Donnerstag 25. April 2024

MARIA MAGDALENA

Papst Gregor I. bezeichnete 501 in einer Predigt Maria von Magdala als Prostituierte, indem er sie mit der Sünderin, die Jesus die Füße wäscht und deren Name nicht überliefert ist (Lk 7,36-50), gleichsetzte.

Pfarre Windhaag bei PergDieses Missverständnis wurde ein Teil der katholischen Tradition um Maria Magdalena, in der diese auch mit Maria von Bethanien, der Schwester Marthas und Lazarus’ gleichgesetzt wird. Die katholische Kirche hat diese Verknüpfung 1969 offiziell für irrig erklärt. Eine Tatsache, die nur langsam Einzug in den Religionsunterricht hielt und den meisten Christen auch heute noch nicht geläufig ist. Maria Magdalena wird deshalb in der öffentlichen Meinung des Öfteren als Prostituierte betrachtet. Die orthodoxen Kirchenväter und die protestantische Tradition haben in Maria von Magdala, Maria von Bethanien und der Sünderin, die Jesus die Füße wäscht, immer drei verschiedene Personen gesehen.

 

Nach den Evangelien hat Jesus ihr sieben Dämonen ausgetrieben (Lk 8,2; Mk 16,9). Sie gehörte zu den Frauen, die ihm nachfolgten und für seinen und der Jünger Unterhalt sorgten. Diese Frauen begleiteten ihren Herrn nach Jerusalem, sie standen unter dem Kreuz, als die meisten anderen Jünger geflohen waren (Mt 27,55f), halfen beim Begräbnis (Mt 27,61; Mk 15,47) und entdeckten am Ostermorgen das leere Grab (Mk 16,1-5, Joh 20,1). Nachdem Maria Magdalena hiervon den Jüngern berichtet hatte, begegnete ihr als erster der Auferstandene und trug ihr die Botschaft an die Jünger auf (Joh 20,11-18). Daher wurde sie schon in der Alten Kirche als „Apostelgleiche“ verehrt und bekam den Ehrennamen apostola apostolorum– „Apostelin der Apostel“.

 

Maria Magdalena ist eine der wenigen Frauen in der Bibel, die nicht über einen Mann definiert wird („Frau des ...“, „Mutter des ...“), und die im Evangeliumstext in direkter Rede vorkommt. Die Interpretation, dass sie die Geliebte oder Frau von Jesus gewesen sei, lässt sich daraus allerdings nicht schließen und wird in der neueren Bibelforschung auch nicht angenommen.

 

Nach christlich-orthodoxer Überlieferung begleitete Maria Magdalena einige Jahre nach der Auferstehung Christi den Apostel Johannes und Maria, Jesu Mutter, nach Ephesus und verstarb dort später. Da Eva Magdalena Enzmilner, Gräfin von Windhaag, unser Kloster und die Kirche erbauen ließ, wählte sie Maria von Magdala zur Kirchenpatronin. Seit die Klosterkirche im Jahre 1782 Pfarrkirche wurde, ist Maria Magdalena unsere Pfarrpatronin. Eine Statue von ihr steht an der Außenwand der Kirche über dem Kirchenportal, weiters ist die linke Statue beim Weihnachtsaltar eine Darstellung von Maria Magdalena, sowie natürlich das Hochaltarbild, das ihre Aufnahme in den Himmel zeigt, sowie das Bild über dem Hochaltar, das Maria Magdalena bei ihrer letzten heiligen Kommunion zeigt. Eine kleine Emaildarstellung findet sich auf dem Wochentagskelch, sowie das hier gezeigte Bild auf dem Stifterziborium. Sie wird so wie hier häufig als hübsche Frau dargestellt, die aber den Totenkopf als Zeichen ihrer Umkehr und Besinnung auf Gott in der Hand hält. 

 

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Pfarre Windhaag bei Perg
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