Donnerstag 25. April 2024
Pfarre Vorchdorf

"Schätze sammeln"

Gedanken zum Evangelium vom Sonntag, 31. Juli 2022

Lukas 12,13-21
In jener Zeit bat einer aus der Volksmenge Jesus: Meister, sag meinem Bruder, er soll das Erbe mit mir teilen. Er erwiderte ihm: Mensch, wer hat mich zum Richter oder Schlichter bei euch gemacht? Dann sagte er zu den Leuten: Gebt acht, hütet euch vor jeder Art von Habgier. Denn der Sinn des Lebens besteht nicht darin, dass ein Mensch aufgrund seines großen Vermögens im Überfluss lebt. Und er erzählte ihnen folgendes Beispiel: Auf den Feldern eines reichen Mannes stand eine gute Ernte. Da überlegte er hin und her: Was soll ich tun? Ich weiß nicht, wo ich meine Ernte unterbringen soll. Schließlich sagte er: So will ich es machen: Ich werde meine Scheunen abreißen und größere bauen; dort werde ich mein ganzes Getreide und meine Vorräte unterbringen. Dann kann ich zu mir selber sagen: Nun hast du einen großen Vorrat, der für viele Jahre reicht. Ruh dich aus, iss und trink, und freu dich des Lebens! Da sprach Gott zu ihm: Du Narr! Noch in dieser Nacht wird man dein Leben von dir zurückfordern. Wem wird dann all das gehören, was du angehäuft hast? So geht es jedem, der nur für sich selbst Schätze sammelt, aber vor Gott nicht reich ist.

 

Worte Jesu – „hütet euch vor Habgier“
„Vor Gott reich sein“ finde ich eine schöne Formulierung. Und die spannende Frage ist ja immer, was wahren Reichtum ausmacht. Sicher dürfen und müssen wir uns, wie der Mann der Jesus anspricht, um unsere finanziellen Dinge kümmern. Die Gefahr ist aber, dass sich unser Leben zu sehr ums Materielle dreht, wie das Beispiel Jesu verdeutlicht. Schätze, die bleiben, sind vor allem Erfahrungen. Solche Erlebnisse, wie ich sie bei einer Jugendreise im Juli nach Assisi wieder machen durfte. Unter den 33 Teilnehmern aus ganz Oberösterreich waren 15 Vorchdorfer. Auch wenn von der Unterkunft und der Organisation her manches spannend war, konnten wir vor allem die beeindruckende Atmosphäre dieser Stadt des Heiligen Franziskus erleben und haben sehr stark die Gemeinschaft gespürt. An solchen Orten wird mir auch immer bewusst, dass wir dazugehören zu einer großen Gemeinschaft, deren Mitte Christus ist. Sicher kann man nun einwerfen, dass Glaube keine „Urlaubsreise“ ist, sondern sich im Alltag bewähren muss, aber solche Erfahrungen, wo man so richtig spürt, dass die Kirche lebendig und bunt und jung ist, waren immer wieder Schätze auf meinem Glaubensweg. Ich bin überzeugt, dass Gott uns vor allem in unseren Mitmenschen begegnet. Beim Sammeln solcher Erfahrungen dürfen wir habgierig sein. Zählen wir also vielleicht einmal unsere Freunde und nicht unser Geld.

P. Franz

 

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