Meinen Beitrag leisten
Manchmal wird mir schlecht. Dann wird mir ganz flau in der Magengrube und eine große Traurigkeit überkommt mich, wenn ich daran denke, dass unsere Ressourcen nicht reichen, um Menschen, die dringend Hilfe brauchen, lebensrettend zu behandeln. Oder wenn ich an die Menschen in den Ländern großer Armut denke, die dichtgedrängt zusammenleben und von denen die wenigsten Vorräte besitzen, um daheim bleiben zu können. Auch der Gedanke an die Armutsschichten unserer Industrieländer, an Obdachlose, Vereinsamte oder Verwahrloste unter diesen Bedingungen macht mich tief betroffen. Nicht erst heute. Aber heute mehr denn je. Ich will ihnen von Herzen nahe bleiben! In meinem Beten, meinem Gedenken, meinem Mitfühlen. Was macht‘s, wenn mir hie und da schlecht dabei wird! Was mich darin tröstet und erfüllt, ist der tiefe Glaube, dass letztendlich kein Mensch alleine ist, sondern Gott bei ihm ist, ganz nah seinem Herzen und seinem Leid und dass in dieser unzerstörbaren Zweisamkeit Wunder der Liebe und des Trostes geschehen.
Kein „Krieg“! Schon gar nicht im Herzen!
Wenn ich „Wir sind im Krieg!“ höre, dann kann ich verstehen, was damit gemeint ist. Dennoch bin ich dankbar, dass es sich trotz allem nicht um einen „echten“ Krieg handelt, der Leiber, Menschen und Seelen zerfetzt und zerreißt, Häuser und sichere Bleiben zerstört, Menschen in die Flucht treibt und mit Terror, Angst und Gewalt regiert. Dankbar, ja fast beschämt, erfahre ich, wie behütet und versorgt wir in unserem Land sind. Bewusst will ich mir jedwedes Jammern oder Klagen versagen und mich verantwortungsvoll an alle geforderten Maßnahmen halten. Zudem ich auch jenen Menschen sehr sorgsam schützen muss und will, mit dem ich das Leben teile und der auf Grund seines Alters und seiner Erkrankung zur „Risikogruppe“ gehört.
Mut zum einfachen Leben
Wenn manche bereits jetzt von „der Zeit danach“ und bevorstehenden Verteilungskämpfen reden, denke ich oft an meine Großmutter, die in der Zeit des Krieges oder der Not der Nachkriegsjahre nie jemanden weggeschickt hat, der an die Fenster oder Türen unseres Hofes geklopft hat. Zeit ihres Lebens bis hin zum Tod kannte sie nicht anders als zu geben und herzuschenken und selbst bescheiden zu leben. Es macht mir Mut für die Zeit danach, einfaches Leben zu wagen in dem Glauben, dass man zum Glück nur sehr wenig braucht und immer noch etwas zu teilen hat.
In mir klingt ein Lied
Hinter aller Traurigkeit und Sorge dieser Tage klingt ein Lied in mir, ein Hoffnungslied, ein Mut- und Liebeslied. Mir ist’s, als könnte ich das Säuseln des Heiligen Geistes hören, der über unsere Erde weht, um mit stiller Stetigkeit unsere alten Denkmuster aus den Angeln zu heben und Herz und Türen zu öffnen für eine neue Sicht der Welt und unseres Daseins. Es ist trotz aller Aufgescheuchtheit und allen Schmerzes die Melodie einer großen Liebe, die uns zur Umkehr mahnt, zum Umdenken und Aussteigen aus der Ausbeutung der Erde und anderer Menschen. Oft sitze ich da und lausche jener österlichen Botschaft, die sich heilend über die Erde legt und alle Angst aus meinem Herzen nimmt. Was schon kann mir geschehen? Ich, wir sind gehalten in Gott! Das Leben und die Welt gehen unaufhaltsam ihren Gang und wir sind ein Teil davon. Wenn ein Glied leidet, leiden alle anderen mit. Alles ist geborgen in der unendlichen Liebe Gottes.
Mein Beitrag – Eine Homepage voller Texte, Gedanken, Arbeitshilfen und seelsorglicher Angebote
Weil ich es nicht ausgehalten habe, jetzt nicht wirklich „bei den Menschen“ zu sein, habe ich die Zeit genützt, um meinen ganz eigenen Beitrag zu leisten. Ich habe eine eigene Homepage erstellen lassen, auf der sich Texte, Gedanken, liturgische Unterlagen, meine Angebote zur seelsorglichen Begleitung sowie ein Blog finden. Auch eine neu erstellte mp3-Begräbnisandacht zum Weiterschicken wird darauf zu finden sein und es werden hoffentlich noch mehr. Ich werde mich bemühen, mein Angebot so schnell es geht zu erweitern. In dieser Zeit stelle ich alles gratis und einfach zum Downloaden für nicht kommerzielle Zwecke zur Verfügung. Wer meint, etwas dafür geben zu wollen, möge einfach ein soziales Projekt unterstützen.