Hl. Apostel Andreas
Schriftstellen:
Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Römer 10,9-18.
Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 4,18-22.
Liebe Brüder und Schwestern im gemeinsamen Glauben!
Am ersten Wochentag des Adventes schenkt uns die Kirche das Fest des hl. Apostels Andreas. Mit seinem Bruder Petrus sind die beiden Fischer die Erstberufenen Apostel des Herrn. Ich möchte sagen, dass er durchaus ein adventlicher Heiliger ist. Er war ein religiöser Mensch, der sich nicht abgefunden hat mit der Welt, wie sie ist, mit einer gottleeren Welt. Das macht den Advent aus, sich nicht abfinden mit der Welt, sondern in dieser Sehnsucht und Erwartung leben. Andreas suchte nach der Nähe Gottes. Er glaubte, dass man ihm entgegen gehen kann. Obwohl er in der Familie wirtschaftlich abgesichert war, glaubte er an die Verheißung, dass Gott den Messias schicken wird. Er traf Johannes den Täufer, wurde sein Jünger. Er hörte die Bußpredigt des Täufers und diese lässt ihn noch tiefer gehen. Er fand zu sich und gab seinem Leben eine verbindliche Form. In dieser Situation geht Jesus am See von Galiläa entlang und beruft die Brüder. Das wird zur entscheidenden Stunde für ihn, die ihn zum Jünger macht, der Christus begleitet und in wichtigen Augenblicken wird er dann eine bedeutende Rolle spielen.
Bei der Brotvermehrung sieht er den kleinen Jungen mit den Broten und Fischen und liefert die Grundlage, dass Jesus das Wunder der Brotvermehrung wirken kann. Er sieht, was notwendig ist. Und nach dem Einzug Jesu in Jerusalem wird Andreas, der Griechisch kann, zum Dolmetscher für jene Griechen, die Jesus sehen wollen. Hier beginnt letztlich schon die Kirche der Heiden. Der Dolmetscher/Übersetzer möchte, dass die Botschaft die Menschen erreicht.
Nach Tod und Auferstehung des Herrn hat Andreas in Griechenland und den Gebieten am Schwarzen Meer das Evangelium verkündet. Am 30. November 60 oder 62 nach Christus ist er auf einem x-förmigen Kreuz das Martyrium für seinen Herrn gestorben. Er wurde in der Ostkirche stets sehr verehrt und im 4. Jahrhundert kamen seine Gebeine ins Zentrum der Orthodoxie, nach Konstantinopel. Im Jahr 1462 kam sein Haupt nach Rom wurde jedoch während des Zweiten Vatikanischen Konzil von Papst Paul VI. als ökumenische Geste zurückgegeben.
Andreas lädt uns ein adventlich zu sein. Er ermutigt uns Jesus nachzufolgen. Er lenke unseren Blick auf das, was nötig ist, dass die uralten Wunder des Herrn auf unsere Zeit überspringen können. Er appelliert an uns Dolmetscher für Jesus zu sein in der Welt von heute, damit, wie es Paulus heute im Brief an die Römer sagt, sein Wort bis ans Ende der Erde gelangen kann.
Pfarrer Maximilian Pühringer, O.Praem.