Ein Erinnerungsort für Flüchtlinge und HelferInnen
Exakt 72 Stunden hatten neun Jugendliche aus dem Europagymnasium Auhof Zeit, um ein Kunstprojekt zu verwirklichen. Sie übernachteten im Johann Gruber Pfarrheim, führten Interviews mit Ehrenamtlichen und Flüchtlingen aus dem Pfarrgebiet und setzten das Gehörte künstlerisch und handwerklich um.
Die entstandene Holzskulptur trägt einen Rucksack aus Stacheldraht, der symbolisch mit Steinen befüllt wurde. Der Rucksack ist jedoch nicht voll, denn die Jugendlichen möchten auch andere Menschen einladen, einen Stein – beschriftet mit dem, was belastet und schmerzt – in den Rucksack zu legen. Das Kunstwerk wird also erst durch Ihr Mit- und Zutun fertig gestellt.
Die Skulptur steht momentan bei dem Bosnien-Denkmal in St. Georgen, es wird jedoch regelmäßig den Ort wechseln.
Jakob Foissner
Pastoralassistent
Stimmen aus 72 gemeinsamen Stunden
„Endlich mal mit Leuten reden, die sich auskennen. Das tat gut in unserer Zeit, wo beim Thema Flucht und Asyl so viele Halbwahrheiten und Gerüchte verbreitet werden.“ – Clara
„Jeder hat seinen Rucksack zu tragen. Manche mehr, manche weniger. Und bei manchen ist er so schwer, dass ich mir echt nicht vorstellen kann, wie das zu schaffen ist.“ – Siddartha
„Aus meinem Interview nehme ich mir eines mit: Ich will lernen, NEIN zu sagen und widerständig zu sein, wenn unsere Gesellschaft inhuman zu werden droht.“ – Paul
Fotos: Jakob Foissner