Die Heilige Familie
Erstens: Man braucht im Leben Menschen auf die man zählen kann. Da sehe ich nach wie vor die Familie als den geeigneten Ort. Da sind Menschen auf die ich im Ernstfall immer zählen kann, wo ich angenommen, gewollt und gefragt bin.
Zweitens: So ist die Familie ein Ort, wo man vom Leben erzählen kann. Man erzählt sich dort die Botschaft vom Leben, oft auch ohne Orte, weil das eigene Leben mit den Stärken und Schwächen, mit dem Gelingen und Scheitern, mit den persönlichen Erfahrungen, die uns prägen, schon genug Botschaft ist. In der Familie wird die Sprache des Lebens gesprochen. Wir sind eingeladen einander die Botschaft vom Leben zu erzählen.
Drittens: Und so ist die Familie auch noch ein Ort, wo man barzahlen kann und muss. Es geht hier um eine Streitkultur im guten Sinn. Wo Menschen zusammenleben, da gibt es auch Konflikte. Man wird am Du zum Ich. Im Regelfall wird das, was kaputt geht, nicht gleich weggeworfen. Man versucht Risse und Sprünge zu kitten. Man geht durch die Höhen und Tiefen des Lebens, man muss sich zusammenstreiten. In der Heiligen Familie war es auch so, da wurde auch mit gewöhnlichem Wasser gekocht, und nicht mit Weihwasser. Genau das macht ihre Heiligkeit aus.