Gruß von Pfarrer Dr. Wagner
Meine lieben Kinder, geschätzte Gäste im Internet!
Heute feiert die ganze Kirche „Peter“ und „Paul“. Aber warum werden die Feste der beiden Apostel am 29. Juni gefeiert? Als im Jahr 258 der römische Kaiser Valerian ankündigte, in Rom alle Gräber der Christen zerstören zu wollen, kamen Gläubige, um die Gebeine von Petrus und Paulus zu verstecken. Dies geschah in der Nacht des 29. Juni 258.
Gott schaut nicht darauf, ob einer klug ist und reich oder dumm und arm. Er sucht sich aus, wen er will. Der heilige Petrus war nicht reich und er war auch kein gescheiter Schriftgelehrter. Er war ein einfacher, frommer Fischer. Und diesen Fischer, der bei den ersten war, die mit dem Herrn zogen, machte Jesus zum obersten aller Apostel und zum Leiter der Kirche. Wenn Jesus etwas Wichtiges zu sagen hatte, z.B. am Tabor oder auch am Ölberg, da war Petrus dabei. Und bevor Jesus, der gute Hirt, zu seinem Vater in den Himmel zurückkehrte, sprach er zu Petrus: „Du sollst von nun an meine Schafe weiden! Was du sagst, das soll geschehen, als ob ich es selber sagte!“ Aber hat Petrus in der Nacht, als Jesus gegeißelt wurde, nicht auch gelogen? „Ich gehöre nicht zu ihm.“ Doch Gott verzeiht siebenmal siebzigmal, wenn uns unsere Sünden leidtun. Und zu Pfingsten ist aus dem schwachen Petrus ein Mann Gottes geworden, der predigte und lehrte. Bis nach Rom ist er gereist, wo er mit dem Kopf nach unten ans Kreuz geschlagen wurde und freudig für seinen Herrn gestorben ist. Über der Petrus-Grabstätte erhebt sich heute der mächtige und prächtige Petersdom.
Und Paulus, der sich erst spät den Jüngern Jesu angeschlossen hatte, war ein Gelehrte der Juden und hasste alle Menschen, die an Jesus glaubten. In Jerusalem hatte er schon viele ins Gefängnis geworfen, und nun machte er sich auf den Weg in andere große Städte, um auch dort die Christen zu fangen. Als er nun nach Damaskus unterwegs war, traf ihn ein heller Lichtstrahl und warf ihn zu Boden. Es war der Herr, der ihm entgegentrat und rief: „Saul, warum verfolgst du mich?“ Saulus, der von nun an blind war, ließ sich taufen und konnte wieder sehen. Als er nun Christ geworden war und Paulus hieß, zog er durch die Lande und predigte von Jesus, dem Gekreuzigten. Zusammen gerechnet soll er 17.000 Kilometer unterwegs gewesen sein. Darüber waren die Juden zornig und sie hassten Paulus. Nicht nur die Stätten des Heiligen Landes besuchte er, sondern er fuhr mit einem Schiff auch über das Meer. Mitten auf dem stürmischen Meer ging das Schiff unter und Paulus trieb viele Stunden in den Wellen umher, bis Gott ihn rettete. Er fuhr mit dem Schiff in ferne Länder und bekehrte viele Männer und Frauen, begeisterte die Menschen und gründete christliche Gemeinden, bis er gefangen genommen und übers Meer nach Rom gebracht wurde. Dort saß er im Gefängnis, schrieb Briefe an die Städte, in denen er gepredigt hatte. Schließlich schleppten ihn die Soldaten auf den kaiserlichen Richtplatz und schlugen ihm mit dem Schwert den Kopf ab. Er liegt in Rom in der Kirche Sankt Paul vor den Mauern begraben und wird von vielen Menschen dort besucht. Ohne Paulus gäbe es unsere heutige Kirche nicht.
Am kommenden Sonntag feiern wir um 10.00 Uhr eine Familienmesse, wo wir alle Kinder wieder sehr herzlich in unsere Pfarrkirche zur Messfeier einladen. Mit den kleinen Kindern, die vom Kindergarten kommen, werden wir beten und singen. Die größeren Kinder waren zuletzt auf Erlebniswochenende auf der Egglalm. Dort gab es am Abend ein schönes Lagerfeuer und am Tag darauf eine festliche Messfeier. Danke den Kindern, den Jungscharführern und den Eltern, die dabei gewesen sind. Und jetzt können sich jene Kinder, die schon bei der Erstkommunion gewesen sind, für das Jungscharlager vom 7. bis 13. August in Weibern anmelden. Das wird ganz besonders schön, und alle freuen sich darauf.
Mit lieben Grüßen und guten Wünschen
Euer Pfarrer Dr. Gerhard M. Wagner