Mein Kind wird gefirmt – Eltern und Familie
Sakramente sind Geschenke Gottes, sie machen seine Zuwendung zu den Menschen sichtbar; sie zeigen, dass Gott mitten in der Welt lebt und wirkt. Mit der Firmung machen Jugendliche aber auch deutlich, dass sie einen weiteren Schritt in ihre Selbstständigkeit machen. Ein eigener Mensch zu werden ist DAS Thema dieses Lebensabschnitts.
An diesem Tag steht Ihr Kind im Mittelpunkt. Manche Jugendlichen wissen ganz genau, wie sie diesen Tag gestalten wollen. Andere sind sich unsicher und brauchen ihre Unterstützung bei Fragen wie: Wen lade ich ein? Wo möchte ich feiern? Zu Hause oder in einem Restaurant? Will ich diesen Tag mit meinem Paten, meiner Patin verbringen oder im Kreis von Familie und Freund:innen?
Begleiten Sie Ihre:n Jugendliche:n dabei, den eigenen Weg in der Gestaltung dieses Tages zu finden. Hilfreich ist, wenn Sie dabei Abstand von Ihren Vorstellungen und Wünschen nehmen.
Wenn Sie in Trennung oder Scheidung leben, bedenken Sie bitte, dass es den Kindern in den allermeisten Fällen wichtig ist, dass beide Elternteile am Fest teilnehmen. Sie machen Ihrem Kind damit ein großes Geschenk.
Manchmal sind die Verletzungen einer zerbrochenen Beziehung noch zu frisch und zu schmerzhaft. Enttäuschung, Wut und Ärger sind starke Emotionen, die sich nicht einfach unterdrücken lassen, nur weil das Firmungsfest ansteht. Dann ist es wahrscheinlich besser, wenn Sie sich gegen die Idealvorstellung eines gemeinsamen Festes entscheiden und nach anderen Möglichkeiten suchen, wie Sie beide jede:r für sich mit Ihrem Kind feiern können.
Vielleicht helfen Ihnen diese Überlegungen dabei:
- Ihr Kind feiert am Tag der Firmung im Kreis der Familie, in der es lebt, und verbringt den Abend oder den nächsten Tag (wenn schulfrei) mit dem getrennt lebenden Elternteil und seiner Familie.
- Wie auch immer Sie sich entscheiden: Es empfiehlt sich, die anderen Verwandten über Ihre Pläne zu informieren. Dann können sich alle Gäste vor dem Fest darauf einstellen, was und wer sie wo erwartet. Sie beugen damit unangenehmen Überraschungen und Fragen vor.
- Viele Pfarrgemeinden reservieren zum Festgottesdienst Plätze für die Familien der Firmlinge. Wollen/können Sie als getrennt lebende Eltern in einer Bank sitzen? Oder brauchen Sie Abstand voneinander?
Es lohnt sich, beim Elternabend, bei einem gemeinsamen Vorbereitungsnachmittag oder bei einem Einzelkontakt mit den pastoralen Mitarbeiter:innen der Pfarrgemeinde (Pastoralassistent:in, Pfarrer) über Möglichkeiten für getrennte Eltern bei der Festgestaltung zu sprechen.