Donnerstag 28. März 2024
Pfarre Aspach

2. Advent

Der Advent ist die Zeit das wahre Weihnachten zu suchen und zu finden. Dazu ist es nötig die Botschaft der alten Propheten zu hören, zu bedenken was diese Botschaft mit unserem Leben zu tun hat.

 

Wir hören die Botschaft von Johannes dem Wegweiser: Bereitet dem Herrn den Weg ebnet ihm die Straßen. Johannes ist ein Wegweiser mit seiner ganzen Existenz, durch sein Leben weist er auf Gott hin, so wie er lebt, ist er für die Menschen ein Wegbereiter für das Kommen Gottes. Es ist interessant Johannes tritt nicht im Jerusalemer Tempel auf, sondern in der menschenleeren Wüste, dort wo nur ein einfaches, karges Leben möglich ist. Aber gerade dieses einfache auf Gott hingewendete Leben, fasziniert die Menschen, in Scharen heißt es, zogen sie von ganz Galiläa und Jerusalem hinaus und bekannten ihm ihre Sünden und ließen sich als Zeichen ihrer Umkehr im Jordan taufen. Das Evangelium macht deutlich: Um Gott begegnen zu können, bedarf es der „metanoia“, der Umkehr, des Umdenkens! Dafür steht der Prophet Johannes der Täufer. In einem Bild stellt in der Priestermaler Sieger Köder dar wie einen Kirchturm, wie der Finger, der nach oben weist.

 

Johannes hat die Menschen fasziniert. Ich kann mich fragen, Habe ich selber Vorbilder, die mich faszinieren? Sind es jene, die mit wenig auskommen, die an andere denken, die die, die kurzen Strecken mit dem Fahrrad zurücklegen, Menschen, die für andere da sind, die Zeit haben und sich Zeit nehmen für Kinder, vielleicht haben wir später nicht mehr soviel Zeit wie momentan in der Coronaphase. Ist nicht auch diese Coronaphase eine Wüstenzeit, mit den Einschränkungen, mit der Einschränkung der persönlichen Freiheit? Manche Zeitgenossen werden nicht nur ungeduldig, sondern teilweise aggressiv, sie halten es nicht aus, wenn sie in ihrer Freiheit eingeschränkt werden. Wer die Situation in unseren Krankenhäusern betrachtet, kann nur sagen, der Lock down war höchste Zeit. Für uns bedeutet diese Krankheit, dass in vielen Bereichen eine Umkehr nötig ist.

 

Der Prophet Johannes rief zur Umkehr auf, die Wüste ist ein Ort der Reinigung, der Konzentration auf das, was wirklich wichtig ist im Leben. Brauchen nicht auch wir Wüstentage, den Blick auf unser Leben, brauchen nicht auch wir Phasen der Ruhe, der Stille.

Wer dem Herrn den Weg bereitet, wird sehen, dass das Heil von Gott kommt, dass in der Freude an Gott , die Kraft für ein wahrhaft menschliches Leben liegt.

 

Wie kann man in unseren Tagen Freude an Gott gewinnen, den Weg für ihn bereiten? Im Wort WEG erkenne ich die Anfangsbuchstaben für drei Begriffe, die uns Hilfe auf dem adventlichen Weg sein können.

 

W wie wahr leben

E wie einfach leben

G wie gelassen leben

 

Wahr leben heißt authentisch leben, ehrlich, wahrhaftig, innen und außen in Übereinstimmung bringen, das hat wenig mit einem perfekten Leben zu tun, das gibt es nicht. Gott will keine perfekten Menschen, sondern lautere, ehrliche, die auch zu ihren Schwächen stehen. Johannes führte ein wahres Leben.

 

Einfach leben ein einfaches Leben führen das braucht nicht fad und eintönig sein, weniger ist oft mehr, verzichten können, sich einschränken, das bringt letztlich mehr Freiheit. Johannes führte ein einfaches Leben, er lebte von Heuschrecken und wildem Honig.

Der dritte Buchstabe vom Weg das G – gelassen leben es bedeutet, dass mein Leben vom tiefen Vertrauen getragen ist, das nicht alles von mir abhängt. Ich kann mich auf Gott verlassen, auf sein Verzeihen, seine Liebe, er wird mich tragen durch die Zeit.

 

Wahr einfach und gelassen leben. So lebte Johannes der Täufer, es kann auch für uns ein hoffnungsvoller Weg sein - durch den Advent auf Weihnachten hin.

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