Krippen aus aller Welt
Weihnachtskrippen veranschaulichen die Botschaft von Weihnachten: dass Gott Mensch geworden ist. Er kommt als Kind in den Alltag und in das konkrete Leben von Menschen, so der christliche Glaube. Dieser konkrete Alltag wird deutlich, wenn man Krippenfiguren aus unterschiedlichen Ländern und Kulturen betrachtet: Sowohl die Krippenlandschaft als auch die Figuren zeugen vom täglichen Leben der Menschen.
Franz Weber, emeritierter Professor für Pastoraltheologie an der Universität Innsbruck, sagt über diese Inkulturation: „Die Botschaft der Menschwerdung wird immer wieder neu ausgesagt. Sie wird von Menschen einer bestimmten Kultur ‚verkörpert‘, die sich mit ihrem ganzen Leben gläubig in dieses heilige Geschehen hineinbegeben. Sie verleihen dem Weihnachtsevangelium dadurch eine je neue Gestalt und Aussagekraft. Ist es nicht eine theologische Konsequenz aus dem Evangelium der Menschwerdung, dass die Hirten in den Weihnachtskrippen in Afrika die bunten Kleider ihrer jeweiligen Stammeskultur tragen und dass Maria und Josef in Asien eben asiatische Gesichtszüge aufweisen? In einer der charakteristischen Tonkrippen vom Andenhochland in Peru kommt das Jesuskind in einem Binsenboot des Titicaca-Sees auf die Welt, und Maria und Josef sind – wie könnte es auch anders sein – wie Indios gekleidet“ (aus: Diakonia 39, 2008).