Ein Kooperationsprojekt der Katholischen Kirche Oberösterreich, der Evangelischen Kirche A.B. Oberösterreich, dem Oö. Landesarchiv und der Abteilung Geoinformation und Liegenschaft (Gruppe DORIS) lässt den digitalen Atlas Oberösterreichs wieder etwas wachsen. Erstmals sind genaue Pfarrgrenzen sowie 1,3 Millionen historische Pfarrmatriken online abrufbar. Das freut vor allem Familienforscher, die nun per Mausklick auf die Daten zugreifen können. „Die Zahl der Familienforscher nimmt zu. Leute die ihre Geschichte erkunden möchten, müssen weitgehendst auf die Pfarrmatriken zurückgreifen, denn es gab Zeiten, da waren Taufen besser erfasst als Geburten. Nach ihrer Herkunft zu forschen, hat für die Menschen Bedeutung und schafft Identität“, zeigt sich Landeshauptmann Josef Pühringer darüber begeistert, die Daten digital zur Verfügung stellen zu können. Bischof Ludwig Schwarz ist vor allem darüber erfreut, dass nun auch genau sichtbar ist, wo die Pfarrgrenzen verlaufen. „Knapp 500 Pfarrgemeinden sind ein sichtbares Zeichen, dass der diözesane Grundsatz nahe bei den Menschen zu sein auch wirklich gelebt wird“, so Schwarz. Superintendent Gerold Lehner betonte, die Karten würden zeigen, dass die Pfarren auch in Zeiten in denen die Menschen immer mobiler werden, wichtig sind. „Mit der Mobilität sind die Pfarren nicht unwichtiger geworden, so wie man es noch in den 80er Jahren gedacht hätte“, so Lehner. Er sieht es als „Geschenk“, dass nun auch die evangelischen Pfarrgrenzen und Pfarrmatriken online erfasst und abrufbar sind. Geo-Abteilungschef Thomas Ebert erklärt, dass die Daten von DORIS sehr beliebt sind und vor allem auch historische Daten stark nachgefragt werden. 160.000 Landkarten werden täglich über das digitale System generiert. „Doris schreibt Geschichte“, so Ebert. So seien derzeit 1000 historische Luftaufnahmen, 17.000 historische Postkarten und viele weitere historische Daten über das System abrufbar. „Mit der Digitalisierung schaffen wir es, die historischen Daten einer Generation zugänglich zu machen, die nie in ein Archiv kommen würde“, zeigt sich Gerhardt Marckhgott, Direktor des Oö. Landesarchivs über den unkomplizierten Zugang zu den historischen Daten begeistert.