Religionsunterricht: Platz für Tabu-Thema Glaube

Warum bin ich gerne katholische Religionslehrerin?
Ich bin gerne Religionslehrerin, weil ich wahrnehme, dass meine Tätigkeit sinnvoll ist. Ich darf den Lebensweg von Kindern und Jugendlichen mitgestalten und mich mit den Schülerinnen und Schülern mit vielen spannenden Lerninhalten auseinandersetzen. Dabei profitiere ich oft von den tollen Gedanken und Ideen, die die Heranwachsenden entwickeln. Nicht selten bringen sie mich so zum Staunen und regen mich zum Weiterdenken ihrer Überlegungen an.
Ich bin aber auch deshalb gerne katholische Religionslehrerin, weil es im Unterricht viele fröhliche und berührende Momente gibt. Der Religionsunterricht bietet die Möglichkeit, das wahrzunehmen und anzusprechen, was die Schülerinnen und Schüler wirklich bewegt und ergreift.
Warum braucht es katholischen Religionsunterricht?
Ich glaube, dass es deshalb den katholischen Religionsunterricht braucht, weil es für viele Kinder und Jugendliche der einzige Ort ist, an dem sie über ihren Glauben sprechen und sich mit anderen darüber austauschen können. In unserer Gesellschaft ist es erlaubt, sich zu fast allem zu äußern, es gibt nur wenige Tabuthemen. Dazu gehört jedoch der Glaube. Spricht man über seinen Glauben in der Öffentlichkeit, wirkt das auf andere nicht selten befremdlich. Ich beobachte aber im Unterricht, dass das Fragen nach Gott, dem Sinn des Lebens oder wesentlichen Glaubensinhalte der katholischen Kirche ein grundlegendes Bedürfnis der Schülerinnen und Schüler darstellt.
Im Unterricht wird aber nicht nur über den Glauben gesprochen, sondern er bietet auch Raum, um gemeinsam zu beten, zu singen und zu meditieren. Darüber hinaus feiern wir miteinander Gottesdienste oder nehmen uns im Rahmen eines Einkehrtages einen ganzen Tag Zeit für unseren Glauben.
Mag.a Andrea Preundler
Religionslehrerin am BG/BRG Wels, Dr.-Schauerstraße & BG Vöcklabruck