Raumklang: Orgel meets Sax
Die beiden Organisten Wolfgang Kreuzhuber und Heinrich Reknagel haben sich diesmal ein Saxofonensemble der Anton-Bruckner-Privatuniversität unter der Leitung von Peter Rohrsdorfer eingeladen, um den Konzertgästen ein Klangerlebnis besonderer Art zu ermöglichen: sinnlich-lyrisch, vollmundig-gefühlvoll, aufheiternd-locker und tiefgründig-nachdenklich.
„In der musikalischen Begegnung von Orgel und Saxophon wird das Unendliche im menschlichen Leben spürbar. Im Kirchenraum finden Königin und König erst ihre wahre Entfaltung und bilden eine ungewöhnliche, aber wohltuende Einheit und verzaubern die Zuhörenden.” - Das verrät Wolfgang Kreuzhuber über den Raumklang mit Orgeln und Saxofonen. Wenn das nicht verführerisch ist...
Schon der Einzug ist königlich, wenn ein Saxofonquartett die "Königin von Saba" ankündigt - man darf sich anschließend auf Werke von Johann Sebastian Bach, Jean-Marie Leclair, César Franck und Théodore Dubois ebenso freuen wie auf Moderneres von Astor Piazolla oder Barry Cockcroft. Karlheinz Essl ist ebenso mit dabei – „7x7 fo(u)r saxophones” mit wandernden Musikern scheint wie für den Raumklang komponiert.
Abwechslungsreich gestaltet sich der Konzertabend demnach in mehrerlei Hinsicht: Werke von der Barockmusik bis in die Moderne, Besetzungen vom Soloinstrument bis zum Gesamtensemble, Originales und Originelles von Originalliteratur bis hin zu pfiffigen Bearbeitungen und Improvisationen. Wie die Orgelpfeifen zu einer ganzen Klangfamilie erwachsen, stellt sich an diesem Abend auch die ganze Saxofonfamilie vom Sopran- bis zum Baritonsaxofon vor.
Denn ein klangliches Raumerlebnis, ein räumliches Klangerlebnis wie im Rahmen dieser Konzerte ist „nur in wenigen Kirchen in ganz Europa überhaupt machbar”, wie Domorganist Wolfgang Kreuzhuber – Initiator und kreativer Geist des Raumklangs – stolz erzählt.
Und für die Mitwirkenden wird es mitunter auch sportlich, wie Kreuzhuber aus Erfahrung weiß: einfach schnell mal die Orgel wechseln oder die Position im Raum verändern und für Fernklänge aus der Votivkapelle oder Klänge aus der Mitte des Doms sorgen und so aus der Not der negativen klanglichen Gegebenheiten eine Tugend machen.
Bei diesem „Musizieren mit dem Raum” dabei zu sein, heißt also sich auf klangliche Experimente zu freuen, Lautem und Leisem zu lauschen, Altes und Neues zu entdecken, einzutauchen in Klangfarben und Farbenklang…