Donnerstag 25. April 2024
Pfarre Dorf an der Pram

Auszug aus der Pfarrchronik II

Die Ausgaben und Veränderungen der Pfarre Dorf an der Pram der Jahre 1707 bis 1910.

Reparaturen

1707 bis 1709 geschehen bedeutende Reparaturen bei der Kirche zu Dorf.
1709 wurde die Sakristei neugebaut, die Friedhofmauer aufgeführt.
1712 sind die 2 Seitenaltäre durch den Tischler in Grieskirchen u.den Bildhauer zu Lambach um 367 fl 5 Schilling und 10 Pfennig verfertigt worden.
1715 bekam die Kirche neue Glocken und ein Pflaster von Marmorsteinen.
Die kleine Glocke goß Nikolaus Drack(els) Glockengießer zu Passau, um 144 fl 4 Pfennig und
1717 wurde der Kirchturm neu eingedeckt.
1720 wurde die Monstranzbeigeschafft, welche der Goldschmied in Linz Franz Unverdorenb, um 166 fl 2 Schilling, 12 Pf. verfertigt hat.
1729 ist die größere Glocke zersprungen; Nikolaus Drakh hat dieselbe umgegossen um 111 fl
1735 sind die Statuen des Ölberges von Andreas Erlacher, Bildhauer zu Passau um 45 fl gemacht worden.
1770 den 13. Mai hat Herr Dechant u. Pfarrer zu Taisk. Franz Christoph Pachmayr, anläßlich seines 50jährigen Priesterjubiläums dem Gotteshause zu Dorf, wie den anderen Filialkirchen,einen wertvollen Kelch gespendet.
1824 lieferte Johann Oberascher, Glockengießer in Salzburg, eine Glocke im Gewichte von 513 Pfund zum Preise von 401 f.l. 51 kr

 

Zehentstadel

Michael Humpelstätter, Prarrvicar von Dorf, hat im J. 1812 auf einem zur Pfarrpfründe gehörigen Grunde einen Zehentstadel auf eigene Kosten erbaut, welche 1828 zur Benützung desjeweiligen Vikars aus dem kirch.[lichen] Verm.[ögen] Dorf um 125 fl angekauft wurde. Nachdem durch das Patent vom 7. Sept. 1848 die Naturalzehente aufgehoben wurden, so stellte der damalige Pfarrvikar Josef Papelitzky, der nach den vorfindl.[ichen] Akten energisch seinRecht verfocht, den Antrag, diesen Zehentstadelzu verkaufen und abzutragen. Dieser Stadel, der laut Schätzungsprotokoll auf100 fl geschätzt, wurde Josef Mayrhuber, Zimmermeister aus Neumarkt licitandoum 346 fl am 24.7.1849 erstanden, der Stadel stand unterhalb der jetzigen Holzhütte.


Im J. 1849 wurde auch darangegangen, das jetzige Ökonomiegebäude aufzuführen.
Am 20.Juli1849 war nach einem Berichte des Pfarrvikars Papelitzky ein „Donnerwetter, das mit fürchterlichemSchauer und Hagel verbunden war. Die Getreidefelder, Obstbäume und die Dächerhaben entsetzlich gelitten. Bei den Dächern des Pfarrhauses, die schon vorher e lendiglich genug waren, hat nun die Elendiglichkeit den allerhöchsten Graderreicht. Das Hausdach, unterhalb dem die Wohnung ist, hat durch die dichtgefallenen Schlossen, sozusagen lauter Schießscharten bekommen ."


In einem anderen Berichte heißtes: „Auch der Zaun, der den Pfarrhof auf Seite der Gasse umgibt, u. vermögehohen Alters und Abgefaultheit nur mehr auf schwachen Füßen steht, mögeerneuert werden."

 

Bau des Stalles

Die Stadthalterei hat am26.XII.1851 die Herstellung eines Ökonomiegebäudes zu Dorf mit dem auf 1505 fl 28 Kr adjustierten aus dem Vermögen der Kirche Dorf zu bestreitendenKostenbetrag bewilligt. Die Gemeindevorstehung weigerte sich, "die Handlangerarbeiten und Fuhren unentgeltlich zu leisten, nachdem es verweist ist. Daß die Kirche selbst ein so großes Vermöge hat, daß sie diese ohne mindesten Nachteil bestreiten könne."

 

Bau eines neuen Pfarrhofes 1859

Die Stadthalterei bewilligte am8.X.1858 den Bau eines neuen - des jetzigen - Pfarrhofes zu Dorf, nachdem vondem Zimmermeister Mayrhuber verfaßten und von der Landesbaudirektion geprüftenPlane vom 3. März 1858. Die Kosten dieses Baues betragen nach den adjustiertentechnischen Elaboraten vom 30.Mai 1858 - 9992 fl 14 kr, wovon auf dieProfessionisten-Arbeiten 3.601.-- fl 48 xr die Materialien 3.904 fl 6 kr u. Fuhren und Handlanger 2.415 fl 20 kr entfallen. Dieser Bau sollte im Lizitationswege geführt werden u. die vom Pfarrer vorgebrachten Bedenken gegendie Ausführung des Baues im Lizitationsweg sind nach Erklärung der Behörde"nicht so erheblich, indem durch eine ordentliche Überwachung des Materialesund der Bauführung von Seite der Vogtei selbst bei einem minder verläßl

ichenÜbernehmer Übervorteilungen des Baufondes und eine nicht entsprechende Gestaltung vermieden werden kann."
(M. Daß die Befürchtungen desPfarrers am Platze waren, zeigt die Tatsache, daß im J. 1912 der Pfarrhofvoller Sprünge war und wie man bei der Reparatur ersah, sehr schlechte Ziegel(fast nicht gebrannt) und miserables Material verwendet wurde. .
Die Kosten sollte wieder dieKirche leisten. Im Erlasse des Ordinariates Linz vom 4.August 1858 heißt es „essollten die disponible Kassebarschaft verwendet, insoweit es tunlichst,unierverzinslich anliegende Kapitalien gekündet und endlich zur Deckung desRestes der Kirche Dorf freieigentümliche Staatsschuldverschreibung bei derLinzer Sparkasse verpfändet werden."
„Mit Mißfallen hat das bisch.Ordinariat erfahren, daß sich die Pfarrgemeinde Dorf nicht einmal zurunentgeltlichen Leistung der Fuhren und Handlanger - Arbeiten zur Schonung dessehr in Anspruch genommenen Kirchenvermögens herbeigelassen habe."
Am 21.März 1859 wurde dasMaterial des alten hölzernen Pfarrhofes im öffentl. Lizitationsweg verkauft u.dafür eingenommen 203 fl 13 kr


Die Gesamtkosten des neuenPfarrhofes betrugen 12.014 fl 53 1/2 kr.
„Da bei der stattgefundenenLizitationsverhandlung die mit 10.417 fl 29½ öster W. ausgerufene Bauherstellung um den minderen Preis per 8.580 flöst. W. erstanden worden ist, so reduziert sich auch die Kostensumme imgleichen Verhältnisse und ergibt sich die Verdienstsumme des Bauunternehmersmit 9.895 fl53 kr welche auch um 521 fl 76½ kr unter der ursprünglichgenehmigten Bausumme pr 10.417 fl 29 ½ kr öst. W. verblieben ist".
Im Jahr 1860 wurde der Gartenzaunhergestellt, kostete 345 fl.

 

Von der Schule

Der Schullehrer bezog im Jahr1800 nachfolgende Bezüge:
Auf gestiftete Jahrtage 6 fl 37kr, Gehalt 52 fl, Ostern- Pfingst- u. Weihnachtsgebühr 48 kr und für den Kantor10 fl. Daher Summe 69 fl 25 kr
Im Jahr 1814 erhielt er 73 fl36 kr, darunter Gehalt als Schullehrer 40 fl und als Mesner 10 fl von 1817 -1828 erhielt er nur 61 fl 20 kr, weil die Bezüge „nur noch der vonReichswährung auf Wienerwährung reduzierten Betrag ausbezahlt wurde."

 

Schulhausbau 1854 und 55

Das jetzige Schulhaus wurde imJahr 1854/55 ganz neu erbaut. Johann Mühlböck vom Mühlböckgute überließ dazu169 Quadratklafter um 33 fl 48 kr C.M. Die Baukosten beliefen sich auf 5.800fl, der Patron - Landesfürst bestritt die sämtl. Proffesionistenarbeiten u. den3. Teil des Ankaufspreises für den Bauplatz, die Kirche leistete einen Beitragper 1.000 fl, Hand- nd Zugrobot und was noch abging, die Gemeinde.
Das früher ebenerdige hölzerne Schulgebäude, welches nur ein einziges kleines Schulzimmer u. einen Abort ohneWohnung f. den Lehrer hatte, stand im Friedhof, es wurde neben das neueSchulhaus hinausgeschoben und ist gegenwärtig die Wohnung des Messelesers Hr.Solterer.

 

Eigentumsverhältnisseder Schule

Herr Pfarrvikar Jos. Maislingeräußere sich in einem Schreiben v. 19. April 1870 an das Ordinariat in Linzbezüglich der Eigentumsverhältnisse des hies. Schulhauses: „Weil durch dieEntfernung des alten Schulhauses der ohnehin zu kleine Friedhof, der erweitertod. ganz von der Kirche entfernt werden sollte, wirklich erweitert wurde undweil durch diese Entfernung des Schulhauses aus dem Friedhofe auch einebedeutende Feuergefährlichkeit für die Kirche beseitigt wurde, so beantragtedie geistliche und weltliche Vogtei, sowie auch das Dekanat Gaspoltshofen einenBeitrag der Kirche zu dem Schulhausbau, per 1000fl."
„Das Schulhaus dürfte nach demDafürhalten des Gefertigten (Pfarrer Maislinger) Eigentum der Gemeindesein."
In einem Nachtrag heißt es: „Dadie Gemeinde wenigstens seit Bestand der hies. Ortschule vom Jahre 1746 an fürSchullehrer und Mesner einen jährl. Wohnzins pr 15 fl somit durch 110 Jahre dieSumme von 1650 fl leistete, wozu die Kirche die Hälfte per 825 fl hätte beitragensollen, so dürfte wohl der Anspruch der Kirche auf eine Wohnung des Mesners imSchulhaus völlig in Nichts zerfallen."
Es wird dann dafür plädiert,das Mesnerhaus auf den jetzigen Platze zu bauen "wo hin schon früherNiemand begraben werden wollte."
1862 wurde der Friedhofvergrößert.

 

Neue Orgel

1873 wurde die Anschaffung einer neuen Orgel im Betrage v. 978 fl bewilligt und von Franz Erlich, Orgelbauer in Braunau, hergestellt.
1883 wurden die 2 Gemäldefenster (Maria und Josef) von W. Götz in Gmunden um den Preis von 770 fl gemacht.

 

Pfarrarmeninstitutsübergabe 1870

Am 28. November 1870 fand die Übergabe des Pfarrarmen-Institutes Dorf an die Gemeinde Dorf, repräsentiertdurch den Gemeindevorsteher Joh. Mühlböck, am Mayrgute zu Vorderndobl, und dieGemeindeväter Leopold. Raab, Müller zu Kumpfmühl, und Ignaz. Kaltenböck, Bräuerzu Hinterndobl im Sinne des oö. Landesgesetzes vom 20. Dezember 1869 statt.
Vorhandene Barschaft war 41 fl85 kr und deren eine Obligation v.99 fl 52 kr
Ferner bestätigt dieGemeindevorstehung Dorf den 23. November 1870 vom Pfarramte für die in derArmeninstitutsrechnung pro 1869 angeführten 2 Mettal. Obl per 300 fl C.M. unddie 2 Mettal.Obl. per 1.105 fl öst.W. die Papierrenten Oblig. unifiziert dd1./8. 1870 per 1.350 fl öst.W. und für die 2 National Anleh. Obligationen per500 fl C.M. die eingelangte Silberanten Oblig. dd 1./7. [18]70 per 500 fl öst.W. und an Ausgleichsinteressen nach Abschlag der bei der Unifizierungverlaufenen Auslagen per 64 fl 11 Kr richtig erhalten zu haben.

 

Neuer Friedhof 1896

1896 wurde der neue große Friedhof, da der alte um die Kirche befindliche schon lange zu klein war, angelegt.
Voglmayer Felix, Gasthausbesitzer in Dorf Nr. 3, verkaufte laut Kaufvertrag vom 7.Nov. 1895 -800 Quadratklafter um den Kaufpreis von 1100 fl an die Kirchenvermögensverwaltung Dorf.
Die Ausführungskosten für denneu errichteten Friedhof betrugen 5657 fl 70 kr und zwar Rechnung des Maurermeisters Joh. Kirchberger über gelieferte Bausteine 825 fl 0,5 kr
Rechnung des ZiegelfabrikantenJohann Ziegler für gelieferte Ziegel 1113 fl 75 kr
Rechnung des Gottfried Strasserfür gelieferte Ziegel 321 fl 32 kr
Rechnung des MaurermeistersJoh. Kirchberger von Dorf für gelieferte Maurerarbeit 3169 fl 57 kr
Rechnung des Tischlers FranzSchwanthaler 52 fl 50 kr
Rechnung des Schmiedemeisters Mathias Reisinger 98 fl 72 kr
Rechnung des Schlossers Karl Pilka 67 fl 33 kr
Rechnung des Glasermeisters Heinrich. Brüglhuber 9 fl 46 kr


Der Friedhof liegt nördlich vonder Ortschaft Dorf an der linken Seite der von Dorf nach Riedau führenden Gemeindestraße. Er bedeckt eine Fläche von 2730m², während nur 1216 m² notwendig wären; er wird also für Jahrhunderte seinem Zwecke entsprechen.


Die Form des neuen Friedhofesist der eines unregelmäßigen Viereckes, indem die östliche Einfriedungsmauer47,90 m, die westliche 47,80 m, die nördliche 55,90m, und die südliche 58,40mlang ist u. wird diese Form durch diedes Grundstückes bedingt.


Die Friedhofmauern haben 1,20 m Tiefe und 60 cm starke Fundamente aus Lagenhaften Granitbruchsteinen in Weißkalkmörtel das aufgehende Mauerwerk,45 cm stark, besteht in seinem unteren Teile ebenfalls aus Granitbruchsteinen mit planierten Ansichtsflächen inWeißkalkmörtel, in seinem oberer Teil aus gepreßten Maschinziegel mit glattenAnsichtsflächen. Die ganze Mauer ist Ziegelrohbau, der Friedhofeingang wird von2,90 m hohen Torpfeilern flankiert d. nd ist mit einem 2,35 m hohen eisernenGitter abgeschlossen.


An die westlich. Friedhofmauerangebaut ist das Leichenhaus, welches zu beiden Seiten des Vestibüls eine Leichen- u. eine Gerätekammer von je 4,2 m Länge, 4,10 m Breite und 3,5 m Höheenthält.
Das Leichenhaus ist auch Eigentum der Kirche.
Längs der Innenseite derwestlich. Mauer zieht sich ein mit Steinen aufgefüllter Sickergraben hin, welcher das vom Friedhof absitzende Wasser auffängt. Durch Drainageröhren, die unter Terrain die Mauer durchdringen, wird das Wasser aus dem Sickergraben ins Freie geführt.

 

Der neue Friedhof wurde am 2.September 1897 von Sebastian. Meingasser, Dechant in Weibern, eingeweiht.
Die Kosten f. den Friedhof trugdie Kirche.
Im J. 1854 wurde eine neue Turmkugel hergestellt, die Kosten betrugen 3994 fl 38 kr
1887 wurde der Kreuzwegrenoviert um 150 fl.

 

Bau des neuen Kirchturmes 1900

1900 wurde der Kirchturm wegenBaufälligkeit ganz abgetragen und ein neuer massiverer Turm außerhalb des alten erbaut, auf welchen die kupferne Kuppel vom alten Turm hinübergeschoben wurde. Als das Kirchturmkreuz behufs neuer Vergoldung herabgenommen wurde, fand sich in der Kugel neben nachstehenden Kupfermünzen folgende Urkunde:
Im Jahre des Heiles 1853 am 20. Sept. unter Regierung Franz Josefs I., unter dem die Kirche Gottes leitenden Papstes Pius des IX. unter dem Bischof Franz Josef von Linz, unter dem Patronatspfarrer in Taiskirchen Franz Fekührer, unter dem Pfarrvikar Franz Modl und dem Hilfspriester Joh. Georg Kroiß wurde, nachdem die äußeren Reparaturen an der Kirche und die Zimmermannsarbeiten am Turm durch den Meister Josef Mayrhuber in Neumarkt vollendet waren, dieses reichvergoldete und feierlich benedicierte Kreuz durch den Kupferschmied in Linz, Mathias Remold zur größeren Ehre Gottes und Erbauung seines Volkes aufgerichtet und von demselben der Turm mit Kupferplatten eingedeckt. Schullehrer: Simon Zinhobel, Bürgermeister Math. Zellinger. 1. Zechprobs:; Mathias Haidl, 2. Zechpropst Jos. Arnetsberger.
Auch die bisherige Kirche war zu klein und sehr reparaturbedürftig. Den Plan zum Neubau der Kirche und des Turmes lieferte Architekt R. Jeblinger in Linz. Die Planskizzen zur Kirchenerweiterung und zum Turmbau kosteten - 1255 fl 11 kr, welcher Betrag aus dem Kirchen - Vermögen gedeckt wurde.


Mit Erlaß vom 28. Mai 1900 bewilligte die k.k. Stadthalterei in Linz die Übertragung der Bauleitung nach dem Jeblingerschen Projekte an den Baumeister Paul Hochegger.
Die Baukosten für den Erweiterungsbau der Kirche und den Umbau des Turmes in Dorf betrugen nach dem technisch adjustierten Kosten - Anschlage vom 27.12.1897 20.000 fl = 40.000 K. Die Bestreitung dieser Kosten sollte nach dem Kommissionsprotokoll vom 4.12.1899 in derart erfolgen, daß die Pfarrgemeinde Dorf die Zufuhr der Materialien in natura übernimmt, die Kirche Dorf aber die übrigen Kosten und zwar durch Verwendung der über 9.000 fl betragenden Barschaft, Heranzuziehen der jährl. Überschüsse und Aufnahme eines Darlehens von 20.000 K.
Auf Ersuchen des Pfarrers Anton Neumüller wurde Herr Al. Haberl, Pfarrer von Riedau als Leiter des Turm- und Kirchenerweiterungsbaues vom bischöfl. Ordinariat am 8. Jänner 1900 bevollmächtigt.
Am 26. Sept. 1901 erteilte das bisch. Ordinariat die Bewilligung, bis zur Vollendung der Bauherstellungen am pfarrl. Gotteshause in der Schutzengelkapelle zu Kumpfmühle die Hl. Messe zu lesen.
Die Pflasterung für Schiff und Presbyterium mit Mosaikplatten, durchgeführt von der Firma C. Pogatschnig in Linz kostete 956 K 90 h.


Die beiden Seitenaltäre, nach Plan gemacht von Bildhauer Max Oberhuber in Linz, kosteten 3.704 Gulden.
Es wurden die Mauern des Kirchenschiffes bis zum Presbyterium niedergerissen und das Kirchenschiff bis zum neuen Turme verlängert und zugleich erweitert wieder aufgebaut u. mit einem Monier- Gewölbe versehen. Ebenso wurde die Sakristei von Grund auf neu gebaut.
Dechant Georg Pieslinger nahm am 25.1.1902 die Kirchenbenedittion vor. Während Bischof Franz Maria im September 1902 die feierliche. Consecration der Kirche hielt.

 

Mission

Die erste Mission wurde in Dorf gehalten im J. 1894. Vom 28. Oktober bis 6. Nov. 1906 war wieder eine Mission abgehalten von den P.P. Redemptoristen von Puchheim: Karl Hosp, Johann Alber und Ferdinand. Hegenbart. Der Rektor v. Puchheim überschickte das Geld zur Mission: 200 K pro Tag circa 18 K für Verpflegung der drei Missionäre.
Im Oktober 1907 wurde eine Missionsstiftung errichtet durch Ankauf einer Silber-Rente per 750 fl.

 

Pfarrer Neumüller

Am 15.August 1910 wurde Pfarrer Ant. Neumüller, während der Nacht vom Schlage getroffen und rechts gelähmt, sowie auch des Sprachvermögens zum größten Teile beraubt.
Anton Neumüller studierte am Gymnasium zu Linz, geboren ist er am 17. Dezember 1846 zu Hellmonsedt in Oberösterreich. 1871 wurde er ordiniert, war zuerst Kooperator. in Waldhausen, dann 2 Jahre Kooperator. in Schwertberg, hierauf von 1878 bis Nov. 1883 Administrator und Provisor in Taufkirchen a/Trattnach. Dann Provisor in Maria Brunnenthal bei Schärding, Schardenberg und Andrichtsfurt. Von dort kam er als Coop. nach Taiskirchen u. war seit 1. Oktober 1885 Pfarrer in Dorf. 1910 ernannte ihn die Gemeinde zum Ehrenbürger u. im selben Jahre der Bischof Rudolf zum Geistl. Rate.

 

Provisor Kleinbruckner

Für den erkrankten Pfarrer kam am 29.Aug. 1910 Josef Kleinbruckner als Administrator in spirit. nach Dorf. Dieser ist geboren am 10. Oct. 1876 zu St. Georgen am Wald und wurde 1900 ordiniert u. war vor dem Kooperator in Spital am Pyhrn, Julbach, Rottenbach, Waizenkirchen, Eferding und Hartkirchen.
Am 5. Dez. 1911 kam er als Provisor nach Andrichsfurt u. wurde im J. 1912 vom Pfarrer Christl von Taiskirchen auf die Pfarre Andrichsfurt präsentiert. Im Aug. 1911 trat Pfarrer Neumüller in Pension und übersiedelte in das adaptierte Messeleserhaus.

 

Pfarrer Wilhelm Stadler 1911

Am 27. Oktober 1910 präsentierte Hoch. Herr Johann Christl, Geistlicher Rat u. Pfarrer von Taiskirchen den bisherigen Pfarrer in Andrichsfurt, Wilhelm Stadler, für die Pfarre Dorf. Es hatten sich 8 Bewerber um die Pfarre gemeldet u. zwar wurden vom Ordinariate dem Pfarrer Christl präsentiert
I Eustach. Blümelhuber, Pfarrer in St. Radigung (ord. 26.7.91)
II C. Nikol. Weber, Pfarrer in Geiersberg (ord. 27.7.84)
III C. Wilhelm. Stadler, Pfarrer in Andrichsfurt (ord. 29.7.94)
dann Pfarrer Sühsenböck von Pinsdorf, Kooperator. König v. Peuerbach, Pfarrer Schreiberhuber v. Dimbach u. Provisor Kleinbruckner.
Pfarrer Wilhelm Stadler ist geboren am 3. April 1871 in Linz, studierte am bisch. Knabenseminar am Freinberg u. absolvierte seine theol. Studien im Priesterseminar zu Linz. Als Kooperator wirkte er zuerst in St. Johann am Windberg (Mühlkreis.) dann in Helfenberg, wo er auch Provisor war. Hierauf wurde er Kooperator in Waldzell, Garsten und Ried Innkreis. Lichtmeß 1906 kam er als Provisor nach Andrichsfurt u. wurde im selben Jahre vom Pfarrer Wagner v. Taiskirchen auf die Pfarre Andrichsfurt präsentiert

 

Messeleserhaus und Stiftung

Der Messeleser wurde bis zum Jahre 1911 von der Gemeinde bezahlt.
Am 14.3.1900 machte Elisabeth Pointner, ledige Hausbesitzerin in Dorf Nr. 4 ein mündliches Testament, worin Sie verfügte: „Ihr ganzer Nachlaß soll zum Zwecke der Errichtung und Erhaltung einer Messeleserstelle bestimmt sein und dieser Nachlaß vom Pfarramte verwaltet werden. Das Haus solle dem Messeleser zur Wohnung und das übrige Vermögen für diese Stelle verwendet werden.
Endlich habe dieser Messeleser monatlich 1 Hl. Messe für die Erblasserin zu halten."
Am 5.Dezember 1909 starb Elis. Pointner, ledige Private und Hausbesitzerin zu Dorf Nr. 4, vom Pauntnerhause zu Kumpfmühl Nr. 1 gebürtig im Alter von 76 1/3 Jahren. Sie war auch eine der größten Wohltäter unserer Kirche, indem Sie die beiden neuen Seitenaltäre mit 7200 K sowie auch den Tabernakel beim Hauptaltare per 800 K auf Ihre Kosten herstellen ließ.
Vom Stiftungs-Vermögen wurde eine Staatrente im Nominalswerte von 10.700 K angekauft, deren Zinsen dem jeweiligen Messeleser in Dorf zuzufallen haben. Die erhöhten Interessen sind auch eine Entschädigung für die aufhabende Verbindlichkeit der 12 Monatsmessen für Elise Pointner.
Durch Administrator Kleinbruckner wurde auch das Stiftshaus repariert und adaptiert, was die Summe von 4.473 K 75 h erforderte. Der Rest vom Stiftungskapital wurde im Spareinlagebüchl belassen u. dienen die Zinsen zur Beitragsleistung zu den ferneren Erhaltungskosten. Die Gemeinde Dorf verpflichtet sich hingegen, die künftige Erhaltung und die ferneren Reparaturen des Stiftshauses auf eigene Kosten zu übernehmen.
Das Weitere siehe im Stiftsbriefe über die Elis. Pointner - Messeleserstiftung in Dorf!
Im Jahr 1910, 2.8., feierte auch ein Sohn der Pfarre seine Primiz, nämlich Hr. Johann Reitinger, ein Schustersohn von Großreiting. Diese ist geboren am 3. Nov. 1887 und wurde zum Priester geweiht am 31.Juli 1910. Im J. 1910 wurde auch die Kirche ausgemalen durch Maler Metzler von Riedau.

Pfarre Dorf an der Pram
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Dorf 1
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Katholische Kirche in Oberösterreich
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