Gemeinsam machten wir uns schließlich mit dem Märchenexpress am Vormittag den 27. August auf dem Weg ins Märchenland in Weibern. Dort wartete schon die erste Aufgabe, denn das Aschenputtel brauchte dringend Unterstützung den richtigen Schuh dem Prinzen oder der Prinzessin zuzuordnen. Das ist nämlich bei knapp 25 Leiter nicht so einfach. Nach dem Mittagessen gestallten die Kinder magische Hüte, Mini-Spiele, zauberhafte Seifen und Briefkästen für unsere Märchenpost, um für das Leben in der Märchenwelt gewappnet zu sein. Nach dem sich alle Märchenfiguren vorgestellt hatten musste die Kinder ihren Mut beweisen. Und wurden blind durch das Haus geführt, hierbei halfen uns Schneewittchen mit ihren vergifteten Äpfeln oder der Froschkönig mit seiner glitschigen Haut. Nach dem Nachtgeländespiel waren dann die Kinder, aber am meisten die JS-Leiter, müde und vielen in den 100-jährigen Schlaf. Dieser war allerding deutlich kürzer (4 Stunden Schlaf, um genau zu sein).
Nach dieser kürzen und unruhiger Nacht wurden nicht nur die JS-Leiter wach, sondern auch fast unser Dornröschen aus ihren 100-jährigen Schlaf. Nicht desto trotz mussten die Kinder, die Märchenwessen retten, da hielt sie nicht einmal der Regen auf. Denn die Figuren wurden von der Bösen Hexe versteinert und konnten nur durch verschiedene Eigenschaften von ihnen gerettet werden. Diese wurden aber von der Hexe überall am Gelände versteckt. Auf Grund des anhaltenden Regen wurde die Spielestadt vorverlegt. Hier können die Kinder Goldtaler für Süßigkeiten oder für den Märchenball verdienen. Mit arbeiten in der Küche, in der Schatzkammer, auf der Bastelstation, bei den Vorbereitungen fürs Wimpelfladern oder auch auf der Märchenpost konnten sich die Kinder austoben. So führte einige Kinder Interviews bei der Märchenpost. Hier die besten Interviews:
Welche Märchenfigur gefällt dir am besten?
Lorenz Daucher (alias Lenzi Gartenzwerg): „Der Zwerg.“
Interviewer: „Warum?“
Lorenz: „Der ist lustig, er ist nett, hat einen Hammer in der Hand.“
Was macht er mit dem Hammer?
Lorenz: „Er schwingt den Hammer immer hin und her, er muss Bergstein abbauen – den gaunzn Tog.“
Wie viele Sterne würdest du den Köchinnen geben?
Moritz Hirsch: „fünf“
Lorenz: „Zehn“
Moritz: „Aso wauns bis fünf geht, daun nimmi a zehn.“
Was hat dir am besten geschmeckt bis jetzt?
Christina Sturm: „De Schnitzel, de san sogor besser wie dahoam!“
Was ist ein Jungscharlager?
Noah Gröstlinger: Mir gfoit des Jungscharlager voi guat. Mhh ma spüd fü, ma duad recht vü basteln.
Mit welchen fünf Wörtern würdest du das Jungscharlager beschreiben?
Marlene Daucher: „Kinder, lustig, Spaß, spannend, abenteuerlich.“
Sophie Haslinger: „Freunde, lustig, Kinder, abenteuerlich, Spaß.“
Was gefällt dir nicht so gut am Jungscharlager?
Lisa Fuchs: „Da Märchenball is so teuer.“ (eine Ballkarte kostete 15 Taler – dafür musste man eineinhalb Stunden arbeiten, z.B. Abwaschen, Massieren, Küchendienst).
Karolina Watzinger: „Dass ma so fria ins Bett geh miasen.“ (Bis mindestens 22:30 Uhr waren die Kinder hellwach und ab spätestens 7:00 Uhr bereit für die nächsten Spiele.)
Wie gefällt es dir bis jetzt?
Sophia Hettich: „Sehr gut.“
Was würdest du sagen fehlt am Jungscharlager?
Sophia: „Gar nichts.“
San genug Kuchen da?
Sophia: „Jo sicher“
Noch vor dem Abendessen bekamen wir noch Besuch im Märchenhaus vom Pfarrer Konrad. Gemeinsam konnten wir eine schöne Messe feiern und gemeinsam danke das wir uns gegenseitig haben. Anschließend verzauberten uns unsere fleißigen Köchinnen mit ihren Essen. Danach konnten es die Kinder schon gar nicht mehr stillsitzen, denn sie mussten den Wimpel beschützen. Es könnte ja sein das jederzeit die feindlichen Angreifer kommen. Leider halfen Schlachtplan, Wasserbomben und ein ausgeklügeltes Fallensystem nichts gegen die Angreifer. Nur noch ein Gefangenenaustausch konnte den Wimpel zurückholen.
Nach dieser viel erholsamer Nacht und den vielen zauberhaften Ereignisse starteten wir erholter in den neuen Morgen. Gestärkt und voller Motivation begaben sich die Kinder auf einen mysteriösen Weg, um die Märchenfiguren zu finden und zu helfen. Außerdem konnten hier auch noch einmal reichlich Punkte für die jeweiligen Gruppen gesammelt werden. So musste bei Frau Holle Federn geschätzt werden, die Szene vom bösen Wolf und dem Rotkäppchen nachgestellt werden oder Aschenputtel bei der Schuhsuche geholfen werden. Nach dieser anstrengenden Reise mussten wir alle uns erst einmal stärken, diese Aufgabe haben wieder mal unsere Köchinnen übernommen. Nach Palatschinken und Kürbissuppe war es auch schon wieder so weit sich auf den Weg in den Wald zu machen. Denn es stand das alljährliche Mammutspiel an. Wie immer war die Begeisterung groß aber die Nachteile waren noch größer.
Am Abend aber waren alle Ungerechtigkeiten und Unfairness schon fast wieder vergessen. Alle Märchenwessen waren schon fleißig am Werken und Zaubern für den alljährlichen Märchenball. Aber heuer war diese Aufregung besonders groß, denn heuer würde einen Ballkönig sowie eine Ballkönigin geben. Beide wurden gelost und bekamen eine wirklich königliche Krone. Aber auch der Rest hatte genügend Spaß. Auch für Getränke wurde gesorgt, denn was ist schon eine Feier ohne Zaubertränke. So konnten die Kinder unter anderen einen Froschtrunk, ein Lebkuchenhaus oder einen Vergifteten Apfel probieren. Nach dieser wilden Nacht wurden alle mit dem Sandmännchen ins Bett geschickt. Den auch noch am letzten Tag würden die Kinder noch einmal all ihre gelernten magischen Fähigkeiten benötigen.
So schnell das Jungscharlager auch angefangen hat, genau so schnell war es auch wieder vorbei. Aber das bedeutet nicht, dass die Kinder ohne Abschlussprüfung so einfach wieder aus dem Märchenland zurückkommen können. Um wieder in die reale Welt zu kommen, mussten die Kinder ihr gelerntes Wissen über Märchen unter Beweis stellen. So musste die goldene Kugel des Froschkönigs gefunden werden, Schneewittchens Zaubertrank zu brauen, um sie vor dem Tod zu schützen oder ein eigenes Märchen schreiben. Zum Glück bestanden alle Kinder diese Prüfungen, somit konnten wir wieder vollständig nach Ottnang in die reale Welt zurückkehren. Somit konnten alle glücklich wieder zu ihren Eltern und Geschwister zurück und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.
Aber selbst bei so viel Magie würde nichts ohne unsere Köchinnen funktionieren. Den mit ihren magischen Fähigkeiten verzauberten sie uns jeden Tag aufs Neue. Auch an alle Eltern ein großes Dankeschön für die vielen Lebensmittel und auch Kuchen. Das gesamte Leiterteam bedankt sich und freut sich bereits auch das nächste JS-Lager, wo auch immer uns die Reise hinführt.
Ein Selbstgeschriebenes Märchen mit vorgegebenen Worten (Bosna, gruseliger Baum, stinkt, Desinfektionsmittel, Weibern und Katze)
Der vergiftete Bosna
Es war einmal vor langer langer Zeit in einem kleinen Dorf namens Weibern. Dort lebten sieben Kinder in einem kleinen und einfachen Bauernhaus. Eines Tages beschloss die Älteste, Magdalena, einen Bosnastand zu eröffnen. Sie packte ihre sieben Sachen und machte sich auf den weiten Weg in das Dorf Ottnang. Auf ihrer Reise verirrte sie sich in einen dichten und finsteren Wald. In der Mitte stand ein großer, gruseliger Baum, in dem eine alte, hässliche Hexe namens Eva wohnte. Auf ihrer Schulter schnurrte eine kleine, schwarze Katze zufrieden. Voller Hoffnung endlich aus dem Wald heraus zu kommen, bat sei die Hexe um Hilfe. Diese meinte: Um dir zu helfen brauche ich eine Sache von dir. Bringe mir bis heute Abend Desinfektionsmittel.“ Wie durch ein Wunder hatte sie eine Flasche davon dabei und übergab sie der Hexe. Da es bereits Mittag war, lud die Hexe Magdalena zum Essen ein. Dankend ging sie ins Haus. Es duftete fantastisch nach Bosna. Dies erinnerte sie an ihren Traum einen Bosnastand zu eröffnen. Deshalb wollte sie so schnell wie möglich weiter gehen. Die Hexe zauberte sie hin. Als sie ankam, befanden sich dort bereits Sarah, Alex, Lorenz, Laura, Karolina und Constance, sowie ihre Tante Hannah und ihr Onkel Haasi. Doch die Hexe meinte es nicht gut und vergiftete einen der frisch zubereiten Bosna des neuen Bosnastands. Dies machte sie, damit sie den Fluch brechen konnte, der sie im Wald hielt. „Was stinkt denn hier so?“, fragte Magdalena und entdeckte, dass ihr Bosna vergiftet war. Die Kinder zögerten nicht lange und verbrannten die Hexe sofort. Alle anderen konnten ein wunderbares Fest beim neu eröffneten Bosnastand feiern.
Ende gut, alles gut J