmung wird immer von unseren eigenen Erfahrungen geprägt. Deshalb können wir Fakten aktiv konstruieren und Welt neu interpretieren. Das Fremdwort dazu heißt ‚Reframing‘ – übersetzt: den Dingen eine neue Bedeutung geben.“
Motogeragogik als Aspekt im SelbA-Training
Im zweiten Teil legte Dipl. Päd.in Thesi Zak den BesucherInnen der Fachtagung die Bedeutung von Motogeragogik dar. Motogeragogik ermöglicht den Beteiligten, miteinander und zueinander in Bewegung zu kommen. Ziele sind die Körpererfahrung (Ich-Kompetenz), die Materialerfahrung (Sachkompetenz), die Sozialerfahrung (Sozialkompetenz) sowie Handlungskompetenzen. Thesi Zak ist seit 2002 als selbständige Motopädagogin und Motogeragogin mit Menschen zwischen 3 und 103 Jahren in der psychomotorischen Entwicklungsbegleitung sowie in der Erwachsenenbildung europaweit tätig. Zak ist Buchautorin und hat auch Erfahrung in der Begleitung von Menschen mit mehrfacher Behinderung und Menschen mit Demenz.
SelbA-Selbständig und Aktiv seit fast 20 Jahren
In ihrer Schlussrede wies Maria Hofstadler auf das 20-Jahr-Jubiläum am 5. Juni 2020 hin.
Insgesamt haben im Vorjahr 501 Trainingsblöcke mit knapp 6.500 Teilnehmenden stattgefunden, 66 Gesunde Gemeinden kooperieren mit SelbA.
www.selba-ooe.at
Verfasserin:
Veronika Pernsteiner, M.A.
Öffentlichkeitsarbeit Katholisches Bildungswerk OÖ
Weitere Fotos der SelbA-Fachtagung finden Sie hier.