Mittwoch 24. April 2024
Pfarre Dorf an der Pram

Pfarrer Karl Mittendorfer

Fastenzeit/Ostern 2024

Liebe Schwestern und Brüder!

Vor einiger Zeit habe ich mit einem jungen Mann gesprochen, der mir erzählt hat, dass ihm im Leben ein positiver Blick auf die Zukunft fehlt. Die Situation der Welt mit den vielen kriegerischen Auseinandersetzungen, der Klimawandel und viele andere Probleme machen ihm Angst.

Ich habe ihn darauf aufmerksam gemacht, dass wir alle von Gott geliebt sind, dass er seine Probleme Jesus abgeben kann, denn er hat über die Sünde, den Tod und den Hass gesiegt. Sein Leben ist in der Hand Gottes und er kann ihm ganz vertrauen, denn er ist ein Gott, der uns Zukunft und Hoffnung gibt.Dieser junge Mann drückt aus, was viele Menschen heute bewegt.

 

Die Fastenzeit ist eine Zeit, in der wir uns neu auf einen Weg mit Gott einlassen können, denn er will uns zu einer tieferen Beziehung zu ihm führen. Auf diesem Weg gibt es wichtige Hilfen:

Das Gebet: „Das große Geheimnis des Gebetes besteht darin, Gott wirksam werden zu lassen“. So bezeichnet die hl. Theresa von Avila das Gebet. Das Gebet ist ein Gespräch mit Jesus als Freund, von dem ich weiß, dass er mich liebt. Das Gebet besteht also weniger im Tun als im Sein vor Gott. Er kennt mich und er kennt auch meine Probleme, Ängste und Sorgen. Ich kann zu ihm kommen mit allem, was mich betrifft. Er interessiert sich für mich. Allein im Dasein vor Gott, in der Stille, der Anbetung spüre ich, dass es gut ist, bei ihm zu sein. So besteht das Gebet nicht darin, dass man viel denkt, sondern viel liebt. „Es ist ein einfacher, vertrauender Blick auf Jesus, ein Ruf der Dankbarkeit und der Liebe, sei es in der Prüfung oder in der Freude.“ So beschreibt Theresia vom Kinde Jesu das Gebet. Das Gebet ist aber nicht nur zur persönlichen Erbauung und Heiligung, sondern es ist die größte Kraft, die die Welt positiv beeinflusst und verändern kann.

 

Am 1. Jannuar 2024, dem Hochfest der Gottesmutter Maria, hat die Mutter Gottes in Medjugorje die Pilger zu einem dreistündigen Gebet auf den Erscheinungsberg eingeladen. Tausende sind ihrer Einladung gefolgt. Am Ende sagte sie in ihrer Botschaft: „Danke, dass ihr meinem Anruf gefolgt seid und für meine Anliegen gebetet habt. Ihr werdet es nicht bereuen, weder ihr, noch eure Kinder und Enkelkinder.“ Unser Gebet und unsere Treue zu Gott hat also Auswirkungen auf unsere Familien, auf Kinder und Enkel. Ist das nicht wunderbar!

 

Papst Franziskus hat das Jahr 2024 als Jahr des Gebetes ausgerufen als Vorbereitung für das Heilige Jahr 2025. Nehmen wir diese Einladung an, uns viel Zeit für das Gebet zu nehmen, für den Frieden und für eine Erneuerung des Glaubens zu beten.

Versöhnung: Vor einem halben Jahr hatte ich einen Traum, in dem ich für eine Gruppe eine hl. Messe gefeiert habe. Dabei gab es verschiedene Unstimmigkeiten und Unfrieden, das dem Herzen weh getan hat. Spontan sagte ich: „Man muss aufeinander zugehen!“ Tatsächlich habe kürzlich diese Situation erlebt, in der ich mit einer Gebetsgruppe die Hl. Messe gefeiert habe. Dabei habe ich zu Beginn eingeladen, aufeinander zuzugehen und einander um Verzeihung zu bitten. Es war sehr heilsam.

 

Auch in Medjugorje sind im Jahr 1981 zu Beginn der Marienerscheinungen die Menschen in der Kirche aufeinander zu gegangen und haben einander um Verzeihung gebeten. Im Zusammenleben gibt es immer wieder Verletzungen. Frieden kann nur werden, wenn wir die Bereitschaft mitbringen, Frieden zu schaffen.

 

Gott hat in Christus die Welt mit sich versöhnt und uns den Dienst der Versöhnung aufgetragen (2Kor 5,18). Und Paulus ruft uns weiter auf: Lasst euch mit Gott versöhnen! (2 Kor, 5,20) Die österliche Bußzeit lädt uns Katholiken ein, das Sakrament der Versöhnung, die hl. Beichte zu empfangen. Es ist das große Heilmittel Gottes, seine Laster bei Gott abzugeben, indem ich meine Sünden dem Priester bekenne und er mich dann im Namen Gottes und der Kirche losspricht. „Das große Heilmittel für die westliche Kirche istdas Sakrament der Versöhnung und viele Probleme würden sich von selbst lösen, wenn die Menschen das Sakrament der Beichte in Anspruch nehmen würden“, so sagt es die Mutter Gottes inMedjugorje.

 

In unseren Pfarren ist immer wieder die Möglichkeit, das Bußsakrament zu empfangen. Ich bin selber immer wieder erstaunt, wie Gott dadurch Wunder wirkt.

 

Alphakurs – ein Glaubensweg: In der Fasten- und Osterzeit bieten wir in der Pfarre Riedau einen Glaubenskurs an, der den Teilnehmern eine Vertiefung in der persönlichen Beziehung zu Jesus schenkt, eine neue Freude am Glauben und am Leben in der Gemeinschaft der Kirche.

Er beginnt am Montag 4. März um 19.30 im Pfarrsaal Riedau. Ich lade dazu besonders die Eltern der Erstkommunionkinder ein, aber auch alle Menschen mit Sehnsucht nach Mehr im Glauben und Gemeinschaft mit Gott erleben zu können. Eine besinnliche Fastenzeit und eine gesegnete frohe Osterzeit wünscht euch euer Pfarrer

 

Karl Mittendorfer

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