Mittwoch 24. April 2024

1945 - 2000

Der Froschberg in den Jahren 1945 bis heute

Mit der bedingungslosen Kapitulation am 8. Mai 1945 hat der Zweite Weltkrieg sein Ende gefunden. In Linz - als Stadt zwischen zwei Fronten - strömten Tausende und Abertausende Flüchtlinge zusammen.

 

Rund 43.000 Mann ausländische Arbeitskräfte, die in Arbeitslagern in und um Linz untergebracht waren, überfluteten - endlich frei - das Stadtgebiet und warteten auf den Heimtransport. Von Mauthausen kommend überschwemmten 70.000 Kz-ler unsere Stadt. Alle diese Menschen waren ohne jeden Besitz, ohne Beschäftigung, ohne Einkommen und ohne Obdach. Dazu kamen die bis zur Irrealität gesteigerten Anforderungen der Besatzungsmacht, vor allem auf dem Wohnungssektor. Die Versorgungsanlage war lange Zeit sehr schlecht; Schwarzhandel und Schleichhandel blühten bei ständig steigenden Preisen. Es fehlte einfach an allem. Unter diesen einmalig schwierigen Verhältnissen ging Linz bereits in den ersten Maitagen 1945 an den Wiederaufbau der Stadt. In den Straßen lagen 160.000 m3 Schutt, die vor allem entfernt werden mußten. Nach Behebung der ärgsten Dach- und Fensterschäden entschloß man sich - auch auf dem Froschberg - zum Ausbau von Mansarden. Kleinstwohnungen und Zimmer konnten so gewonnen werden. Das Jahr 1947 brachte trotz des harten Winters und der darauffolgenden Dürre die entscheidende Wendung zum Besseren.

 

Bis 1945 hat sich die Verbauung des Froschberges fächerförmig, ausgehend von der Waldeggstraße, vollzogen. Anders gestaltet sich nun die Entwicklung. An allen Ecken und Enden beginnt eine rege Bautätigkeit. Es ist daher nicht mehr möglich, den zeitlichen Ablauf der Verbauung systematisch festzuhalten.

 

Frühsommer 1950: Mit ungeheuer viel Tatkraft, Fleiß und Ausdauer beginnt der Bau der St.-Josef-Siedlung in der Regerstraße. 1955: In der Ziegeleistraße entsteht - viel bestaunt - das erste Hochhaus von Linz. 1961 ändert sich die Silhouette des Froschberges nochmals wesentlich. Der 40m hohe Turm unserer Kirche tritt weithin sichtbar in Erscheinung und wird zum Wahrzeichen des Stadtteiles. In den Jahren 1959 - 1961 wurde diese neue Kirche samt Pfarrzentrum erbaut. Zwischen 1956 und 1958 baut die GWG die Wohnanlage in der Kudlich- und Regerstraße. 1964/65 entstehen die vier Wohnhäuser in der Wallnerstraße, und anschließend, bis 1967, wird der größte Linzer Wasserbehälter mit einem Fassungsvermögen von 28.750 m3 auf der Froschbergkrone errichtet. Die Wunden, die der Natur durch diese einstige Großbaustelle geschlagen wurden, sind verheilt. Wer denkt heute noch daran, daß unter der schönen Parkanlage der größte Wasserbehälter von Linz liegt. In dieser Zeit werden auch mit viel Eigeninitiative die schmucken Häuser links und rechts der Pfitznerstraße gebaut.

 

In Zusammenhang mit der restlichen Verbauung der Froschbergkrone muß auch auf das Linzer Stadion hingewiesen werden. Diese großzügige Sportanlage wurde 1952 der Bevölkerung übergeben und seither immer besser ausgebaut.

 

Die Gemeinnützige Bau-, Wohn- und Siedlungsgenossenschaft G.m.b.H. Wien verwirklichte in den fünfziger und sechziger Jahren die Großwohnprojekte für Bedienstete der ÖBB zwischen der alten Waldeggstraße und der äußeren Niederreithstraße. Hier sei auch auf den Bau der Westbrücke 1958/60 und die gleichzeitige Verlegung der Trasse der Lokalbahn Linz - Eferding - Waizenkirchen zu den Geleisen der Westbahnstrecke hingewiesen. Linksseitig der neuen Straßenführung entstanden 1957 bis 1963 eine Reihe von neuen Wohnhausbauten; später das Banner-Batterien-Haus und als letztes, 1975, das Sternhochhaus.

 

Inzwischen wurden durch private Bautätigkeit die noch vorhandenen Baulücken längs der Grabnerstraße, am Winklerwald und in dem Gebiet um den ehemaligen Grabnerhof geschlossen. Durch Zu- und Umbauten wird die Wohnform und Wohnqualität der in den dreißiger Jahren entstandenen, bescheidenen Eigenheime bedeutend gehoben und den Bedürfnissen der heutigen Zeit angepaßt.

 

Nach 1968 tritt nach dem Bau von Eigenheimen und Genossenschaftsmietswohnungen immer mehr der Trend zu Eigentumswohnungen zutage.

 

Aus diesen Bauten, Vor allem in der Robert-Stolz-Straße und in der Leharstraße sowie auf das zweite Hochhaus auf dem Froschberg, soll in einem gesonderten Artikel eingegangen werden. (Erika Hamann)

Pfarre Linz-St. Konrad
4020 Linz
Johann Sebastian Bach Straße 27
Telefon: 0732/657295-0
Katholische Kirche in Oberösterreich
Diözese Linz

Fachbereich Kommunikation
Herrenstraße 19
Postfach 251
4021 Linz
https://www.dioezese-linz.at/
Darstellung: