Stand 14.04.2022
Ostermiething feierte 100-jähriges Gründungsfest der „Katholischen Frauen-Organisation“ (KFO)
und
75 Jahre „Katholische Frauenbewegung“ (kfb)
Der Weiße Sonntag 1922 war der Gründungstag der KFO Ostermiething. An jenem Sonntag nach Ostern schlossen sich 81 Frauen zusammen, um frauenrelevanten Themen in Kirche und Gesellschaft mehr Gewicht zu verleihen. Als im Jahre 1947, vor 75 Jahren, die katholische Frauenbewegung Österreichs (kfb) gegründet wurde, waren Ostermiethinger Frauen von Anfang an mit dabei.
Anlässlich dieses Doppel-Jubiläums hielt Paula Wintereder, ehrenamtliche Vorsitzende der OÖ Katholischen Frauenbewegung, am Weißen Sonntag 2022 die Festtagspredigt. In einem kurzen historischen Rückblick skizzierte sie die Bedeutung dieser Frauenorganisationen.
Im Jahre 1907, als der sechste Katholikentag stattfand, nahmen erstmals Frauen daran teil und gründeten die „Katholische Frauenorganisation Österreichs“. Diese diente zur Stärkung des religiösen Lebens in der Familie und der Unterstützung von Frauen in sozialen und wirtschaftlichen Fragen. Sie verstand sich unabhängig von Parteipolitik, nützte aber die Politik, um eine Vertretung von Fraueninteressen durch Frauen im Parlament voranzutreiben und sich für das Wahlrecht für Frauen einzusetzen, das 1918 eingeführt wurde.
Die 1922 gegründete Ostermiethinger KFO wurde vom damaligen Kooperator Franz Wenger für wichtig erachtet und geistlich begleitet, 100 Jahre später ist es Pfarrer Mag. Markus Menner, der tatkräftig die Anliegen der kfb unterstützt.
Das Leitungsteam der kfb Ostermiething lud nach dem Festgottesdienst zu einer Agape ins Pfarrheim „Haus der Begegnung“, in dem sich auch kfb-Abordnungen der Nachbarpfarren als Gratulantinnen einstellten. Im Gespräch war immer wieder ein wichtiges Anliegen zu hören:
Es braucht engagierte Frauen aller Generationen, um gemeinsam ein breites Spektrum an Projekten und Themenbereichen anbieten zu können. Deshalb die Einladung vor allem auch an junge Frauen: Macht mit...seid vorne dabei... seid kritisch... gestaltet!
Es braucht noch langen Atem, um Frauen auch jene Räume innerhalb der Kirche zu eröffnen, die bisher von der Amtskirche verwehrt wurden.
Text: Martina Fischer
Fotos von Martina Fischer, Maja Landis und Christian Linke