Geistliche Kommunion, Mutspirale und Seelennahrung to go
In der Pfarrkirche Kirchschlag und im Pfarrzentrum ist es recht ruhig geworden. Keine Gottesdienste, keine Gruppentreffen, das Gemeinschaftsleben scheint auf den ersten Blick zu „schlummern“. Aber beim zweiten Hinsehen gibt es doch Spuren eines Miteinanders. Seit dem Fünften Fastensonntag steht in der Kirche eine Schale, die einlädt, kleine Gesten der gegenseitigen Wertschätzung zu pflegen. KirchschlagerInnen legen aufmunternde Texte, Zeichnungen, kleine Mutmacher-Gegenstände dort hinein oder nehmen sich etwas heraus. „Die gemeinsame Kommunionschale muss nicht leer bleiben – wir versuchen einander mit dem, was wir haben, im Sinne der ,fünf Brote und zwei Fische‘ zu nähren“, erläutert Pastoralassistentin Magdalena Froschauer-Schwarz diese Form der Begegnung. Eine immer aktuell gestaltete Pinnwand in der Kirche lädt zum Innehalten ein, es kann dort auch eine Kerze entzündet werden.
Die gewohnte Kommunikation von Gesicht zu Gesicht ist jetzt erschwert. Die GottesdienstbesucherInnen vor Corona-Zeiten, die schon älter sind, sind leider sehr isoliert. Trotzdem ist viel Bemühen umeinander spürbar. Die Mitglieder der Katholischen Frauenbewegung verteilen beispielsweise Briefe in den Postkästen der Haushalte mit der Einladung, zu telefonieren.
Auf dem Kirchenplatz tut sich auch etwas. In Zusammenarbeit mit der Volksschule ist eine „Mutspirale“ aus bemalten Steinen entstanden, und es wurde eine Linde gepflanzt, auf der „Nahrung für die Seele to go“ hängt.
„Auf der Suche nach neuen pastoralen Möglichkeiten, gibt es für mich auch ermutigende Überraschungen: Ich habe für die Pfarre eine Facebook-Seite eingerichtet und merke, dass da von Menschen aus dem Ort positive Resonanz kommt, die bisher wenig in meinem Blickfeld waren“, freut sich die Pastoralassistentin über die Möglichkeiten digitaler Kommunikation. Ein Kommentar auf dieser Seite bestätigt den Zuspruch zu dieser Initiative. Ein Facebook-Nutzer schreibt: „Das ist für mich ,geistliche Kommunion‘, wenn aus gebotenem Anlass Gemeinschaft nicht physisch erlebt und gefeiert werden kann, die Möglichkeit von Facebook zu nutzen. (…) Sehr wohltuend, dass sich Kirche / Pfarre so bemüht, Gemeinschaft zu pflegen.“