Maria Empfängis
Erster Schritt: Am Anfang der Bibel hören wir von der Erschaffung der Welt und des Menschen. Die biblischen Texte wollen uns eines sagen: Gott setzt den Anfang der Welt und des Menschen. Er wollte Welt und Mensch gut haben.
Zweiter Schritt: Der Mensch, von Gott gut geschaffen, hat die tiefe Verbundenheit mit Gott, die sich im Bild des Paradieses ausdrückt, aufgekündigt. Es gab einen Bruch, und es gibt einen Bruch, bis heute.
Dritter Schritt: Der Mensch kann sich nicht eben nur als Ebenbild Gottes erweisen, sondern auch als Zerrbild dieses Ebenbildes. Jeder Mensch kommt auf die Welt und ist schon empfangen in einer Vernetzung der Sünde, für die er nichts kann, und in der Möglichkeit Böses zu tun. Wenn er es bewusst tut, kann er schon etwas dafür.
Vierter Schritt: Der Sohn Gottes brauchte eine menschliche Mutter. Maria wurde, so der Glaube der Kirche, aufgrund eines einzigartigen Geschenkes Gottes, von der Erbschuld bewahrt. In ihr begegnet uns der Mensch so, wie ihn Gott von Anfang an gedacht hat.
Fünfter Schritt: Gnade kommt vom Lateinschen gratia. Davon kommt unser Wort gratis. Was gratis ist, haben wir gern. Aber glauben wir an den Reichtum der Gnade Gottes? Das wir leben verdanken wir seiner Gnade.
Sechster Schritt: Ich bin nicht „nur“, durch größere und kleinere Wohltaten Gottes äußerlich begnadet, nein, in mir wohnt Gott, ich habe in der Taufe göttliches Leben geschenkt bekommen. Wir haben Anteil am Leben Gottes, um es positiv im Glauben zu entfalten. In mir ist Gott daheim. Er soll auch in mir bleiben.
Siebter Schritt: Wenn Gott in uns wohnt, ist das etwas Besonderes. Dann haben wir eine große Würde. Wir sind Kinder Gottes. Leben wir nicht unter dieser Würde, die Gott uns geschenkt hat, die er Maria besonders geschenkt hat.
„Mutter, ach wende die Augen uns zu, lehr uns in Demut zu wandeln, wie du.“