Freitag 29. März 2024
Pfarre Ottnang am Hausruck

Talita Kum – Kirche wach auf!

Im Evangelium zum Sonntag hörten wir die Worte Jesu:  “Talita kum – Mädchen ich sage dir, steh auf“. (Mk 5,41)

Rudi Sterrer,  WGL der Pfarre Ottnang fand dazu berührende und treffende Worte, welche wir  zum Nachlesen veröffentlichen möchten.

Talita Kum – Kirche wach auf!Im Evangelium zum Sonntag hören wir die Worte Jesu:
“ Talita kum – Mädchen ich sage dir, steh auf“.

Dieser Satz hat durch die Pilgerreise von Margit und Arnold Schmidinger in unserer Pfarre Ottnang eine besondere Aufmerksamkeit erfahren.

Sie haben den Ruf vernommen aufzustehen, einen 1400 km Fußweg auf sich genommen, um in Rom, dem Zentrum der kirchlichen Macht, ihre Vision von der Gleichstellung von Mann und Frau in der katholischen Kirche vorzubringen.

Talita kum wurde das Motto einer Aufbruchs- und Erneuerungsbewegung

„Talita kum, steh auf und lebe!“

Dieses befreiende Wort, einst gesprochen, heute noch wirksam.

 

TAILITA KUM – Steh auf und geh

 

Aus dem Pilgerbuch von Arnold und Margot Schmidinger möchte ich eine Stelle herausnehmen, die mich irgendwie betroffen, ja, sogar richtig traurig macht:

Da wird die Route von Ottnang nach Rom skizziert – 1400 km, 2 Millionen Schritte, 64 Tage am Weg usw.

Und zum Schluss heißt es: 63 offene Türen, 1 verschlossene Tür

 

Ja, die Tür im Machtzentrum der Kirche, einer Kirche die der Lehre Jesu nach für ALLE offen sein sollte, diese Tür blieb verschlossen. So mancher wird sich vielleicht denken: „Was wollen sie denn, (Margit und Arnold mögen mir diesen Ausdruck verzeihen) diese kleinen Würstchen aus Ottnang, die in Rom haben doch viel Wichtigeres zu tun, als mit ihnen zu reden.“

Wenn ich aber bedenke, welche Personen mit einem oft zweifelhaften Lebensstil und einer unchristlichen Lebenseinstellung dort empfangen werden, dann wäre für unsere Pilgergruppe ein herzliches Willkommen und ein freundliches Grüß Gott doch das Mindeste gewesen.

Denn die Forderung nach der Gleichstellung von Mann und Frau in der katholischen Kirche ist schon lange kein Anliegen einer kleinen Gruppe mehr,

sondern schon vielmehr ein weltweites Bedürfnis.

 

Deshalb möchte ich diesem „Talita kum“ eine neue Übersetzung hinzufügen:

Nicht nur mehr „Mädchen steh auf“ sondern auch noch „Kirche, wach auf“.

 

Ich habe den Eindruck, die Amtskirche hat Berührungsängste mit der Basis.

Dabei hat Jesus ganz was anderes vorgelebt.

Er hat die Menschen ganz nah an sich herangelassen, besonders die, zu denen alle anderen auf Abstand gegangen sind. Seine Berührungen haben alles zum Guten verändert, geheilt und wie im Falle dieses Mädchens sogar lebendig gemacht.

 

In Diskussionen hört man oft das Argument: „Wenn wir Frauen den Zugang zu allen kirchlichen Diensten ermöglichen, kann es zu einer Kirchenspaltung kommen.“ Ehrlich gesagt, dem kann ich gar nichts abgewinnen. Eine Kirchenspaltung kann es doch nur geben, wenn ich von der Lehre Jesu Abstriche mache, etwas weglasse oder hinzufüge, aber doch nie, wenn ich die von Menschen verfassten Kirchengesetze ändere. Im Gegenteil, wenn sich nichts ändert, kommt es zu einer Spaltung: hier die alteingesessenen Fundamentalisten und dort die vielen von der Kirche Enttäuschten.

 

Wir halten uns in unserer Kirche an so viel überholten Traditionen fest, an so viel Historischem, an so viel Volksfrömmigkeit, dass man den Eindruck hat, dass ER – Jesus- mit seiner Liebesbotschaft manches Mal fast untergeht.

 

Ich frage mich oft, wie würde es Jesus ergehen, wenn wir ihm heute gegenüberständen?

Ihm, der immer den einzelnen Menschen in den Mittelpunkt gestellt hat, der sich mit den religiösen Führern damals angelegt hat, weil ihm der Mensch wichtiger war, als Sabbat und Gebote. Der den Tempel aufgeräumt hat von allem was die Beziehung zu Gott stört.

Was würde er unseren Amtsträgern sagen, zu zig Seiten Regelwerk, ob man eine Kommunionfeier oder einen WGD feiern darf, wenn am Sonntag kein Priester da ist und wer, besonders wichtig, auf welchem Stuhl sitzen darf?
Ob man gleichgeschlechtliche Paare segnen darf oder wer zur Kommunion zugelassen ist?

 

Er würde wahrscheinlich den Kopf schütteln und liebevoll sagen:

Freunde, das ist alles nicht so wichtig, teilt doch das Brot und reicht den Wein Allen und vertraut ganz fest darauf, dass Gott auch da ist, wo zwei oder drei in seinem Namen versammelt sind.

Oder glaubt wer, dass Jesus, der selbst dem Judas das Brot gereicht hat, heute jemand dieses Brot verweigern würde?

 

Daher brauchen wir auch in der Zulassungsfrage zu den Weiheämtern dringend mutige Vorstöße. Wir bitten zwar ständig den Hl. Geist um Berufungen und schließen gleichzeitig alle Frauen von vielen dieser Ämtern aus.

 

Talita Kum – Kirche wach auf!

 

Sich an Jesus orientieren heißt manchmal auch, liebgewordenes über Bord werfen. Sich von überholter Geschichte, von unverständlichen Regeln, Liedern und Texten zu verabschieden. Es heißt, sich manchmal auch in Brennnesseln zu setzen, Kritik und Anfeindungen zu ertragen.

 

 

Was könnte die Kirche rasch tun, damit diese wunderbare Botschaft, wieder mehr Menschen nähergebracht werden kann?

Ich denke da wäre, Jesus wieder in den Mittelpunkt zu stellen,

auf die Menschen offen zuzugehen, niemand auszugrenzen und einfach wieder glaubwürdiger zu werden.                            

Denn ein gelebter Glaube kann diese Welt verändern – er kann sie liebevoller, friedlicher, gottgefälliger, einfach besser machen.

Doch dazu sind wir ALLE gefordert, dazu braucht Gott uns ALLE, Mann und Frau.

 

Er will daher auch dich berühren, er reicht auch dir die Hand. Steh auf, wach auf  – Talita kum!

 

Rudi Sterrer WGL Pfarre Ottnang
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