Die Pettenbacherin Christa Fischer stellt schon seit Jahren die Osterkerzen für unsere Pfarrkirche und auch für die Kirche in Heiligenleithen her. Diese sind kleine Kunstwerke mit vielen Gedanken im Hintergrund, die aus Wachs auf die Kerzen aufgebracht wurden. Wir möchten ihnen die Gedanken dazu näher bringen.
Die Kerze der Pfarrkirche:
Das Bild der heurigen Osterkerze lässt an die Worte aus dem Brief an die Kolosser denken: “Alles ist durch ihn und auf ihn hin geschaffen.“ Er, der schon vor aller Schöpfung und in aller Schöpfung war, ist und sein wird. Er, der alles zur Vollendung führt- in uns und mit uns.
So wie die Frau auf der Kerze den Samen sät, so sind auch wir berufen, den Samen- den Gott in uns hineinlegt- auszusäen, besonders auch durch unser JA, wie Maria……
Der Mann auf der Kerze steht sowohl für Jesus, der sein Herz für uns hingab, als auch für jeden von uns, die wir berufen sind, auch unser Herz für alle uns Anvertrauten hinzugeben und mit Jubel unsere Garben darzubringen…..
DENN:
„Wenn du, Christus, das Los unserer Gefangenschaft wendest“
- das Los der Welt, bedroht von Ausbeutung und den Folgen des Klimawandels
- das Los der Nationen, geknechtet durch Ungerechtigkeit und Krieg
- das Los der Menschen, bedroht von Irrtümern, Seuchen und Katastrophen
- das Los der Gefangenen, die sich nach Freiheit sehnen
und der Ausgegrenzten und Heimatlosen, die Gemeinschaft suchen
- das Los der Kinder, die in Sicherheit spielen wollen und nach Zärtlichkeit dürsten
und der Alten und Kranken, die auf Zuwendung und Heilung hoffen
- das Los der Einsamen und Verzweifelten, die auf Zuwendung hoffen
und der Trauernden, die sich nach Tröstung sehnen
- und das Los deiner Kirche, die sich nach Einheit sehnt
und um Wahrhaftigkeit ringt
„da werden wir sein wie Träumende“
„Da wird unser Mund voll Lachen
und unsere Zunge voll Jubel sein“
da brechen die Keimlinge aus der ausgebeuteten Erde auf
- die Keimlinge des Friedens und der Freiheit
- die Keimlinge der Hoffnung und der Heilung
- die Keimlinge des Trostes und der Gerechtigkeit
- die Keimlinge der Schönheit und der Freude
„Denn Großes tut an uns der Herr“
der Gott der ewigen Schöpfung
Die Ketten unserer Gefangenschaft werden gesprengt
Das Kreuz wird zum Zeichen des Heils
Die Tränen der Leidenden werden getrocknet, Wunden können heilen
Die Suchenden finden ein Du
Der Samen unserer Bemühungen wird blühen
Der Raum unseres Lebens wird weit
„Wenn du, Christus, das Los unserer Gefangenschaft wendest
werden wir sein wie Träumende
Wir werden endlich verstehen und uns freuen
Im Einbringen unserer Garben“
Es wird Auferstehung sein- auch heute, hier, jetzt
Halleluja
Ein Auferstehungspsalm in Anlehnung an Psalm 126
Die Kerze der Kirche Heiligenleithen:
Diese Kerze nimmt im Besonderen das Attribut-Symbol des Hl. Leonhard auf. Die zerbrochenen Ketten.
Die Ketten des Todes zerbrachen
in dieser seligen Nacht
aus der Tiefe stieg er
als Sieger empor
Jesus – gestern, heute und morgen
Der Stein kam ins Rollen:
in jener Osternacht,
an jenem Ostermorgen,
an jenem Ostersonntag –
und an vielen österlichen Tagen.
Die Botschaft bekam Beine:
durch jene Osterfrauen,
jenen Osterengel,
durch jene Osterzeugen –
damals und heute.
Der Weg wuchs im Gehen:
bei Maria von Magdala,
bei Petrus und Johannes,
bei den Jüngern von Emmaus –
mit jedem Schritt.
Ein Funke sprang über:
im Garten am Grab,
beim Kohlenfeuer am See,
im Obergemach in Jerusalem –
auch heute noch.
Der Freude wuchsen Flügel:
in weinenden Augen,
in trauernden Seelen,
in enttäuschten Menschen –
sie sahen und glaubten.
Herausgeführt werden wir aus der Gefangenschaft
der Angst und Verzweiflung
der Trauer und Lähmung
von Streit und Zerstörung
von Einsamkeit und Leere
durch österliche Menschen
Die Ketten des Todes zerbrachen
für Freude und Jubel
für Versöhnung und Frieden
für Hoffnung und Liebe
für Leben in Fülle
und Auferstehung geschieht
mitten unter uns
tw nach Paul Weismantel