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Der Vatikan will gegen „langweilige Predigten“ vorgehen. Dazu wurde ein Leitfaden für Priester veröffentlicht, der Vorgaben und Ratschläge für ihre Vorbereitung und Gestaltung in Gottesdiensten enthält.
Für viele Gläubige entscheide heute eine interessante oder langweilige Predigt über die Qualität des gesamten Gottesdienstes, sagte Kurienkardinal Robert Sarah zur Vorstellung des sogenannten „homiletischen Direktoriums“. Der Leitfaden habe das Ziel, die Predigten zu verbessern, so der Präfekt der vatikanischen Gottesdienst-Kongregation.
Eine ideale Länge für Predigten gibt es nach Ansicht Sarahs nicht. Sie hänge vom jeweiligen Kulturkreis ab: „In westlichen Ländern sind 20 Minuten zu viel. In Afrika hingegen reichen sie nicht aus.“ Weil die Gläubigen dort oft von weit her zu den Gottesdiensten kämen, könne die Predigt nicht nur 10 oder 15 Minuten dauern.
Der Sekretär der Gottesdienstkongregation, Erzbischof Arthur Roche, ergänzte: „Worauf es ankommt ist, dass Predigten nicht langweilig sind.“
Papst Franziskus hat die Predigt in seinem Lehrschreiben Evangelii Gaudium als „Prüfstein, um die Nähe und die Kontaktfähigkeit eines Hirten zu seinem Volk zu beurteilen“, bezeichnet. Es sei traurig, dass Priester und Gläubige hierbei jedoch oft leiden müssten, „die einen beim Zuhören, die anderen beim Predigen“.
Der Vatikan bekräftigt in dem rund 150-seitigen Leitfaden zugleich die geltende kirchliche Lehre, wonach Laien nicht in Messfeiern predigen dürfen.
Quelle: KNA
Das Dokument erschien bisher nur auf Italienisch und Englisch. Hier können Sie die englische Version online lesen (ab Seite 3).