Donnerstag 18. April 2024
Pfarre Dorf an der Pram

Auszug aus der Pfarrchronik III

Die Ausgaben und Veränderungen der Pfarre Dorf an der Pram der Jahre 1912 bis 1922.

Im Jahre 1912 wurde der Pfarrhof samt Ökonomiegebäude einer durchgreifenden gründlichen Reparatur unterzogen.
Am 12.12.1911 berichtete Pfarrer Stadler an das bischöfl. Ordinariat: Der hiesige Pfarrhof befindet sich in einem recht heruntergekommenen verwahrlosten Zustand. An allen 4 Seiten, sowohl im Erdgeschoß, als wie im 1. Stock befinden sich derart bedenkliche große Sprünge, daß man die Finger hineinlegen kann, ferner sind fast alle äußeren Fensterflügel und Stöcke verfault. Das Ökonomiegebäude ist ebenfalls ruinenhaft - wie die Leute sagen, sei seit 25 Jahren fast gar keine Reparatur am Pfarrhofe vorgenommen worden.


Der Pfarrer ließ vor allem durch Herrn Matthäus Schlager, Dombaumeister in Linz, die Schäden aufnehmen. Herr Schlager konstatierte, daß eine gründliche Restaurierung notwendig sei und insbesonders die Grundmauern verstärkt werden müßten. Er überschickte auch einen genauen Kostenvoranschlag über die Restaurierung des Pfarrhofes; diese lag auch der Kommission vor, welche am 10.Jänner 1912 abgehalten wurde.


Im Protokoll heißt es unter Anderem: Der Bauzustand der einzelnen Gebäude läßt manches zu wünschen übrig, u. zeigt, daß eine längere Reihe von Jahren hindurch zur Instandsetzung nichts oder wenig geschehen ist.
An den Außen - Hauptmauern und zum Teile auch an den Mittelmauern zeigen sich zum Teile tiefgehende Sprünge, die auf eine Senkung der Fundamentmauern zurückzuführen sind.


„Dorf ist eine altgestiftete Pfarre mit Kongrundergänzung, es besitzt sohin der jeweilige Pfründeinhaber keine Baupflicht."
„Die Pfarre Dorf untersteht keinem Patronate. Die Auslagen, schreibt das hochw. Ordinariat am 13.12.1911 für die notwendigen Reparaturen am Pfarrhofe treffen die Kirche u. wenn diese außer Stande ist, die Gemeinde."
Man einigte sich bei der Kommission, daß das Kirchenvermögen für die Herstellung durch Aufnahme eines Baudarlehens aufzukommen habe. Der Kostenvoranschlag lautete auf 6.000 K.


Nun handelte es sich, das Darlehen aufzunehmen. Nach vielen Schreibereiengelang es, vom OÖ. Volkskredit in Linz ein Darlehen von 6.000 K zu erhalten, rückzahlbar in 60 halbjährigen Raten.

Im Mai 1912 begann man mit der Reparatur und erst zu Allerheiligen war alles fertig.


Zuerst wurde die West-Süd- u. Ostseite des Pfarrhoffundamentes mit einer 1 ½ m tiefen und ½ m starken Betonmauer unterfangen, sodaß zukünftig ein Senken der Fundamente nicht möglich ist. Zugleich werden an allen 4 Seiten oberhalb des Mittelgesimses Eisenschließen eingebracht. Die Westseite, welche insbes.[onders] stark durch das Unwetter gelitten, wurde mit Eternit verkleidet; Ferner wurde an den Außenfenstern des ersten Stockes eine gefällige Mauerumrahmung angebracht.
Im Magdzimmer wurde der Zimmerboden neu gelegt und ein kleinerer Küchenofen aufgestellt.


In der Küche wurde ein umfangreicher Kamin abgerissen, das Pflaster neu gelegt, ein neuer Küchenofen gesetzt.
Im Speisezimmer wurden die Seitenwände von fingerdicken Kalkschichten gereinigt, der Plafond neu gemacht, die Westseite durch Asphaltierung trocken gelegt und ein neuer Zimmerboden angebracht\; ebenso wurde ein neuer, schöner Ofen gesetzt.
Im ersten Stocke wurde das vordere Zimmer an der Nordseite gründlich ausgebessert, ein neuer Ofen gesetzt.
Das Tafelzimmer und Gastzimmer an der Westseite wiesen die größten Sprünge auf. Die Westseite wurde in beiden Zimmern innen asphaltiert, der Plafond im Tafelzimmer ganz neu gemacht, im Gastzimmer auch der neue Ofen gesetzt.
Im kleinen Zimmer an der Südseite wurde auch der Ofen umgesetzt.


Am Dache wurde auf der Nordseite zur besseren Belüftung und Durchlüftung ein Fenster eingesetzt.
Die Westseite wurde ferner durch Eisenstangen fest niedergehalten und das ganze Dach samt Dachrinnen zweimal mit Ölfarbe angestrichen.
Im Keller wurde der Fußboden, der früher immer feucht war, durch Steinpflaster trocken gelegt, ein steinernes Türgericht eingesetzt.


Auch im Ökonomiegebäude fanden durchgreifende Restaurierungs- und Adaptierungsarbeiten statt. Der Kuhstall war früher so klein, daß kaum zwei Kühe stehen konnten. Zwischen Kuhstall und jetziger Waschküche ging von letzterer, die als Schweinestall diente, eine Stiege auf den Futterboden. Diese Stiege wurde abgebrochen und die Stiege außen an der Nordseite angebracht. Dafür wurde Platz für einen schönen Stall gewonnen, es wurden fünf Traversen angebracht und ein neues Gewölbe gemacht. Futterbarren, Schweinestall, Hühnerstall, alles neu. Der Schweinestall wurde zur Waschküche und zum Badezimmer hergerichtet. Da alle Türgerichte, ebenso die der Fenster morsch waren, wurden überall steinerne Gerichte eingesetzt, welche Killingseder, Steinbruchbesitzer in Enzenkirchen, um 175 K 90 h lieferte.
Das Pflaster beim Stallgebäude wurde umgelegt. Die Senkgrube, die ganz verfallen war, wurde ordentlich hergerichtet und mit einem Abzugskanal versehen. Ebenso wurde der Brunnen gründlich restauriert.


Die Öfen lieferte Pointecker von Ried; er besorgte auch deren Aufstellung: Kosten 734 K 60 h.
Malermeister Schrems von Ried strich sämtliche Fenster und Türen des Pfarrhofes und Ökonomiegebäudes. Summe 307 K 63 h. Ferner malte er alle Zimmer, die ehedem gräulich bemalt waren, auf stimmungsvolle Weise aus, auch die Fußböden in den 2 schönen Zimmern wurden von ihm gestrichen.


Früher wurden im Sommer auf umständliche Weise schwere Holz-Jalousien verwendet, dafür wurden nun im ersten Stock 7 Jalousien moderner Art angebracht (80K 25 h), ebenerdig fünf Holzroleaux (40 K 26 h).
Die hölzerne Umzäunung war miserabel. Dafür wurde zuerst um den Gemüsegarten der Drahtzaum angebracht, dann an der Kirchenseite und Westseite der zierliche Gartenzaun auf dem Zementsockel durch Schlossermeister Lang von Riedau.
Das Isolieren der Westwände mit Asphalt besorgte Wolf von Linz (Kosten 92 K 40 h).


Zuletzt wurde das Äußere des Pfarrhofes mit grüner Fassadefarbe (bezogen vom Mai - Linz) gefärbelt.
Die Gesamtausgaben beliefen sich auf 6.393 K 03 h. Außerdem besorgte die Pfarrgemeinde unentgeldliche Robottdienste und Fuhren für Schotter und Sand. Auch das Gerüstholz wurde ohne Entgeld geliehen.


Im Jahr 1911 wurde für die Kirche gemacht resp. angeschafft:
Ein Kelch feuervergoldet v. Victor in Altheim - 45 K
Eine Statue des auferstandenen Heilandes in Holz geschnitzt - 120 K
Eine Statue „Jesuskind" in Masta polychr.m - 20 K beide bezogen von der Pressevereinsdruckerei Linz (gesammelt wurde dafür von Provisor Kleinbruckner der Betrag von 96 K 30 h)
Tischler Gruber machte einen Kasten im Musikchor zum Noten aufbewahren 33 K 20 h

 

Im Jahr 1912 wurde angeschafft:

Eine Almosenbüchse für die Kirche, kostete 28,40 K
Ein Monstranzschleier f. die Charwoche und Fastentücher: 19,55 K
Ein Schultervelum für die Feiertage von Hofer - Linz: 60,42 Fächerpalmen und Blumenstöcke: 17,20 K
Maler Schrems von Ried malte die Saktristei geschmackvoll aus: 20 K Kosten. Ebenso wurde das Missionskreuz samt Christus von ihm gefaßt (11K) das Friedhofkreuz resp. Christus wurde würdig gemalen (16 K)
In diesem Jahr wurde auch der so nützliche Paramenten- Verein in der Pfarre eingeführt; unsere Kirche erhielt ein rotes Samtmesskleid.
Am 5. November 1912 unterzog sich Pfarrer Stadler einer schmerzlichen Operation von Struma im Spitale der Barmherzigen Schwestern in Linz. 2 1/2 Stunden dauerte die Operation ohne Narkose. Die Wunde war sehr bald verheilt, aber durch die Operation waren die Stimmbänder verletzt worden und bis Ostern 1913 konnte Pfarrer Stadler fast kein lautes Wort reden. Aushilfe leistete bis Weihnachten ??? [ein] P. Kapuziner v. Ried.

 

Im Jahr 1913 wurden angeschafft:

Ein grünes Samtmesskleid von Hofer Linz um 100 K
Ein Ciboriummantel von Hofer Linz um 20 K
Ein Schleier aus Tüll für Christus im heiligen Grab K 2,63
Eine gestickte Altardecke für Hochaltar K 30,64
Ferner wurde in der Charwoche zum 1. Male das neue heilige Grab auf dem Herz Jesu Altar aufgestellt, das Bildhauer Simon Rarveder in Ottensheim verfertigte. Kosten: 590 K 20 h.
Im Advent 1930 kam statt des ganz morschen Beichtstuhles, dessen brauchbarer Teil in der Sakristei zur Aufstellung kam, ein ganz neuer Beichtstuhl, welcher auch vom Bildhauer Rarveder verfertigt wurde. Kosten : 371 K 62 h.
Der Platz zwischen Kirche und Pfarrhof - ehemals Friedhof - war ganz wüste und voll Gruben. Kreuz und quer gingen Wege. Es wurde der Platz daher ordentlich planiert und eingezäunt.

 

In der Kirche wurde im Jahr 1914 angeschafft:

Eine schwarze Trauerfahne von Hofer Linz - 70.42 K
Ein Meßwein - Wärmer (16 K), Patentlöschhorn (13.50 K)
Eine Versehpatiner mit Emailbild (20K), eine Hostiendose (3.50 K)
2 Altartücher für die Seitenaltäre - sog. Vesperalien (19.20), ein Missale pro Defunctis (8.60 K), ein Weihbrunnkessel (18 K), eine Tabernackelquaste (3 K)., alles von - Wien.
Ferner vom Pressverein - Linz ein Messbuch (39.30)
Dann wurde bei der Kommunionbank die Kniestufe zum knien ordentlich hergerichtet.
Ferner die Kirche aussen vollständig geweissigt. Auch die Stiegen in die Emporen, sowie am Friedhof das Leichenhaus.
Auf der Pfründenwiese wurde Mai 1914 ein neuer Futterstadel gebaut, um so, da das Fuhrwerk schwer ankommt, einstweilen das Heu darin bergen zu können. Kosten 600 K, wird abgezahlt vom Herrschaftl. Ordinariate.
Zu Weihnachten kam zum ersten Mal eine Krippendarstellung zur Aufstellung. Selbe verfertigte Bildhauer Rarveder in Ottensheim. Preis samt allen Figuren 300 K. Eine Hirtenfigur z.B. kommt auf 8 K zu stehen.

 

Im Jahr 1915 wurden für die Kirche angeschafft:

2 violette Kasel von Priner - Wien zu 53 K 40 h eines davon wurde verwendet für das Paradebett des H. H. Pfarrers i.P. Anton Neumüller, das zweite für das Paradebett des verstorbenen. H.H. Koop. Johann. Reitinger. 1 grünes Kasel (gewöhnlich) von Priner um 27 K 50 h, 2 violette Kasel zu 56 K und 68 K von Krickler Schweiger in Wien (sind jetzt die besseren).
4 Stück Metall - Altarblumen zu 33 K 20. ??????????????Kerzenhalter 8.80 K\; Kirchenabstauber mit Borstenkopf und Federwebel, 47.50 K v. Katschtaler - Wien\; 2 grüne Ministrantenkittel 15.72 K.
Ferner wurden vom Tischler Lauber in Dorf ein Ministrantenkleiderschrank gemacht. Der alte Beichtstuhl, der früher hinter dem Hochaltar war, für die Sakristei hergerichtet und der Sakristei Paramentenkasten wurde frische gestrichen\;
Maler Metzler in Riedau renovierte die Ölbergdarstellung\; der Hintergrund wurde frisch gemahlen, alle Figuren frisch gefasst - 150 K.
Ferner wurden die Kirchentüren frisch mit Öl eingelassen 20 K. Dann der Teppich im Presbyterium neu gemalt und die Wände desselben gefärbelt - 140 K, diese 300 K kommen durch Sammlungen zusammen. Die Außenfenster des Pfarrhofes wurden mit grünem Emaillack vom Pfarrer gestrichen.
Aus dem Nachlaß des Pf. I. P. Neumüller erhielt die Kirche ein Rochet und 2 gestickte Stohlen aus dem Nachlasse des H. Koop. Reitinger feine Priminzstohla samt Rochet und dann eine gestickte Taufstohla und ein zweites Rochet, alle ganz neu.
Ferner wurde eine genaue Kirchensitzordnung mit Plan angelegt und auf die einzelnen Sitzplätze größtenteils Porzellantafel angebracht.
Einen Hauptschmuck erhielt im J. 1915 die Kirche in einer kunstvollen echten Monstranz, welche die Eheleute Petershofer, Besitzer des Hörmandingergutes in Weigljebing auf ihre Kosten herstellen ließen. Die gotische Monstranz ist 64 cm hoch, ganz echt Silber, 2980 Gramm schwer, die die Luna reich verziert, mit echten Perlen und Granaten besetzt. Am Vorstecker echte Türkise und Almandinen.
Schwerst vergoldet, Fuß- und feuervergoldet.
Kostete 1.485 K\; 1 Etui dazu innen und außen Leder 40 K. Ein Repositorium, Bronze vergoldet mit getriebenem Fuß 48 K

 

Glockenablieferung

Die K. und K. Militärbauabteilung Filiale in Linz teilte in einem Schreiben vom 21. 9. dem Parramte folgendes mit:
Das k. und k. Kriegsministerium hat die Abnahme der Kirchenglocken in Oberösterreich angeordnet. Die mil. Bauabt. Fil. Linz wurde seitens der milit. Kom. Innsbruck mit der Durchführung gem. Aktion betraut und angewiesen, die Wahl unter den vorhandenen Glocken derart zu treffen, daß mindestens 2/3 des Gesamtgewichtes für die Heeresverwaltung in Anspruch genommen werden. Nachdem hier amtvorliegenden Verzeichnis besitzt die Pfarrkirche in Dorf und die Kapelle in Kumpfmühl zusammen 7 Glocken.


1) 1,3 cm Durchmesser mit 1270 kg D
2) 1,05 cm Durchmesser mit 692 kg F - Dur
3) 0,87 cm Durchmesser mit 378 kg B
4) 0,64 cm Durchmesser mit 146 kg d
5) 0,40 cm Durchmesser mit 71 kg
6) 0,39 cm Durchmesser mit 70 kg Kumpfmühl
7) 0,32 cm Durchmesser mit 57 kg Kumpfmühl
2634 kg


und hievon 2 Glocken aus Kultusinteressen zu erhalten. Im Sinne vorstehender Weisung kommen demnach die Glocken von 1270 + 378 + 71 + 70 = 1789 kg zur Abnahme in Betracht. Die M. B. a. Fil. beehrt sich, daß Hochw. Pfarramte hievon mit dem Beifügen in Kenntnis zu setzen, daß die bez. Arbeiten dem Dombaumeister Schlager in Linz übertragen wurden und in nächster Zeit zur Durchführung gelangen werden.


Anfangs wollte Dombaumeister Schlager die beiden größten Glocken 1270 + 642 kg abnehmen lassen, den Vorstellungen des Pfarrers aber gelang es, die zweitgrößte Glocke mit 642 kg zu retten. Dafür wurde die dritte und das Zügenglöcklei und eine Glocke in Kumpfmühl genommen!


Am 5.Oktober wurden die Glocken herabgenommen und in Riedau gewogen\;
Das Gewicht ergab 1140 + 435 + 18 + 35 = 1628 kg. An der Pfarrkirche 1593 kg und von Kumpfmühl 35 kg. Der Vergütungspreis beträgt nach dem Einheitssatze 4 K pro Kilo also 6512 K. (Das Zügenglöcklein trägt das Bild des Hl. Georg, 1815. Der Durchmesser beträgt nicht 40 cm, sondern 31 cm. Die dritte 435 K schwer trägt Bilder V.Joh. Nep. u. St. Josef intereedite pro nobis, gegossen von R. Gugg in Braunau 1868 (die erste Glocke kann nicht beschrieben werden, da sie während meiner Abwesenheit fortgeführt wurde, Stadler)
Die Glocke in Kumpfmühl ist ohne Bild. Die ersten 4 Glocken wogen nach dem Waagschein vom Jahr 1868 - 4.003 1/2 Wiener Pfund und kosteten damals 3204.10 fl Sie wurden gegossen von Rupert Gugg in Braunau im Jahr 1868 und wurden über Land hierher geführt.


Ebenso ließ Herr Raab, Besitzer der Schutzengel - Kapelle in Kumpfmühl die beiden Glocken in Braunau von Gugg anfertigen. Die größte im Jahr 1902 die andere im Jahr 1892.

 

Bischof Franz Maria Doppelbauer in Dorf:

Visitation der Kirche von Bischof Franz Maria Doppelbauer 1899 11/9.1902
Im Taufbuch Tom. VI. pag. 54 findet sich von Bischofshand geschrieben:
Die 4. Juli 1899 visitavi have Ecclesiam parochialem 41 parvulos s. Conf. Sacramentum administravi et diversa bona inveni. Ecclesia indiget magnopere nova constructione saltem in quibus dam partibus. Inco etiam ab intus innoveruda est. Pax Domini sit semper eum hac parochin
Zum 2. mal war Bischof Franz Maria am 11. Sept. 1902 hier, wo er auch die Kirche konsekrierte.
Im Taufbuch Tom. VI. pag 75 steht:
Hodie XI. September 1902 visitavi have parochiam, Ecclesiam, excepto choro altaris majoris funditus novam aedifieatam solemni ritu 12 sacerdotibus assistentibus eonsecravi eum altari majori in honorem s. Wolfgangi Ep.
180 Christi fidelibus s. Comunionem, 283 parvulis 1. Conf. sucramentum administravi et Apost. Benedictionem impertivi. Prot fidelibus solemne "Libera" eclebravimus. Inventus scholastica religione valde bene instructa a me inventa est. Pax Domini sit semper eum hac parochia valde bona. Amen.

 

Neuer Hochaltar

Im Jahr 1916 erhielt unsere Kirche sehr viele wertvolle Gegenstände und Paramente: vor allem den herrlichen Hochaltar vom Bildhauer Simon Raveder in Ottensheim, der alles in allem auf 2591 K 86 h kam, er wurde größtenteils durch die Spenden der edlen Wohltäter Goerg und Anna Erkner vom Seppengute in Wielanden angeschafft. ( 2400 K) Wie kamen wir zu unerem Hochaltar?
Im Vorjahr wurde die neue Monstranz vom angeschafft.
Sollte er eine so kleine Monstranz anschaffen, daß sie zum damaligen kleinen Tabernakel paßte? Nein, die Monstsranz sollte zur Kirche passen, es wäre doch schade gewesen, eine so kleine Monstanz unter 60 cm Höhe anzuschaffen, daß sie in der Kirche gar nicht zur Geltung käme.
Nun ging die neue Monstranz nicht mehr in den Tabernakel hinein! - Was machen ? Darf der Pfarrer es wagen, für einen neuen Hochaltar Progaganda zu machen. Da doch der kleine Tabernakel erst vor wenigen Jahren aufgestellt wurde? Nun in Gottes Namen ging der Pfarrer daran: Wir brauchen ein würdiges Haus für die neue Monstranz " und es fand sich gleich Georg Erkner, der sich herbeiließ, den größten Teil für den neuen Hochaltar zu spenden. Die beiden Relief, die jetzt im Hochaltar sind, waren ehemals unter der des Marienaltars und da sie hier niemand bemerkte, ließ der Pfarrer sie beim Hochaltar verwenden, wo sie prachtvoll zur Geltung kommen.

Da der Pfarrer noch größere Spenden für die Kirche aufbrachte, so konnte er verschiedenes für die Kirche anschaffen.


Es sei noch bemerkt, daß der kleine Tabernakel um 300 K an die Schwestern in Pram für ihre Kapelle, wohin er sehr gut paßt, verkauft wurde. Raveder lieferte außerdem: Statt der beiden Reliefs 2 geschnitzte Füllungen für die Mensa des Marienaltars: 65 K "Leuchter aus Holz: 20 K\; der Taufstein - Aufsatz wurde ordentlich hergerichtet (früher nur eine Halbkugel): 24 K\; ein geschnitztes Meßbuchpult: 40 K\; ein geschnitzter Weihwasserbehälter: 160 K\; eine Statue des Auferstandenen>: 78 K, ein geschnitzter Betschemel mit rotem Plüsch tapeziert: 90 K\; ein Kredenztisch mit Kreuz und Rahmen für das Bild der Hl. Familie: 116 K, ein Schemel für den Hochaltar: 15 K\; Die alten Kanontafel ordentl. geschnitzt und vergoldet: 8.60 K, und Schweiger - Wien: eine violette Kasel: 68 K, ein Monstranzenkreuz für die alte Monstranz 20 K und für die neue Monstranz: 6 K. Ein grüner Mesnerkittel 35 K. Drei P. Opferkännchen aus Glas 9.85 K, ein Klingelbeutel 20 K\; eine neue Ampelschnur (11 1/2 m lang) 32.20 K mit Carabiner (2.25K) Quaste (10 K) und sechs Schnurkugeln (4.20 K)
Ein Weihwasserkessel aus Chinarsilber (30 K) und ein Weihwassersprenger (8 K) 2 Opfertassen 10.80 K ????????????? (10.50 K) 1 Etui für die Hl. Öle -Kapseln 5.50 K, ein kleines Missale 50 K.
Vom Katschtaler - Wien: ein weißes Festtagsmeßkleid 200 K und eine schwarze Samtkasel: 186 + 20 K.
Von Spak - Linz: eine echte Ölkapsel für das Krankenöl: 16 K, 2 Opferkännchen aus Glas: 4 K, ein neues Bahrtuch: 200 K, das rote Festtags-Pluviale und die rote Kasel wurde neu montiert: 51.60 K, ein Altarbeuser:16.40 K, dann für künstliche Blumen zum Maialtar: 55.K 65 h, für Rosengirlande 8.50 K, eine Petrolium - ewige Lichtlampe: 22.84 K, ein eicherner Beetschemel für das Missionskreuz: 13.25 K.
Vom Maler Metzler wurden 6 hölzerne Altarleuchter vergoldet: 92 K und der Taufsteindeckel gefaßt: 32 K. 1 Kirchenleiter: 12 K.
Die Orgel wurde vom Orgelbauer Steininger einer gründlichen Reparatur unterzogen. 78.
Der Gartenzaun auf der Ostseite in einen Drahtzaun umgewechselt.

 

Anschaffung für die Kirche i. J. 1917

Eine rote Kasel von Katschthaler - Wien um 98 K.
Vom demselben: ein schwarzes Pluviale, gelb, echt Gold gestickt um 300 K.
von demselben: ein violettes Pluviale um 210 K
von demselben: ein neues Ciboriummanterl um 35 K., dann wurde aus einem alten schwarzen Pluviale ein Meßkleid gemacht. Kostete 25 K\;
Von Krickl-Schweiger-Wien: 1 weiße Sonntagskasel: 110 K
-"- : 1 Rauchfaß samt Schiffel aus Chinasilber: 60 K
Vom Teppichhaus Orendi-Wien: ein alter Teppich 210 x 400 cm: 119.95
-"- : ein Kokosaltarläufer: 53.80 k
Von Stram und Strobl-Wien: verschiedene künstliche Altarblumen: 101.66
Vom Bildhauer Raveder-Ottensheim: ein Pluviale - Ständer: 13.40
-"- : Ornamente für Beichtstuhl und Sakristeikasten: 48.80
-"- : mehrere Krippenfiguren: 32.30
-"- :1 geschnitzter Osterkerzenleuchter: 106.46
Dann von Stegman in Budweis\; 77 Kirchensitz-Nummernschilder: 39.50 Ferner wurden im Jahr 1917 ein neuer Kreuzweg von Bildhauer Raveder, Ottensheim geliefert: Kostete 3000 K und dazu die Nebenauslagen per 166.96 K = NEUER KREUZWEG
Alles dies wurde durch freiwillige Spenden gedeckt.

 

Krieger- und Friedhofkreuz

Für dieses Kreuz wurde vom Pfarrer W. Stadler anläßlich der Pfarrgetreidesammlung im J. 1917 Spenden gesammelt.
Von den beiden Firmen: Oberalm und Parsch, langten Offerte ein, die Skizze der letzten Firma: Salzburger Marmorwerke (Friedr. Freiherr Mayr v. Melnhof) in Parsch bei Salzburg, gefiel am besten, war auch verhältnismäßig bedeutend billiger, Herr Generalvikar Scherndl sprach sich ebenfalls für dieses Offert aus und so übertrug Pfarrer W. Stadler dieser Firma die Ausführung des Friedhof = Heldenkrieger-Kreuzes. Ende Dez. 1917. Da das bisherige hölzerne Friedhofskreuz schon ganz morsch war, und nur einen Blechchristus hatte, ferner in der Kriegszeit bei der Landbevölkerung leichter spenden zu erhalten waren. So beschloß der Pfarrer, das Kriegerdenkmal zugleich als Friedhofkreuz aufzustellen.
Dieses Kreuz ist aus Nummulithenkalk „St. Pankratz“, scharriert, die Innschriftplatten aus roten Adneter Marmor poliert. Der Christuskörper ist aus Zinkguß, kupferartig bronziert u. kostete 2110 K.
Auf 3 Platten sind die Lichtbilder u. Namen der + Krieger der Pfarre (669 Schriftzeichen a 30 h) 16 St. Porzellanphotographien a 12,50 K- in Summe 2514 K 70 h. Der Eisenbahntransport von Salzburg bis Riedau (1 Waggon) kostete 126,30 K; Das Versetzen des Kreuzes 150 K 20 h. Verköstigung des Monteurs 37 K. Im ganzen betrugen die Ausgaben 3183,80 K.
Über Einweihung siehe Zeitungsbericht!

 

Anschaffungen für die Kirche im J. 1918.

Die alte barocke Monstranz wurde von Katschsthaler in Wien Feuervergoldet - 85 K, das Etui dazu repariert – 16 K
Durch Spenden konnte die neue Kirchenampel aus Chinasilber v. Krickl & Schweiger in Wien angeschafft werden: 400 K.
Ebenfalls durch Spenden ein weißes, sehr leichtes Pluviale mit echten Goldporten: 225 K 20 h
Ein weißes Meßkleid wurde repariert: 30 K 80 h.
Die „ausgebauten“ Prospektpfeifen (Principal) – auf den Altar des Vaterland gelegt! – wurde vom Orgelbauer Steiniger mit Zinkpfeifen ersetzt kosteten 288 K, dafür zahlte der Staat 216 K.
Dreschtenne
Im Futterstadel wurde eine Dreschtenne angefertigt: 370 K 70 h. Vom Ordinariat wurden dafür aus den Henden 100 K im J. 1918 gespendet das andere mußte die Kirche zahlen.
4 Statuen
Bildhauer Raweder – Ottensheim lieferte die 4 schönen Statuen in der Kirche, darstellend Hl. Anna, Hl. Aloysius, Hl. Florian u. Hl. Leonhard.
1 Statue samt Postament kostete 320 K. die Kosten dafür – Gesamtsumme 1386,50 K – wurden durch freiwillige Spenden aufgebracht. Fr. Anna Reitinger von Großreiting sammelte besonders für die St. Anna Statue.
Dann wurden noch die Kirchenschilder bei den beiden Seitenausgängen und Rahmen angeschafft: 210 K 20 h.
Neue Fahne der Marianischen Mädch. Congregation.
Die am 25./III. 1918 gegründete Mar. Mädchen-Congregation konnte bereits am 18/VIII.1918 ihr Fahnenweihfest begehen. Siehe Bericht!
Die herrliche Fahne, von Krickl & Schweiger – Wien verfertigt, kostete 1650 K. Dazu Fahnenband: 300
3 Bandaliere: 146 K und 15 Erinnerungsbänder: 137,30 K. alle diese Auslagen wurden durch die Fahnenpatin Theresia Schröckeneder, led. Besitzerin des Schmiedanwesens in Schatzdorf, h.Pf. beglichen. Nach zwei Jahren bestand löste sich die Congregation wieder auf, da die meisten Mädchen „tanzwütig“ waren u. die Vergnügungssucht zu groß war. Schade!

 

Neues Friedhofskreuz

Während des Weltkrieges konnte der Pfarrer für die Kirche so viel sammeln, daß die Kirche bloß vollständig aufs herrlichste eingerichtet, sondern auch viele Paramente gekauft wurden. Da die Bevölkerung große Einnahmen hatte, so sammelte auch der Pfarrer anläßlich der Getreidesammlung J. 1917 für ein neues Friedhofskreuz, da das hölzerne Kreuz schon morsch war und nur einen Blechchristus hatte. Zugleich verband er damit auch das Denkmal für die gefallenen Krieger der Pfarre.
Beschreibung siehe Anfang zur Kirchenrechnung 1918.
Einweihung am 1./9.1919. siehe Bericht!

 

Hl. Mission 22/5–29/5.1919

Donnerstag 22./5.1919 begann die Hl. Mission. Die von den Patres Peter Winkler (Superior) geb. 20/9.68 in Girlan, Tirol u. Josef Gritsch geb. 6/8.62 in Schnals, Tirol, abgehalten wurde; beide Patres waren Redemtionisten aus Puchheim. Die Hl. Mission nahm einen sehr guten Verlauf, dank der vorzüglichen Predigten der beiden Missionären insbes. Gefiel P. Winkler, der auch schon voriges Jahr bei der Fahnenweihe der Congregation predigte. Es wurden 1455 hl. Communionen ausgeteilt. Es beteiligte sich auch daran die ganze Pfarrgemeinde u. viele aus der Umgebung. Nur die beiden Sozi, Bäcker Anzengruber u. Schulleiter Rohatsch bleiben samt Familie fern!
Manche Bäurinnen brachten auch auf privates Ansuchen Brot, Butter, Eier und Geselchtes, sodaß an der Verpflegung nichts mangelte.
Dem P. Winkler wurden 200 K übergeben, außerdem waren sie Stipendien frei. 100 K wurde für Verpflegung gerechnet. An Opfer b. den Beichten u. Rosenkranz gingen ein: 144,04 K davon f. 5.Beicht unter 50 K. Dem Mesner 15 K, dem Viermesner 14 K, Organist 14 K, Orgelaufzieher 3 K, Ministranten 6 K, Köchin 20 K in Summe 122 K. Rest für die Kirche.

 

Stuhlgroschen

Im J. 1919 wurde auch der jährlich Stuhlgroschen a. 1 K eingeführt. 1) zur Deckung des elektrischen Lichtes 2) für Aufbesserung des Mesners. Mit Genehmigung des Ordin. v. 17./10.1919 Z. 10615 wurde nach dem Vorschlag d. Pfarramtes die Besoldung des Mesners von 130 K 70 h auf 203 K 70 h erhöht, ebenso für Kirchenreinigen 200 K angesetzt.

 

Elektrisches Licht

Im Mai 1919 wurde durch Instalateur Al. Pöttinger aus Grieskirchen in der Kirche u. im Pfarrhof das elektrische Licht installiert. In der Kirche sind Lampen 1 in der Sakristei, 1 im Beichtstuhl, 1 in der Kanzel, 2 im Presbyterium u. 1 auf dem Chor, 2 unter der Empore u. 2 auf der 1. Empore u. im Schiffe die Bogenlampe mit circa 300 Kerzenstärke. Auch das Mesnerhaus ist mit zwei Lampfen angeschloßen u. nicht das pauschale zahlen. Im Pfarrhof sind folgende Lampen: ebenerdig 1 Gang, 1 Keller; 1 Küche; 1 Speisezimmer u. 1 Köchinzimmer. Im Ersten Stock: 1 Schlafzimmer u. 2 Gastzimmer, ferner 1 Flur u. 1 Stall, 1 Aport; in Summe 11 Lampen: Im J. 1920 kam noch dazu: 1 Gang im ersten Stock u. 1 Magdzimmer. Daher Summe 13.


Die Installationskosen in Kirche und Mesnerhaus betrugen 3482,50 K.
In den Pfarrhof 1312,50 K. für Bogenlampe, Glühlampen etc. 694,40 K. Gesamtsumme: 5489,40 K. Diese Kosten wurden vom Pfarrer durch Spenden bei Sammlungen gedeckt.

Pfarre Dorf an der Pram
4751 Dorf an der Pram
Dorf 1
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Katholische Kirche in Oberösterreich
Diözese Linz

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