Stand 04.02.2021
Alle Informationen zu Kirche und Corona
- Allgemeine Rahmenordnungen der österreichischen Bischofskonferenz zur Feier der Gottesdienste
(wirksam ab 7. Februar 2021)
36 Als Jesus vorüberging, richtete Johannes seinen Blick auf ihn und sagte:
Seht, das Lamm Gottes!
37 Die beiden Jünger hörten, was er sagte,
und folgten Jesus.
38 Jesus aber wandte sich um,
und als er sah, dass sie ihm folgten, sagte er zu ihnen:
Was sucht ihr?
Sie sagten zu ihm: Rabbi – das heißt übersetzt: Meister –, wo wohnst du?
39 Er sagte zu ihnen: Kommt und seht!
Da kamen sie mit und sahen, wo er wohnte,
und blieben jenen Tag bei ihm;
es war um die zehnte Stunde. (….)
Das „Lamm Gottes“ ist eine Übersetzung aus einem aramäischen Targumim des Hebräischen „Knechtes Gottes“(amnos tou theou). Der „Knecht“ oder „Freund“ Gottes kommt sehr prominent beim Propheten JESAJA vor. Bekanntlich haben die Christen diese Texte als Schlüsseltexte gelesen, um das schmachvolle, leidvolle Schicksal JESU am Kreuz zu verstehen. Das „Lamm Gottes“ weist voraus auf das sühnende Leiden JESU wie auf seine Rehabilitierung: Gott hat ihn auferweckt, er hat ihn bestätigt.
Es folgt die erste konkrete Begegnung und Beziehung: Zwei Jünger, später stellt sich heraus, einer hieß ANDREAS, der zweite Name ist offen, frei gelassen für jeden/jede, um sich damit zu identifizieren, „folgten Jesus“. Sie sind echte Wahrheitssucher. ANDREAS sagt dann so schlicht und ergreifend zu seinem Bruder Simon Petrus: „Wir haben den Messias gefunden -“ Man kann hier die Größe und Schönheit des Bekenntnisses gar nicht überschätzen!
Auf die Frage Jesu „Was sucht ihr?“ antworten die beiden mit der Gegenfrage „Wo wohnst du?“ (wörtlich: Wo bleibst du?). Eine Frage, die impliziert, dass sie mehr von diesem Menschen erwarten und wissen wollen. „Wo wohnst du?“, das meint sein Tun und Denken, seine geistliche Wohnung und Heimat. Und siehe da, offensichtlich können auch andere diese „Wohnung“, dieses Tun und Denken betreten. Jesus ermöglicht ihnen mit „kommt und seht“ einen Einblick in sein Leben und seinen Glauben.
Es wird deutlich – was dem Johannesevangelium ganz wichtig werden wird – es gibt eine geistliche Beziehung zu Jesus, ein Wohnen bei ihm, ein Vertrauen zu ihm.