Die St. Radegunder Kirche ist Ort einer Entscheidung, die zur äußersten Konsequenz geführt hat. Der Künstler Christoph Mayer chm. und der Architekt Petr Barth haben bei der Neugestaltung der Kirche die Orte für die religiösen Handlungen im Altarraum mit dieser Geschichte verbunden. Die Überreste des physischen Körpers von Franz Jägerstätter sind in den Altar eingebracht, Gedanken aus dem Entscheidungsprozess sind in die Wände gestickt, laufen über Kirchenbänke und Boden ...
Für dieses Buch wurde mit dem Kameramann Attila Boa ein Blick gesucht, der die Beziehung von gestaltetem Raum, Mensch und liturgischer Handlung in einem Verhältnis zueinander sieht. Es wurden Interviewgespräche mit Kirchenbesuchern, dem Liturgen und Priester Ewald Volgger OT, der Philosophin und Theologin Elisabeth von Samsonow, der Kulturwissenschaftlerin Aleida Assmann und der Kunsthistorikerin Henny Liebhart-Ulm geführt. Ihre Gedanken sind wie facettenartige Blicke in einer Collage komponiert. Sie führen nun durch diesen Raum.
Kunstreferat / Diözesankonservator der Diözese Linz, 2020