„Mitten wir im Leben sind mit dem Tod umfangen. Wer ist, der uns Hilfe bringt, dass wir Gnad erlangen? Das bist du, Herr, alleine.“ Diese Worte Martin Luthers, die er 1524 als Lied (Gotteslob Nr. 503) aufgeschrieben hat, verweisen auf das Geheimnis des „Doppelfeiertages“ Allerheiligen und Allerseelen. Da geht es um die Mitte des Lebens und um den Tod. Am 1. November feiern und bekennen wir, dass es da Menschen gibt, die erfülltes Leben verwirklicht haben. Wir gedenken aller Heiligen. Auch jener, die nicht heiliggesprochen sind und keinen Gedenktag haben. Die Kirche hat im Laufe der Jahrhunderte vielen Menschen offiziell zugestanden, dass sie heiligmäßig gelebt haben. Dass dieses Fest nun aber auch so eng mit dem Totengedenken in Verbindung steht zeigt, dass auch unter unseren lieben Verstorbenen viele sind, die uns mit ihrer Liebe und ihrer Zuneigung geprägt haben, die Heil gebracht haben.
Leben und Tod gehören zusammen. Dieses Fest aber schenkt uns Hoffnung, dass der Tod nicht das letzte Wort hat. Auch unsere Lieben leben …und wenn sie mitunter im Leben nicht immer ganz so heilig waren, so dürfen wir gerade in diesen Tagen doch auch hoffen, dass sie nun in der Liebe vollendet sind. Wenn wir uns an Gott halten, gerade auch in Leid und Trauer, aber eigentlich an allen Tagen, dann können wir getrost mit den Worten Luthers sagen, dass wir dem Herrn vertrauen, der uns Hilfe bringt. Nicht nur an Allerheiligen.
Wir laden Sie ein, sich von der Liebe Gottes berühren zu lassen in der Feier der Gottesdienste an diesen Festen und im Gedenken an Ihre Lieben.
Freitag, 1. November 2019
Samstag, 2. November 2019
Bilder: © Fiedler, Diesenreiter, P. Josef