Freitag 19. April 2024
Pfarre Bad Schallerbach

Kirche auf dem Magdalenaberg

Der Magdalenaberg hat möglicherweise bereits in früher Zeit als Stätte der Gottesverehrung gedient. Der Sage nach soll der HI. Severin († 482) hier gepredigt haben.
Die Kirche ist während der Wintermonate von Allerheiligen bis Ostern geschlossen!
Die Kirche auf dem Magdalenaberg wurde 2013 liebevoll renoviert und die Wiederöffnung mit einem Fest am Berg begangen.
Die erste urkundliche Überlieferung stammt aus dem Jahr 1423. Die Kirche wurde im gotischen Stil vermutlich zwischen 1398 und 1423 erbaut. Sie dürfte auf eine Stiftung der Herren von Pollheim, die 1398 Schloss und Herrschaft Tegernbach er­warben und deren Stammburg in der Nähe des heutigen Ortes Pollham lag, zurückgehen. Die Magdalenabergkirche gehörte zur Pfarre Schönau und unterstand damit dem Benediktinerstift Mondsee. Im 16. Jahrhundert, in der Reformationszeit, wirkten hier evangelische Prediger. 
 
Kirche am Magdalenaberg
In den Jahren 1614 bis 1621 wurde das Langhaus durch Pfarrer Andreas Wolff baulich verändert und die Orgelempore errich­tet. Auf Anordnung Joseph II. musste im Jahre 1786 die Magda­lenabergkirche verkauft werden. Ein Bauer erwarb das Gottes­haus, gab es der Pfarre Schönau zurück und rettete es vor dem Verfall. In den 70er-Jahren des vorigen Jahrhunderts machte man im Zuge einer umfassenden Restaurierung eine interessante Entde­ckung: In Mauernischen der Apsis wurden Frauenzöpfe - mög­liche Zeichen von Buße - gefunden.
 
Kirchenraum
 
Der spätgotische Altarraum - das Presbyterium - ist noch unversehrt erhalten, mit dem für diese Zeit typischen Netzrippengewölbe (einge­zogener 2-jochiger Chor mit 3/8 Schluss). Das einschiffige Langhaus ist durch eingezogene Strebepfeiler 4-jochig. Heute liegt ein Stichkappen­tonnengewölbe vor, dem vermutlich ein Netzgewölbe weichen musste. Das Gewölbe weist eine Besonderheit auf: Die Bauachse des Chors ist gegenüber der des Schiffes nach Norden verschoben.
 

Der Großteil der Innenausstattung (Hochaltar, Seitenaltäre, Chorgestühl, Kanzel) stammt aus der Zeit um 1640 bis Ende des 17. Jahrhunderts, der Epoche nach dem Dreißigjährigen Krieg. Es handelt sich dabei um baro­cke Kunstwerke, die durch eine reiche Gestaltung, durch Farbenpracht, Bewegung, den Gegensatz von Hell und Dunkel (Schwarz - Gold), sowie von runden und ovalen Formen gekennzeichnet sind.

 

Das rundbogige Altarblatt - Hauptgemälde des Hochaltars - stellt den Tod von Maria Magdalena, der Patronin der Kirche, dar. Das runde Ge­mälde im Aufsatz zeigt ihre Begegnung am Ostermorgen mit dem auf­erstandenen Christus als vermeintlichem Gärtner. Beide Bilder stammen von Bruder Aemilian Rösch aus Mondsee (1696). Zwischen den Gemälden ist das Wappen des Klosters Mondsee mit dem Abtwappen zu erkennen. 
An den auffallend schmalen Altar schließt beidseitig das barocke Chor­gestühl an. 

Links im Altarraum befindet sich eine spätgotische Darstellung des Hl. Petrus mit päpstlichen Insignien (Tiara und Schlüssel) aus dem 15. Jahr­hundert in Form einer Holzskulptur, daneben eine barocke Statue des Hl. Christophorus mit dem Jesuskind; beide Wer­ke stammen von unbekannten Künstlern. 

Gegenüber hängt eine holzgeschnitzte Kreuzigungsgruppe mit lebensgroßen Statuen von Jesus und der von Schmerz verzehr­ten Maria (Mater dolorosa) auf einer Wolkenbank stehend (um 1690). Das Kreuz stand früher im Fronbogen, der das Presbyterium vom Lang­haus trennt, und war die 12. Station eines 1860 gesegneten Kreuzweges, der von Schönau auf den Magdalenaberg führte.
 
Seitenaltäre 

Rechter Seitenaltar: 
Taufe Jesu; 
darüber die Hl. Familie mit Gott Vater und dem Hl. Geist.

Zur Seite stehend die Statuen der Eltern Marias (Anna und Joachim -links) und der Eltern Johannes des Täufers (Elisabeth und Zacharias - rechts).
 

Linker Seitenaltar: 
Vierzehn Nothelfer:
 Interessant ist ihre Anordnung. Im unteren Teil des Gemäldes sind die männlichen, im oberen Bildteil, um Maria gruppiert, die weiblichen Nothelfer. 
Darüber ist der Tod des Apostel Andreas am Schrägkreuz zu sehen.
 
Die Statuen stellen Ordensheilige dar: Unten: Franz von Assisi (links) und Antonius von Padua (mit dem Jesusknaben). Oben: Katharina von Siena (mit Dornenkrone) und Ottilie (mit Buch).
 
Auf dem Schalldeckel der Kanzel erhebt sich die Statue des Hl. Nepo­muk. 
Neben der Kanzel hängt als großes Wandbild "Das jüngste Gericht" aus der Zeit um 1700, gegenüber "Die Anbetung der Hirten" (Entstehungszeitraum 1780 bis 1810). 
Mit dem gleichen Thema befasst sich das 1838 von Johann A. Miller auf Eisenblech gemalte Bild unter der Empore. 

Fünf volkstümliche Brüstungsbilder mit Szenen aus dem Neuen Testa­ment schmücken die hölzerne Empore: Berufung von Matthäus zum Apostel, Jesus verzeiht der Ehebrecherin, Jesus und die Samariterin am Jakobsbrunnen, Heilung eines Gelähmten, Begegnung Jesu mit dem Zöllner Zachäus. 

Rechts neben dem Westportal findet sich eine schöne Holzskulptur - in der Kunstgeschichte als Anna Selbdritt (1470 - 1500) bezeichnet: Anna, die Mutter Marias, ist gemeinsam mit der kindlichen Maria und dem Jesusknaben dargestellt.
Auszug aus dem Kirchenführer - Text: Mag.a Johanna Jaksch - Fotos: Christian Unterhuber
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