Die Lebensgeschichte des Priesters und Reformpädagogen Johann Gruber, die immer in Konflikt mit den Obrigkeiten stand und im KZ Gusen endete, wird als Theaterstück „Der Fall Gruber“ am 28. September in der Pfarrkirche Neuhofen an der Krems auf die Bühne gebracht.
Johann Gruber zählt zu den bedeutendsten Widerstandskämpfern Österreichs. Er war Priester der Diözese Linz und ein begnadeter Reformpädagoge des Landes Oberösterreich. Als Direktor der Linzer Blindenanstalt wurde er am 10. Mai 1938 wegen seiner Ablehnung des National -
sozialismus und eines angeblichen Sittlichkeitsdelikts von der Gestapo verhaftet.
1939 wurde er verurteilt, kam ins Konzentrationslager Dachau und wurde schließlich 1940 ins Konzentrationslager Gusen überstellt. Dort wurde er am Karfreitag, den 7. April 1944 vom Lagerkommandanten nach tagelanger Folter grausam ermordet.
Johann Gruber war eine herausragende Persönlichkeit, der von den Überlebenden als „Engel in der Hölle“ von Gusen verehrt wird und nach Schilderung der Häftlinge vielen Menschen in Gusen das Leben rettete. In der Nachkriegszeit geriet Gruber weitgehend in Vergessenheit.
Johann Gruber wurde am 7. Jänner 2016 vom Strafgericht Wien vollständig rehabilitiert.
In drei Akten werden drei Lebensstationen von Johann Gruber nachgezeichnet: seine Zeit am Blindeninstitut (mit Rückblicken in die Zeit davor), der Prozess und die Zeit im KZ Gusen. Dazu Dr. Christoph Freudenthaler, Vorsitzender des Vereins „Plattform Johann Gruber“: „Wir haben diese drei Akte bewusst so in Auftrag gegeben – wir wollten die Persönlichkeit von Johann Gruber nicht auf die Zeit im KZ Gusen reduzieren.“