Donnerstag 25. April 2024

Geschichte der Pfarre Herzogsdorf

Jahr

Inhalt

1107

Schenkung Graf Eppo von Windberg, das Gebiet zw. Mühl und Rodl wurde an das Stift St. Florian übertragen. Kirchen in der Schenkung: St. Peter, St. Johann, Niederwaldkirchen und Feldkirchen, eine Kapelle St. Pankratius war bereits erwähnt (Quelle: Topographia Florianensis, 1743)

Die Verehrung des heiligen Pankraz wurde von den Herren von Wallsee aus Württemberg hierher verpflanzt. Rudolf von Habsburg siedelte reichsdeutsche Adelige, die ihm treu ergeben waren, in Ober- und Niederösterreich an. So kamen die Herren von Wallsee in die Gegend des heutigen Mühllacken und bauten dort die Burg Oberwallsee.

Auf dem höchsten Punkt in Herzogsdorf ließen sie dem heiligen Pankratius eine Kapelle errichten, aus der später die Pfarrkirche Herzogsdorf hervorging.

Anfangs gehörte Herzogsdorf zur Pfarre Feldkirchen, dann zu St. Martin und zuletzt zu Niederwaldkirchen. Bei dieser Pfarre verblieb es bis zu seiner Selbständigkeit 1785.

1785

Als 1. Seelsorger wurde Pfarrer Johannes Praun zugeteilt, der beim Hofwirt (heute Wirt zur Hoftaverne) wohnen musste.

Die Kapelle war damals in einem derart verwahrlosten Zustand, dass Pfarrer Braun an den Probst des Stiftes Florian schrieb, er werde jedes Mal, wenn er in Herzogsdorf eine Messe feiere, "munklert" (übelriechend). Pfarrer Praun blieb nur zwei Jahre.

1786

Als zweiter Pfarrer kam Polykarp Hackl, der sehr lange in Herzogsdorf wirkte (1786 - 1824). Er muss ein sehr energischer Herr gewesen sein und machte sich von Niederwaldkirchen selbständig. Er begann mit der Führung der Matrikenbücher.

Zugleich mit der Bildung der Pfarre wurde das Stift St. Florian vom Landkreisamt Linz beauftragt, einen Pfarrhof und eine Schule zu bauen, der Grund dafür wurde vom Hofwirt angekauft.

1825

1825 folgte Pfarrer Johann Pöller. Er ließ 1830 durch den Orgelmacher Dorninger aus Niederwaldkirchen eine Kirchenorgel bauen.

1868

Unter Pfarrer Albert Puchner (1868-74) wurde der Seitenaltar, eine gotische Orgel, ein Traghimmel und zwei Fahnen angeschafft.
Da die Kirche sehr klein war, ließ er einen Kirchenanbau zur Straße, gegen den Wirt hin aus Holz aufführen.

1874

Ihm folgte Pfarrer Johann Stumpfl (1874-1881), der voller Tatendrang war. Unter ihm wurde der Friedhof bedeutend vergrößert und die Friedhofkapelle gebaut.

Die Kirche, die bisher einer größeren Kapelle glich, wurde verlängert und an der Epistelseite ein Zubau erstellt, wodurch sie um 200 Plätze vergrößert wurde.

Überdies ließ er den schönen neugotischen Turm errichten. Die Kreuzsteckung und Weihe fand am 17. Nov. 1878 statt.

Er hat auch zwei neue Glocken angeschafft. Das Turmkreuz ließ Josef Dall, Bauer am Dallgut beim Schlosser Bischofsreiter in Niederwaldkirchen anfertigen. Die Turmuhr fertigte Michael Wagner (Ledermüller) unentgeltlich an. Die Zimmermeisterarbeiten führte Atzmüller aus Niederwaldkirchen aus. Die ganze Pfarrgemeinde half beim Kirchenbau durch Robotleistungen und Geldspenden mit.

Am 9. Aug. 1880 wurde Pfarrer Stumpfl von Bischof Rudigier für seine Verdienste besonders geehrt. Von der Gemeinde wurde er zum Ehrenbürger ernannt.

1888

Sein Nachfolger Johann Hofinger (1881-1888) ließ einen neuen gotischen Hochaltar beim Bildhauer Keplinger aus Ottensheim anfertigen. Kosten 1.600 Gulden. Der Hochaltar wurde mit einem Drehtabernakel ausgeführt. Am 1., 2. und 3. Jänner 1885 wurde von der ganzen Pfarrgemeinde das Kirchweihfest feierlich begangen.

1895

Kirchendach-Erneuerung

Im Juli wurde auf das Schindeldach der Kirche ein Schiefer aufgenagelt. Es wurde angeordnet, dass bei einem Brand kein Wasser auf das Dach gespritzt werden dürfe, weil sonst die Schieferplatten zerspringen würden.

Im gleichen Jahr wurden vom Tischler Josef Ganglberger in Herzogsdorf neue Kirchensitze angefertigt

1895

Josef Mauracher, k. u. k. Hoforgelbauer aus St. Florian, erbaute 1895 die Orgel für die Pfarrkirche Herzogsdorf. Diese pneumatische Orgel umfasst 11 klingende Register und ist ein-manualig. 773 Pfeifen sind hinter den Prospektpfeifen angeordnet. Davon sind 202 Stück aus Holz, 537 aus Zinn und 34 aus Zink hergestellt.

(Quelle: Niederschrift des Erbauers)

1898

Am 4. Aug. feierte Vinzenz Hartl vom Fellnerhaus in Freilassing in Herzogsdorf unter großer Beteiligung der Pfarrgemeinde und Geistlichkeit seine Primiz. Vinzenz Hartl wurde später Probst des Stiftes St. Florian.

1904

Nach Errichtung der Kanzel wurde mit Sammlungen für einen neuen Marienaltar begonnen.
Im April wurde der alte schadhafte Altar abgetragen und der neue Marienaltar aufgebaut. Der Altarsockel für den ganzen Aufbau ist aus feinpoliertem Marmor. Der Altar ruht auf einem Podium aus gleichem Marmor. Auf der Epistelseite steht der hl. Aloisius und auf der Evangeliumsseite der hl. Franz v. Assisi. Die Weihe fand am 20. April durch den Probst des Stiftes St. Florian statt.

1916

Kriegsbedingt mussten die Glocken abgeliefert werden.

Das Zügenglöcklein (Sterbeglocke) aus dem Jahre 1735, die Wandlungsglocke und die große Glocke mussten abgeliefert werden. Die Glocken wurden am Bahnhof Neufelden verladen. Es wurden auch die Zinnpfeifen der Orgel (17 kg) abgeliefert.

Um wenigstens den Glockenschlag zu ermöglichen, wurde ein 61 kg schweres Stück einer Eisenbahnschiene am Glockenstuhl angebracht und mit einem Hammer der Glockenschlag nachgeahmt.

1921

Die Orgel wurde wieder hergerichtet und die Zinkpfeifen durch Zinnpfeifen ersetzt.

Im Laufe der Fastenzeit wurde eine Sammlung von Haus zu Haus für eine neue Glocke abgehalten. Die Glocke wurde im März im Stift St. Florian bestellt, hatte ein Gewicht von 400 kg und kostete 132.000 Kronen.

Am Herz-Jesu-Sonntag, dem 5. Juni, fand die Weihe der neuen Glocke durch den Prälat des Stiftes St. Florian statt.

Ein Jahr später wurde die Wandlungsglocke angekauft.

1942

Wieder werden alle Glocken für Kriegszwecke beschlagnahmt, mit Ausnahme der kleinen Glocke am Wandlungsturm.

1944 wurden auch noch die Zinn-Orgelpfeifen abgeholt.

1944

Zu Allerheiligen brennt in der Kirche erstmals elektrisches Licht

1950

Glockenweihe - am 2. Mai wurde in St. Florian die 1. Glocke bestellt (240 kg). Sie wurde am 17. August nach Herzogsdorf gebracht und am 19. August als "Prälat-Hartl-Glocke" dem hl. Pankraz durch Prälat Dr. Hager geweiht.
Die 2. Glocke wurde am 17. Dezember, dem 3.Adventsonntag, vom Pfarrer als "Hl. Geist-Glocke" geweiht.

1963

25-jähriges Priesterjubiläum von Pfarrer Johann Hauthum.

Turmkreuzweihe und Turmkreuzsteckung nach Turmdachrenovierung am 15. September 1963 durch Prälat Leopold Hager.

1964

Kriegerdenkmalweihe am 12. Juli 1964

1967

Renovierung des Pfarrhofs. Im Jahr darauf erfolgt dann die Erweiterung der Sakristei und der Einbau einer Kirchenheizung.

Feierliche Einweihung am 1. Dezember 1968.

Pfarre Herzogsdorf
4175 Herzogsdorf
Kirchenplatz 1
Telefon: 07231/2213
Katholische Kirche in Oberösterreich
Diözese Linz

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