Samstag 20. April 2024

Ein Stück Biologie der Angst: Kämpfen, Flucht oder Erstarrung

Angst als Teil des Lebens - 3.Video

Wenn wir besser verstehen, wie rein körperlich verankert die Angst im Menschen ist, können wir damit besser leben lernen.

3.Video: Ein Stück Biologie der Angst: 
Kämpfen, Flucht oder Erstarrung

 

(Gesamtvideo Nr.29)

 

Die Corona Krise hat uns mit einer mächtigen Erfahrung von Angst konfrontiert. Angst wird aber ganz unterschiedlich erlebt: Nicht wenige nehmen sie nicht einmal wirklich wahr. Um dagegen anzukämpfen, ermutigen sie sich mit der Selbstvergewisserung „Ich habe ja überhaupt keine Angst“. Das ist auch gut und sinnvoll. Nur ist die Angst dann nicht wirklich weg, sondern in einer Art Kampf aus dem Feld der eigenen Wahrnehmung vertrieben. Genau dann stellt sich oft eine erhöhte Gereiztheit ein. Man streitet - kämpft stellvertretend um Kleinigkeiten, wofür es sich nicht lohnt, zu kämpfen. Biologisch im Fluchtverhalten beschrieben, sind nicht wenige der Ausgangsbeschränkung mit neuen Aktivitäten entflohen: Wohnung aufräumen, Unerledigtes endlich abarbeiten oder eben in sozialen Aktivitäten in den neuen Medien. Das zeigt sich bei mir ja auch in der verstärkten Präsenz auf unserer Pfarrhomepage und in social Media. Es waren aber auch Tage dabei, wo mich trotz vermehrter Zeit „nichts“ gefreut hat. Damit wäre der dritte biologische Modus der Erstarrung, eigentlich korrekt des „Totstellreflexes“ eingetreten. Manchen wird die Langeweile zum Problem. Wie erstarrt, lustlos, melancholisch fallen sie in der plötzlich ausgiebigen freien Zeit in einem Loch. Diese 3 Modi der Angstbewältigung sind so etwas wie eine biologische Gabe der Natur, die fast automatisch ablaufen. Die Erste Phase der Corona Krise gibt uns da wohl viel Gelegenheit zur Selbstreflexion unseres eigenen Erlebens. Wir können genau daraus „Angstbewältigung“ lernen und vertiefen, wenn wir genau hinschauen. Wirklich konstruktiven Umgang mit den Ängsten, die sich ganz vielfältig in unserem Alltag zeigen, eignen wir uns an, indem wir die Fähigkeiten unseres Geistes, des bewussten Umgangs damit erwerben. Für diese Bewusstwerdung sind Erklärungsversuche wichtig. Oft versuchen wir uns vergeblich gegen die Angst zu entscheiden. Wir versuchen es relativ erfolglos mit Willenskraft: Habe keine Angst! Der wirklich befreiende Weg im Angstlernen liegt aber in einer alternativen Bewertung der Situation, vor der wir uns fürchten. Dann kann die biologisch eingeschrieben Alarmanlage, welche automatisiert Angstreaktionen hervorruft „programmiert“ werden. Weil sich nicht alle Ängste mit den Modi Kampf – Flucht – Erstarrung bewältigen lassen, geschieht oft allein im Vertrauen auf eine höhere Macht, auf Gott eine wirkliche Erlösung.

 

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