Zum Besichtigungsprogramm, das unser Theologe Dr. Michael Zugmann zusammenstellte, zählten die Kirchen in Kefermarkt (Flügelaltar), Waldburg, Reichenthal, St. Oswald (Bründlkirche), St. Michael (Rauchenödt) sowie Kaltenberg.
Kefermarkt - Flügelaltar:
Freiherr Christoph von Zelking, Besitzer von Schloss Weinberg, errichtete 1476 die Kirche in Kefermarkt (früher "Käferndorf"). Da die Wallfahrtskirche auf dem Pilgerweg nach St. Wolfgang liegt, wurde sie am 30. Oktober 1476 zu Ehren des Hl. Wolfang geweiht.
1490-97 entstand der hölzerne (geschnitzte und bemalte) Flügelaltar; Der Künstler ist nicht bekannt. Dieser Flügelaltar ist 1852-55 unter Adalbert Stifter restauriert worden. Die Altarfarben wurden abgelaugt, sodass das Aussehen des Altars nun durch das Lindenholz geprägt ist.
Im Schrein des Altars befinden sich drei heilige Figuren. In der Mitte der Hl. Wolfgang, links der Hl. Petrus und rechts der Hl. Christophorus als "Christusträger".
Waldburg - Flügelaltar:
1220 erscheint Waldburg erstmals urkundlich als Mutterpfarre der Kirche von Reichenthal. Die Kirche wurde der Hl. Maria Magdalena geweiht. Sie begegnete als erste dem Auferstandenen.
Die Gottesmutter ist in der Mitte des Hochaltars, links befindet sich Maria Magdalena (mit einem Salbgefäß) und rechts die Hl. Katharina v. Alexandrien (mit Schwert und Rad in der Hand).
Reichenthal - der "Dom des Mühlviertels":
1890 erfolgte die Grundsteinlegung und 1894 die Kirchweihe durch Bischof Franz Maria Doppelbauer. Die Kirche ist durch den "historistischen" Stil geprägt (Mix aus Barock und Renaissance).
Die Deckenmalerei stammt - wie in der Linzer Familienkirche - von Andreas Strickner. Das Bild des Hochaltars zeigt die Berufung des Apostels Bartholomäus, im Johannesevangelium auch Nathanael genannt. Nathanael fragt Jesus: "Woher kennst du mich?" ...
Unterhalb der Kanzel werden die sieben Hauptsünden dargestellt. Eine Schlange mit sieben Köpfen präsentiert diese falschen Haltungen: Stolz, Habsucht, Neid, Zorn, Unkeuschheit, Unmäßigkeit und Trägheit.
St. Oswald - die "Bründlkapelle":
Im Jahr 1660 wurde die Kapelle "Maria Bründl" als Dank für eine Heilung errichtet. Das spätbarocke Gotteshaus liegt auf 709m Seehöhe.
Das Wasser kommt aus großer Tiefe (konstante Temperatur von 6 Grad) und ist als Heilquelle anerkannt.
St. Michael zu Rauchenödt:
Die Kirche mit ihrem gotischen Flügelaltar liegt auf 906m Seehöhe an der Wasserscheide zwischen Schwarzem Meer (Feldaist-Donau) und Nordsee (Maltsch-Moldau-Elbe) und ist 1476 dem Hl. Michael geweiht worden.
Die Kirche gehört zu Grünbach bei Freistadt. Der Flügelaltar aus 1517 zeigt den Hl. Michael (Mitte), den Hl. Nikolaus (links) und den Hl. Stephanus (Märtyrer).
Kaltenberg - Wallfahrtsort:
1609 wurde im angrenzenden Wald ein Marienbild gefunden und daraufhin eine Kapelle errichtet. 1781-1803 wird die spätbarocke Kirche gebaut und der "Maria Heimsuchung" bzw. der "Maria Hilf" geweiht.
Der Hochaltar zeigt in der Mitte das Gnadenbild Mariens, links den Hl. Joachim und rechts die Hl. Anna (die Eltern von Maria).
Zwischen dem umfangreichen Besichtigungsprogramm kehrten wir im Gasthof Dunzinger (Hirschbach) zum Mittagessen in den Gastgarten ein.
Ein herzliches Dankeschön an Dr. Michael Zugmann für die interessanten Kirchenführungen.
Bericht:
Christian Koller
pfarrlicher Mitarbeiter