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In der jüdischen Bibel gehört dieses Buch zu den so genannten Festrollen, in der katholischen Leseordnung kommen insgesamt nur zwei kleine Texte aus diesem Buch zum Tragen – und ist daher auch relativ unbekannt.
Ca. 100 Teilnehmende setzten sich mit diesem biblischen Buch in verschiedener Weise auseinander. Dipl.-Theol. Dieter Bauer (Bibelwerk Stuttgart) zeigte den altorientalischen Hintergrund des Hoheliedes auf (ägyptische und mesopotamische Liebeslyrik).
Dr.in Elisabeth Birnbaum führte anschließend in das biblische Buch ein und zeigte sogleich auch die verschiedenen Zugangsweisen zu diesen erotischen Texten auf, deren Bandbreite vom weltlichen Liebeslied zwischen Mann und Frau bis hin zur mystischen Deutung zwischen Gott/Christus und dem einzelnen Glaubenden reicht. Dabei wies sie vor allem auch darauf hin, dass immer der persönliche Hintergrund für die Deutung und den Zugang eine wesentliche Rolle spielt.
Als ausgebildete Opernsängerin bot sie außerdem einen Workshop zur musikalischen Ausformung des Hoheliedes an, in dem die Teilnehmenden nicht nur etwas zu hören, sondern auch selber zu singen bekamen (dies wurde dann auch im Festsaal dargeboten).
Dr. Urs Winter (em. Professor in Luzern) ging seinerseits auf die Bildsymbolik im Hohelied ein: vom Lotos (in der Einheitsübersetzung als Lilien wiedergegeben) über die Vergleiche mit Edelsteinen und Farben bis hin zu den verschiedenen genannten Tiere, die in diesen Texten auftauchen. Dieser Zugang wurde in einem der angebotenen Workshops vertieft durch die Herstellung von Siegelabdrücken aus Repliken.
Die Palette der Workshops war bunt: vom Bibliodrama über einen Predigtworkshop, Gesprächsrunden bis hin zum Outdoor-Erlebnis konnte ein Zugang gewählt und näher kennengelernt bzw. ausprobiert werden. Einen Eindruck davon konnte man durch die beeindruckenden Präsentationen im Plenum jeweils bekommen.
Dr.in Rotraud Perner (Psycholanalytikerin) führte am Donnerstag Abend in die Thematik „Liebe macht gesund“ ein und widersprach damit dem Satz des Hoheliedes „Ich bin krank vor Liebe“. Sie betonte, dass man krank vor Sehnsucht sein könne, dass aber Liebe das Herz öffnet und damit eine positive Wirkung auf den Menschen habe.
Die Künstlerin Mag.a Johanna Gebetsroither präsentierte ihren Zugang zu diesem Thema in einer Vernissage, die am Freitag eröffnet wurde und noch für zwei Wochen im Foyer des Bildungshauses Schloss Puchberg besucht werden kann.
Der Austausch kam ebenfalls nicht zu kurz: In den Tischgruppen konnten manche Texte gemeinsam erarbeitet werden, in liturgischen Feiern bekam das Hohelied mehr Gewicht als in der offiziellen Leseordnung und konnte miteinander wahrgenommen werden und schließlich war beim Gartenfest am Freitag Abend Raum und Zeit für Begegnungen der Teilnehmenden, die auch aus den anderen Bundesländern, aus Deutschland, der Schweiz und Rumänien gekommen waren.
In der abschließenden Wort-Gottes-Feier verwendete Bischof Alois Schwarz das Bild vom funkelnden Diamanten, der – von verschiedenen Seiten beleuchtet und angeschaut – in allein Farben glänzt. Das Hohelied ist einerseits ein solches Glanzstück unserer Bibel, andererseits spiegelt sich in diesem Vergleich auch die Vielfalt der Deutungs- und Zugangsmöglichkeiten.
Predigt von Bischof A. Schwarz zum Nachlesen
Pressemeldung der Diözese Linz
Anbei noch einige Eindrücke vom Ablauf der Tagung:
Morgengymnastik mit Dr. Franz Kogler ...
... die Referenten Elisabeth Birnbaum und Dieter Bauer ...
Präsentation der Workshops im Plenum, die Franz Kogler moderierte ...