Freitag 29. März 2024

Orthodoxe ChristInnen in Österreich feierten Ostern

Eine Woche nach Katholiken und Protestanten feierten rund 500.000 orthodoxe und altorientalische ChristInnen in Österreich am 12. April 2015 das Osterfest.

Der unterschiedliche Ostertermin geht auf verschiedene Berechnungsarten zurück. So bestimmen die Ostkirchen den Ostertermin nach dem alten Julianischen Kalender und nach einer anderen Methode als die Westkirchen, die die Gregorianische Kalenderreform des 16. Jahrhunderts vollzogen. Die Ostertermine können deshalb bis zu fünf Wochen auseinander fallen. Zu einem gemeinsamen Ostertermin wird es wieder 2017 kommen.

Die meisten orthodoxen Auferstehungsliturgien - etwa in der griechisch-orthodoxen Kathedrale am Wiener Fleischmarkt oder in der russisch-orthodoxen Kathedrale in der Jauresgasse - begannen in der Nacht von Samstag auf Sonntag ab 23.45 Uhr. Auch in Österreichs größtem orthodoxen Gotteshaus, der serbisch-orthodoxen Auferstehungskirche in Wien-Leopoldstadt (Engerthstraße 160), begann die Osterliturgie am Samstag um kurz vor Mitternacht. Bereits um 22.30 Uhr feierten die bulgarisch-orthodoxen Gläubigen in der Iwan Rilski-Kirche am Kühnplatz ihren Ostergottesdienst. In der rumänisch-orthodoxen Andreas-Kirche in der Simmeringer Hauptstraße 161 fand die Auferstehungsmesse am Sonntag um 10 Uhr statt. In der Wiener koptisch-orthodoxen Kathedrale (Quadenstraße 4) feierte Bischof Anba Gabriel ab 18.30 Uhr die mehr als vierstündige Auferstehungsliturgie.

 

In Linz feierten die Griechisch-orthodoxe Metropolie von Österreich, die Koptisch-othodoxe Kirche, die Rumänisch-Orthodoxe Kirche, die Russisch-orthodoxe Kirche und die Serbisch-orthodoxe Kirche das Osterfest.

 

Auferstehungsfeier der Griechisch-orientalischen Metropolis von Austria in Wien
Auferstehungsfeier der Griechisch-orientalischen Metropolis von Austria in Wien 
© www.metropolisvonaustria.at


Die Osterfeiern betreffen aber nicht nur die hier lange verwurzelten Gemeinden der Griechen und Russen, und die mitgliederstarken Nationalkirchen von Serben, Rumänen, Bulgaren, Kopten und Armeniern, sondern auch kleinere, erst später nach Österreich gekommener Communities (Syrisch-Orthodoxe, Äthiopier, Antiochener).

Die Gesamtzahl der orthodoxen und altorientalischen Christen in Österreich wird auf 400.000 bis 500.000 geschätzt, genaue Zahlen gibt es nicht. Dem Ökumenischen Patriarchat von Konstantinopel (griechisch-orthodox) gehören etwa 35.000 Gläubige an, der russisch-orthodoxen Kirche (Moskauer Patriarchat) rund 40.000. Die meisten orthodoxen Gläubigen in Österreich zählt mit 265.000 die serbisch-orthodoxe Kirche. Zur rumänisch-orthodoxen und bulgarisch-orthodoxen Kirche gehören jeweils rund 40.000 Gläubige.

Die koptisch-orthodoxe, syrisch-orthodoxe und armenisch-apostolische Kirche zählen jeweils rund 10.000 Mitglieder. Der Rest ist noch schwieriger zuzuordnen. Dazu zählen beispielsweise Gläubige der antiochenischen, georgisch-orthodoxen Kirche, indisch-orthodoxen und der äthiopischen Kirche.

Die Stiftung "Pro Oriente" verweist diesbezüglich immer wieder darauf, dass es viele orthodoxe Menschen aufgrund der Erfahrungen in früher kommunistisch beherrschten oder immer noch islamisch dominierten Ländern vorziehen würden, auch unter den veränderten Bedingungen in Österreich ihr Religionsbekenntnis nicht zu dokumentieren.

 

 

 Orthodoxe Osterbotschaft: Menschenrechte achten, Nein zu Gewalt

 

Zum Einsatz gegen Krieg und Gewalt und zur Achtung der Menschenrechte und der Würde jedes einzelnen Menschen ruft der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. in seiner Osterbotschaft auf. Zur Lösung der Konflikte in der Welt sei es grundlegend notwendig, "dass wir der Würde der Person ehren und anerkennen und ihre Rechte respektieren", schreibt das Ehrenoberhaupt der rund 300 Millionen orthodoxen Christen zum orthodoxen Osterfest, das heuer eine Woche nach dem westkirchlichen gefeiert wird.  

"Wenn wir die menschliche Person verachten und ihre Rechte mit Füßen treten, insbesondere, wenn es sich um die Schwachen handelt, die die Gewähr haben müssen, sich sicher fühlen zu können", werde das jede Art von Hass und Konflikt mit sich bringen, so der Patriarch. Er beklagt in seiner Osterbotschaft die weltweite Gewalt.

Wörtlich hält er fest: "Während wir voll Freude die Auferstehung des Herrn als eine Realität des Lebens und der Hoffnung feiern, vernehmen wir aus der uns umgebenden Welt Schreie und Todesdrohungen, die aus allen Himmelsrichtungen diejenigen ausstoßen, die glauben, die Unterschiede zwischen den Menschen durch die Tötung ihrer Gegner beseitigen zu können - ein Verhalten, das Eingeständnis eines völligen Unverständnisses vom Inhalt des göttlichen Auftrags ist." Denn durch Gewalt "wird die Welt nicht besser, noch werden dadurch die Probleme der Menschen gelöst". Das Böse könne nur durch das Gute, nie durch das Böse besiegt werden.

In Österreich feiern am kommenden Sonntag bis zu 500.000 orthodoxe (und altorientalische) Christen Ostern. Metropolit Arsenios (Kardamakis), Vorsitzender der Orthodoxen Bischofskonferenz in Österreich, ruft in seiner Osterbotschaft u.a. zum Gebet für die in vielen Teilen der Welt verfolgten Christen auf. Wörtlich schreibt er: "Lasst uns unser Gebet vermehren für die auf der Welt verfolgten Mitmenschen und insbesondere für die Märtyrer des christlichen Glaubens in unserer Zeit, deren Blut den Baum der Kirche bewässert."

 

 

Höhepunkt: Liturgie des Heiligen Feuers


Einen Höhepunkt des orthodoxen Osterfestes stellte in der Jerusalemer Grabeskirche das traditionelle Feuerwunder dar, zu dem auch heuer wieder tausende Pilger anreisten. Bei der Liturgie, die aufs 4. Jahrhundert zurückgehen soll und als Symbol für Frieden und Erneuerung steht, wird das Heilige Feuer von Kerze zu Kerze weitergegeben. Einige palästinensische und internationale Pilger hatten seit Freitagnacht vor der Kirche ausgeharrt, um das Feuer als Erste zu empfangen. Der orthodoxe Patriarch Theophilos, Kopf der griechisch-orthodoxen Kirche in Jerusalem, leitete die Feierlichkeit. Von der Grabeskirche wird die Flamme weiter zur Geburtskirche in Bethlehem sowie per Flugzeug nach Griechenland und andere christlich-orthodoxe Länder gebracht.

 

Kathpress (be)

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