Freitag 19. April 2024

Brot Brechen am Traunsee, Gottesdienst 26.4.

"Jesus am Traunsee" - Kirchenbild in der Pfarrkirche Altmünster

Inspiriert von einem Kirchenbild zum Sonntagsevangelium verlegten F.Trinkfaß, R.Kanzler und Th. Adamu den Gottesdienst an den Traunsee.

 

Bild: "Jesus am Traunsee"

 

Osterevangelium: Sonntag, 26.April - Jesus begegnet den Jüngern am See Genezareth


Diese Szene, wo Jesus den Jüngern am Ufer des Sees begegnet befindet sich in der Pfarrkirche von Altmünster. Die biblische Szene zeigt die Jünger, die mit dem Boot voller Fische ans Land kommen. Sie hatten die ganze Nacht nichts gefangen. Dann sahen sie den Auferstandenen am Seeufer. Auf sein Wort hin warfen sie das Netz noch einmal aus und fingen so viele Fische, dass das Bott fast unterzugehen drohte. Hier im Bild steigt der Apostel Petrus aus, wirft sich vor Jesus nieder und gibt ihm einen Fisch. Es erinnert an die Berufung des Petrus, wo er zu Jesus nach einer ähnlichen Erfahrung sagt: "Geh weg von mir, ich bin ein Sünder!"

 

Szene an den Traunsee verlegt


Rudolf Kanzler, unserem Pastoralassistenten ist es aufgefallen, dass diese Szene in die Landschaft des Traunsees verlegt wurde - wie am See in Altmünster, mit dem Traunstein im Hintergrund. Möglicherweise steht hinter dieser Idee auch eine alte Sage, wonach der Apostel Petrus als Missionar an dieser Stelle in Altmünster missioniert und getauft hat. Der wahre Kern der Erzählung, die historisch in keiner Form nachgewiesen werden kann, wird wohl darin besthen, dass über die alte Römersiedlung, die hier war (Römischer Grabstein eines Gutsverwalters aus dem 2/3. Jdt.) auch christliche Glaubensboten hier von der Botschaft Jesu erzählt haben. Denn schon sehr früh, um ca. 750 befand sich hier das alte Benediktinerkloster Trunseo, das aber im 10.Jdt. aufgelöst und in eine erste Pfarre umgewandelt worden war. 

 

 

 

Gottesdienst zum Sonntag, 26. April 2020


Hier geht es zum Video!

 

Erfahrung des Brot Brechens


Wir Seelsorger von Altmünster feiern hier bewusst keine Hl. Messe. Wir teilen und brechen aber miteinander Brot. Wir können Ihnen von unserem Brot kein Stück abgeben. Aber auch Sie zu Hause teilen Brot, die Nahrung und haben Tischgemeinschaft. Menschen, die ihnen nahe stehen, verweisen auf Gott, der uns nahe ist, ja sind auch ein Stück Zuwendung, Gegenwart Gottes unter uns. 

 

Jesus stärkt die Jünger in der Erfahrung eines Scheiterns


In seiner Predigt erschließt uns Pastoralassistent Rudolf Kanzler das Evangelium: Jesus hatte einen befreienden Umgang mit dem Scheitern, das zum Menschen dazugehört. Die Hl.Schrift klammert diese Erfahrungen nicht aus. Die Jünger hatten eine ganze Nacht umsonst gearbeitet. Jesus ermutigt sie, sie verzagen nicht und es lohnt sich: Sie kehren dann zuletzt doch mit einem Boot voller Fische ans Ufer zurück. Wie diese Szene in unsere Landschaft verlegt worden ist, so dürfen wir vertrauen, dass sich die Erfahrung der Kraft von Jesus auch in die Landschaft unserer Seele legen kann, wo wir Erfahrungen des Scheiterns machen. (Scheitern in der Landschaft der eigenen Seele: Zusatzimpuls Pfarrer Trinkfaß - Siehe unten!)

 

 

 

Verantwortlich für den Inhalt:


Pfarrer Franz Trinkfaß, Pastoralassistent Mag. Rudolf Kanzler, Kurat und Psychotherapeut Mag. Thomas Adamu

 

 

Technischer Verantwortlicher und Produzent des Videos:


Gerhard Jessl aus Altmünster mit Assistentin & Gitarre Spielerin

 

 

Zusätzliche Predigt zur Vertiefung:

 

Ein Video von Pfarrer Franz Trinkfaß (20 Minuten!)


Zum Video!

 

Scheitern und Versagen. Jesus befreit

 

Die Bibel hat einen ehrlichen und offenen Umgang mit dem Scheitern. Die Berufung der Jünger Jesu begann mit einem Scheitern, dass sie die ganze Nacht nichts gefangen hatten. Nach der Auferstehung wahren sie innerlich gescheitert: Sie wussten zwar, dass Jesus auferstanden ist. Gut für ihn. Was aber mit ihnen, ihren Lebensperspektiven, die sie auf diesen Mann gesetzt hatten? Das ganze Projekt vom Reich Gottes konnte nach diesem Scheitern am Kreuz doch nicht mehr weitergehen? Sie haben sich wieder stabilisiert, indem sie zum Alltäglichen zurückgekehrt waren, was sie gut konnten: Fischen. Doch nicht einmal das war ihnen gelungen. Eine Nacht vergeblich! Das Scheitern spielt sich nämlich nicht allein in einer äußerlich tragischen Angelegenheit mit viel Schmerz ab, sondern ist etwas Inneres: Man verliert sein ganzes Selbstvertrauen, fühlt sich schlecht, als Versager. Dies hat der Maler vom Bild Jesus am Traunsee, welche diese Szene darstellt ausgedrückt. Petrus macht sich ganz klein, knieend reicht er Jeus einen Fisch. Jesus richtete ihn wieder auf. Ja schon der Beginn der Berufung erzählt eine ähnliche Szene. Petrus meint gegenüber Jesus: Geh weg von mir, ich bin ein Sünder! – Doch gerade deshalb beruft ihn Jesus. Er braucht es nicht für sich selber, sich mit Schwachen zu umgeben, um größer dazustehen. Es ist etwas ganz Anderes: Jesus sucht sich offene und ehrliche Menschen aus, die bereit sind, ihre Grenzen zu erkennen, die über ein Scheitern und ihre Schwächen auch reden können. Die ganzen 3 Jahre Verkündigung mit Jesus führen Petrus immer wieder an seine Grenze heran, aber in diesem ehrlichen Umfeld erst, kann sich eine ehrliche Größe bei Petrus entfalten. Jesus macht ihn zum Felsen, auf den er seine Kirche bauen will. Es ist oft ein lebenslanges Projekt, mit Momenten des Versagens gut umgehen zu können. Zu tief sitzt in der Landschaft der menschlichen Seele der automatisierte Reflex, des sich in die Knie Werfens, des sich klein Machens. Wir können es oft auch beobachten. Es hilft nicht viel, wenn man jemand sagt, er oder sie solle sich nicht so klein machen, oder nach einem Fehler, dass es nicht so tragisch sei. Die Verurteilung, der Fall in die Knie sitzt in der eigenen Seele. Man muss letztlich selbst das erlösende Wort sprechen, dass Scheitern und Versagen ein Teil des Lebens sind. Es geht darum, diese Botschaft der Bibel, die einen offenen Umgang mit dem Scheitern pflegt, auch selber einzuüben. Jesus hat das befreiende Wort schon längst gesagt. Wenn wir aber selbst dieses „JA“ zur eigenen Kleinheit sprechen – im Angesicht des liebenden Gegenübers von Jesus – dann entfaltet sich seine Kraft. Das geht nicht auf einmal. Dieselbe Erfahrung wird von den Jüngern sogar zweimal berichtet. Auferstehung besteht nicht zuletzt auch darin, diese Offenheit gegenüber dem Scheitern anderer und von sich selber in die eigene Seelenlandschaft zu versetzen.

 

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