Freitag 29. März 2024
Pfarre Vorchdorf

"Ein Tag voller Staunen"

Am 5. März 2020 jährte sich zum 75. mal das Eintreffen der Deutschen aus der Bukowina in Vorchdorf. Dieser geschichtlich bedeutende Tag wurde entsprechend begangen.

Den Beginn machte ein Gedenkgottesdienst unter Mitwirkung des Gesangsvereines Frohsinn aus Vorchdorf gemeinsam mit der Sängerrunde Gschwandt unter Pfarrer Pater Franz aus Kremsmünster, der die Pfarre Vorchdorf derzeit leitet. Pater Franz fand auch in seiner Predigt die passenden Worte für die geflüchteten Menschen, die hier in Vorchdorf wieder ein wahres Zuhause gefunden haben.
Die Nachkommen der Buchenlandeutschen, darunter auch zwei hochbetagte Zeitzeuginnen Frau Stefanie Nikelski und Frau Freimüller nahmen am Gottesdienst teil. Bürgermeister Gunter Schimpl richtete am Ende der Messe ergreifende Worte an die anwesende  Feiergemeinschaft. Auch seine Mutter war eine Vertriebene und hatte das selbe Schicksal erlebt. Mit dem Lied „Hoamatland“ endete die Feierstunde und anschließend machten sich Alle auf den Weg ins Museum „Kitzmantelfabrik“ der Marktgemeinde Vorchdorf.
Dort hat der Veranstalter Herbert Riess in mühevoller Kleinarbeit eine Dokumentation der Geschehnisse der Heimatgeschichte der Bukowina zusammengestellt und auf Holzwänden bildlich dargestellt. Begeistert bestaunten die Besucher die vielen Bilder, Geschichten und Dokumentationen und wechselten zwischen Staunen, Lachen und erschüttert sein.
Speziell die 40 Tage der Flucht, wo der Tross von 1880 Flüchtlingen von groß bis klein mit 640 Pferdegespanne mit 1000 Pferde 900 Kilometer zu Fuß zurückgelegt hat, zeigte die Strapazen dieser Tragödie. Unwahrscheinliche 70 Km an einem Tag wurde am Tag 3 innerhalb 18 Stunden zurückgelegt.
Nach einer gemeinsamen Stärkung wurde im großen Saal der Kitzmantelhalle ein Dokumentationsfilm aus der Heimat der Buchendeutschen vorgeführt, der aufgrund der vielen Besucher sogar ein zweites Mal abgespielt wurde. Einführende Worte sprach Kurator Georg Breckner, der erstaunliches Wissen aus dieser Zeit vorbrachte. Besonders erfreut war der Veranstalter vom Kommen von Frau Mag. Lena Radauer, die am Bukowina Institut in Augsburg tätig ist und vom Projekt in Vorchdorf begeistert war.
„Ich habe aus allen Himmelsrichtungen Amateurfilmmaterial aus dem Bukowina Gebiet gesammelt, mit Kartenmaterial versehen und vertont. Dieser Film und die Ausstellung war mir eine Herzensangelegenheit und soll als Beitrag für diese großartigen Menschen gesehen werden“, so Herbert Riess nach diesem erfolgreichen Tag.

Die sehenswerte Ausstellung im Museum Kitzmantelhalle ist noch bis 5. Mai 2020 zu bestaunen. Persönliche Führungen können unter 0664/3568714 mit Herbert Riess vereinbart werden.
Bericht und Fotos: (c) Peter Sommer, Fotopress

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