Herz-Jesu-Freitag im Advent
Schriftstellen:
Lesung aus dem Buch Jesaja 29,17-24.
Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 9,27-31.
Liebe Brüder und Schwestern im gemeinsamen Glauben!
Es ist ein großartiges Phänomen, immer wieder wirbt der Prophet Jesaja, mit Bildern einer großen Hoffnung für den Glauben an den Gott Israels. Er wird nicht müde dies zu tun, obwohl er in einer Zeit lebt in der es Gott gar nicht so leicht hat. Was gibt ihm die Kraft unermüdlich für Gott zu werben? Ich denke, er hat selber erfahren, dass Gott um jeden einzelnen Menschen wirbt. Die ganze Heilsgeschichte ist ein einziges Werben Gottes um die Herzen der Menschen. Wir glauben an einen werbenden Gott. Das drückt sich im heutigen Evangelium auch in jener Frage aus, dies Jesus zwei Blinden stellt: „Glaubt ihr das ich euch helfen kann?“ Sie glauben es und schon im selben Augenblick werden ihnen die Augen aufgetan. „Glaubt ihr, dass ich euch helfen kann,“ fragt der werbende Gott einen jeden Menschen. „Glaubst du, dass mit mir dein Leben sinnvoller wird?“ Ignatius von Loyola hat einmal gesagt: „Viele Menschen ahnen nicht, was Gott alles aus ihrem Leben machen würde, wen sie sich ihm ganz überließen.“ Die Werbung Gottes ist jedoch ganz anders als die aufgeplusterten und medial aufgebauschten Reklamen der Konsumwelt. Er wirbt mit einem kleinen, wehrlosen Kind in der Krippe, das man leicht übersehen kann. Von den Chassidim ist folgende Geschichte überliefert: Ein Schüler kam zu einem Rabbi und fragte: „Früher gab es Menschen, die Gott von Angesicht zu Angesicht gesehen haben. Warum gibt es das heute nicht mehr?“ Darauf antwortete der Rabbi: „Weil sich heute niemand mehr so tief bücken kann.“ Gottes Reklamen brauchen eben andere, tiefere Haltungen um verstanden zu werden. Wir müssen uns Bücken und Kleinmachen. Die beiden Pole von Ablehnung und Annehmen Gottes durchziehen die ganze Heilsgeschichte. Wir werden das zu Weihnachten im Johannesprolog wieder hören: „Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf…allen, aber die ihn aufnahmen gab er die Macht Kinder Gottes zu werden.“ Heute feiern wir den Herz-Jesu-Freitag. Wir schauen hin auf das offene, brennende, um unsere Liebe werbende Herz unseres Erlösers. Es erwartet unsere Liebesantwort. Es erwartet, dass ich immer mehr ein Liebender werde.
Pfarrer Maximilian Pühringer, O.Praem.