Donnerstag 25. April 2024
Pfarre Vorchdorf

Zur Mutter kommen

Im Mai gibt es den schönen Brauch der Maiandachten, wo Menschen in den Ortschaften zusammenkommen, um gemeinsam zu beten.

 

Dazu laden wir herzlich ein – die Termine finden Sie hier auf der Homepage weiter unten bei den Gottesdiensten und im Pfarrblatt. Wir laden aber genauso ein, wieder einmal an einen besonderen spirituellen Ort zu gehen. Das kann ein Wegkreuz sein oder eine kleine Kapelle oder auch bei Ihnen im Garten. Im Mai rücken wir Maria in den Mittelpunkt, weil sie uns viel sagen kann.

 

Sehr schön hat diese Erfahrung auch der Schriftsteller Hermann Hesse beschrieben:

„An Sommerabenden um die Zeit des Sonnenuntergangs ist der kleine Platz vor der Waldkirche der schönste Platz in der ganzen weiten Gegend. Aber das geschieht sehr selten, dass um diese Stunde noch ein Mensch dort oben anzutreffen ist. Hundertmal habe ich diese Madonna belauscht, tausendmal sie von ferne gesehen, manche Dutzend Male ihren grünen Vorplatz und die Mauerbrüstung mit der unglaublichen Aussicht besucht und durch das Fensterlein zu dem goldenen Bilde hineingeäugt. Sie wäre so recht ein Heiligtum für Menschen von meiner Art, und es ist eigentlich schade, dass ich gar nicht Katholik bin und gar nicht richtig zu ihr beten kann. Was ich indessen dem heiligen Antonius und dem heiligen Ignatius nicht zutraue, das traue ich doch der Madonna zu: dass sie auch uns Heiden verstehe und gelten lasse. […] Sie ist im Tempel meiner Frömmigkeit […] aufgestellt; aber als Symbol der Seele, als Gleichnis für den lebendigen, erlösenden Lichtschein, der […] das Licht der Liebe entzündet, ist die Mutter Gottes mir die heiligste Gestalt aller Religionen, und zu manchen Stunden glaube ich sie nicht weniger richtig und mit nicht kleinerer Hingabe zu verehren als irgendein frommer Wallfahrer vom frömmsten Glauben.“

(Hermann Hesse, Madonnenfest im Tessin, in: ders., Gesammelte Werke, Band VI, Frankfurt 1990, 332-337, zitiert nach Karl-Josef Kuschel, Maria, in: Heinrich Schmidinger (Hrsg.), Die Bibel in der deutschsprachigen Literatur des 20. Jahrhunderts, Band 2: Personen und Figuren, Mainz 1999, 423f.)

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